Herrieden (re) – Beim diesjährigen Kolpingtag am vergangenen Sonntag wurde in Herrieden auch der70-jährigen Wiedergründung der Kolpingsfamilie gedacht, die früher unter der Bezeichnung „Gesellenverein“ firmierte. Die Machthaber des Dritten Reichs haben 1933 alle kirchlichen Vereine verboten und auch der Gesellenverein Herrieden musste seine Aktivitäten einstellen. In den schweren Jahren der Nachkriegszeitwurde auch in der Altmühlstadt die Idee des Gesellenvaters der auf das Prinzip der Selbsthilfe setzte, wieder aufgenommen. Junge Männer mit ihrem Kaplan Peter Köferler, haben sich für Fragen der katholischen Soziallehre und der katholischen Sozialbewegung interessiert und gründeten am 3. Dezember 1950 die Kolpingsfamilie. Unter ihnen zwei noch lebende Jungmänner, nämlich der spätere Sattlermeister Georg Ritzer und der spätere Zimmerermeister Karl Heller. Mit Gleichgesinnten entwickelten sie die Herrieder Kolpingsfamilie, die seither eine der Stützen im pfarrlichen Leben der Herrieder Pfarrei ist. Sie haben mit viel Idealismus und Tatkraft Kolpings Programm umgesetzt und zu einer positiven Entwicklung der Herrieder Gemeinschaft bei-getragen. Dies war für die örtliche Vorstandschaft Anlass genug um beide zu Ehrenmitgliedern der Herrieder Kolpingsfamilie zu ernennen und ihnen damit Anerkennung und Respekt zu zollen. Leider konnten beide die Auszeichnung beim Gottesdienst am Kolpinggedenktag nicht persönlich entgegen-nehmen. Karl Heller, der sich mit viel Engagement in den Jahren 1997-2000 für die Restaurierung der Frauenkiche eingesetzt hat, konnte altersbedingt die Auszeichnung nicht entgegennehmen. Georg Ritzer, der bei der Wiedergründung im Jahr 1950 eine Führungsposition in der Vorstandschaft übernommen hatte und immer zu den Werten Kolpings stand, ist leider in der Nacht zum Kolpinggedenktag im Herriedern Marienheim verstorben. Er wurde beim sonntäglichen Gottesdienst posthum mit der Ehrenmitgliedschaft geehrt.
Fotos –Archiv Rudolf Eder:
Georg Ritzer
Ehrenmitglied-Urkunde-Georg-Ritzer
Karl Heller
Ehrenmitglied-Urkunde-Karl-Heller