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Kolpingsfamilie

Herrieden

Portrait Adolf Kolping
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Großer Andrang bei der Podiumsdiskussion

veröffentlicht am

Rieseninteresse an Herriedens politischer Zukunft: Geschätzt 600 Zuhörer und damit laut Beobachtern rund zehn Prozent der Wahlberechtigten drängten sich im brechend vollen Saal im Ortsteil Schernberg, als die Bürgermeisterkandidaten Dorina Jechnerer (Bürgerforum Herrieden), Johannes Stegmann (CSU, Fortschrittliche Bürger) und Christian Enz (Freie Wähler) ihre Positionen darlegten.

Zu der zweieinhalbstündigen Podiumsdiskussion hatten die Kolpingsfamilie mit Vorsitzendem Ulrich Eff und der Stadtmarketingverein „Herrieden 3000“ mit Carole Holzhäuer an der Spitze eingeladen. Die zentralen Themen gab Moderator Mathias Neigenfind vor, bevor sich die Bewerber für den Rathaus-Chefsessel den Fragen von Bürgern stellten. Das Gespräch verlief konstruktiv sachlich, bei der Schilderung ihrer unterschiedlichen politischen Vorstellungen verzichteten die Kandidaten weitgehend auf Polemik.

Das Stadtschloss soll nach Meinung von Dorina Jechnerer zum „Bürgerschloss“ werden, das Impulse für die „Innenstadtbelebung“ gibt: Das Rathaus solle komplett in den historischen Bau umziehen. Damit ließen sich Sanierungskosten für das bisherige Ratsgebäude sparen. Wichtig sei auch eine gut funktionierende Gastronomie. Johannes Stegmann sprach sich für eine flexible Nutzung der „absolut würdigen Begegnungsstätte“ aus, über die man gemeinsam „mutig“ befinden müsse. Das alte Rathaus solle aber weiterhin genutzt werden. Indes warnte Christian Enz, der die Bürger in die Entscheidung einbinden will, vor späteren Betriebskosten. Eine nur mit Subventionen mögliche Gaststätte in Konkurrenz zu bestehenden Betrieben lehne er ab. Auch ein Umzug des Rathauses wäre zu teuer. Zudem gebe es vor Ort zu wenige Parkplätze.

Sicherheit im Verkehr und Mobilität verbessern

Hinsichtlich des Verkehrs sprachen sich die Kandidaten unisono für mehr Sicherheit, eine Verbesserung der Mobilität aller sowie für den Radwege-Ausbau aus. Christian Enz kündigte „viele kleine Schritte“ etwa mit Ampeln und Querungshilfen an. Zudem müssten die Staatsstraßen aus der Kernstadt hinaus verlegt werden. Dazu versprach er als „großen Schritt“ seinen Einsatz für eine Umgehungsstraße. Nach Auffassung von Dorina Jechnerer ist eine Ostumfahrung keine Lösung, die Menschen im Schrotfeld und in Hohenberg würden zusätzlich belastet. Sofort spürbar wären Geschwindigkeitsbeschränkungen und Lärmschutz- Maßnahmen. Johannes Stegmann betonte, weil der Durchgangsverkehr an den Nerven der Anwohner der Nürnberger Straße sowie der Limbacher, Neunstettener und Rauenzeller zehre, müsse man dort punktuell abhelfen. Insgesamt wolle er den Verkehr „intelligent“ mit Tempolimit-Bereichen, Einbahnstraßen und Parkregelungen lenken.

Um Kleinunternehmern zur Entwicklung ihrer Betriebe Raum zu geben, aber auch um „bezahlbaren Wohnraum“ zu schaffen, will der Kandidat von CSU und FOB insbesondere Leerstände nutzen. In der Kernstadt ebenso wie in den Ortsteilen gebe es da Potenziale, die ein Kommunalunternehmen aktivieren könnte. Die BFH-Bewerberin sprach sich für ein interkommunales Gewerbegebiet aus, ein „Filet-Stück“ liege nahe der Autobahnauffahrt Aurach. Aber auch das „Lebensumfeld“ müssten die Herrieder attraktiv gestalten, „damit die Leute hier bleiben“. In Sachen Wirtschaft ist der FW-Kandidat für eine überregionale Zusammenarbeit: „In Herrieden sind die Möglichkeiten ausgeschöpft, deshalb brauchen wir Partner.“ Er sei Befürworter des Interfranken-Gewerbegebiets am Autobahnkreuz. Darüber hinaus bewerten alle drei Kandidaten eine Vernetzung von Schulen und Wirtschaft als wichtig, um die Jugend und damit Arbeitskräfte vor Ort zu halten.

Klar bekannten sich die Kandidaten zur Stärkung ehrenamtlichen Engagements. Alle drei wollen einen Jugendbeirat ins Leben rufen sowie Räumlichkeiten und mehr Angebote für den Nachwuchs schaffen. Auch gelte es, die Bedingungen für Senioren zu verbessern und weitere Pflegeplätze zu schaffen. Die Stimmung im Rathaus wollen sie verbessern.