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Kolpingsfamilie

Herrieden

Portrait Adolf Kolping
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Kolping muss Altpapierannahme einstellen

veröffentlicht am

Herrieden (re) – „Preisverfall beim Altpapier“, „Altpapierrecycler kämpfen mit schwierigen Marktverhältnissen“, „Altpapierpreise stürzen ab“, „Altpapiermarkt zusammengebrochen“ diese Schlagzeilen sind derzeit zu lesen und treffen auch die Herrieder Kolpingsfamilie. Seit 1976 führt Kolping im gesamten Herrieder Ortsbereich zum Jahresbeginn die Altpapier- und Gebrauchtkleider-Straßensammlung durch. Außerdem steht für Herrieder Bürgerinnen und Bürger einmal monatlich die Sammelstelle am Winner Weg offen, wo bisher Altpapier und Gebrauchtkleider abgegeben werden konnten. Aus den Erlösen dieser Sammelaktion konnten bisher nahezu 500.000 € zur Unterstützung weltweiter Hilfsprojekte und zur Förderung caritativer und sozialer Maßnahmen in der Region bereitgestellt werden. Mit großer Enttäuschung mußte Josef Wahler, der für die Aktion zuständige Sammlungsleiter nun zur Kenntnis nehmen, dass für die Abnahme von Altpapier aufgrund der aktuellen weltweiten Marktlage kein Entsorgungsunternehmen mehr zu finden ist. Eine derartige Situation hat Josef Wahler im Laufe seiner 43-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit noch nicht erlebt. Zwar war der Markt immer Schwankungen unterworfen, aber es konnten aus den Sammlungsergebnissen immer Einnahmen zur Weitergabe an Hilfsprojekte erzielt werden. Verantwortlich für diese Entwicklung ist mit die chinesische Importrestriktion. China will ab 2021 kein Altpapier mehr einführen, setzt künftig auf Produktionsstätten im Ausland, deren Umweltverträglichkeit sicher zu hinterfragen sind und legt Wert auf die Einfuhr von Fertigverpackungen. Aus Europa wurden jährlich bis zu 8 Millionen Tonnen Altpapier nach China geliefert. Durch diese Weltmarktentwicklung wird das jahrzentelange soziale und caritative Engagement der Kolpingsfamilie stark eingeschränkt und wirkt sich auf die Hilfsprojekte in Afrika und Südamerika aus, die künftig mit weniger finanziellen Mitteln weiter unterstützt werden können. Die Verantwortlichen der Herrieder Kolpingsfamilie mußten sich daher schweren Herzens zu einem Stopp der Altpapierannahme entschließen, weil sie bei Fortführung der Altpapiersammlung keinen Käufer findet. Würde der Verein die Altpapiersammlung fortführen, müßte er künftig für die Abholung dieses Sammelgutes aus Vereinsmitteln bezahlen, also nicht nur keinen Erlös erzielen, sondern Geld zuschießen. Deshalb findet die letzte Annahme von Altpapier am Samstag 07. März in der Zeit von 9.-12.00 Uhr am Winner Weg statt. Das bisher mit der Kolpingsfamilie in Geschäftsbeziehung stehende Entsorgungsunternehmen stellt zu diesem Termin die Sammelcontainer nochmals kostenneutral zur Verfügung, d.h. für das angelieferte Altpapier kann kein Erlös mehr erzielt werden. Ganz zum Erliegen soll die Sammelaktion allerdings nicht kommen, denn die Gebrauchtkleidersammlung soll in der bisherigen Weise aufrecht erhalten werden. Hierzu stellt die Kolpingsfamilie weiterhin Ehrenamtliche für die monatlichen Abgabetermine und die jährliche Straßensammlung ab. Die Vereinsverantwortlichen sagen den Herrieder Bürgerinnen und Bürger für die jahrzehntelange Treue ein aufrichtiges Vergelt´s Gott und bitten Gebrauchtkleider weiterhin an der Sammelstelle abzugeben bzw. für die jährliche Straßensammlung bereitzuhalten. Auf die jeweiligen Sammlungstermine wird auch künftig über die Lokalzeitung oder das Amtsblatt der Stadt Herrieden hingewiesen. Sollte sich an der Marktsituation für Altpapier eine Entspannung abzeichnen und wieder Erlöse zu erzielen sein, werden die Verantwortlichen über eine Wiederaufnahme der Altpapiersammlung entscheiden und dies entsprechend bekannt geben.