Zum Abschluss unserer Informationsreihe rund um unser Trinkwasser waren letzten Mittwoch, 24.04.2024, acht Personen im Klärwerk in Salach. Das schlechte Wetter des Tages hat leider einige davon abgehalten, an der Besichtigung teilzunehmen. Dabei hatten wir noch Glück – das Wetter hat gehalten.
Der Betriebsleiter, Michael Bayer, erwartete uns schon und hat uns durch das Klärwerk geführt. Von seinen umfassenden Erläuterungen, seinem Fachwissen und der interessanten Wissensvermittlung waren wir alle begeistert. Das Klärwerk in Salach ist für mehrere Gemeinden zuständig und für bis zu 85.000 Einwohner ausgelegt. Die Reinigung des anfallenden Abwassers erfolgt in mehreren Stufen. Der erste Schritt ist die Rechenanlage. Hierbei werden verschiedene feste Stoffe bereits herausgetrennt. Die Rechenanlage und der nächste Schritt, der Sand- und Fettfang gehören zur mechanischen Reinigung. Im Sand- und Fettfang wird in zwei Becken mittels Belüftung eine Walzenströmung erzeugt, die Sand nach unten und Fettanteile nach oben spült. Mittels Räumschildern werden Sand oder Fettanteile aus dem Becken in die jeweiligen Trichter geschoben. Dann geht es in zwei Vorklärbecken, welche das Ende der mechanischen Reinigungsstufen ist. Anschließend folgt die biologische Reinigungsstufe, wo die weitere Reinigung des Wassers im Belebungsverfahren mit Bakterien erfolgt. Zwei Becken, in denen Sauerstoff für Bewegung sorgt und das Abwasser noch immer eine braune Farbe hat. Die Bakterien bauen vorrangig Ammonium ab, daraus entsteht Nitrat und aus Nitrat Sauerstoff und Stickstoff. Auch hier werden abgetrennte Stoffe wieder abgeräumt. Danach geht es in die zwei Nachklärbecken. Darin setzen sich die Belebtschlammflocken ab und werden von Saugräumern abgesaugt und ins Belebtbecken zurückbefördert. An manchen Stellen der Reinigungsstrecke riecht es nicht besonders gut und das Abwasser hat bis fast zum Schluss eine dreckige Färbung. Um so größer war unser Staunen, als wir im Auslauf dann klares Wasser sahen. Das gereinigte Wasser wird dann in die Fils eingeleitet. Die herausgefilterten Stoffe werden komplett weiterverwertet. Größtenteils in den beiden Faultürmen, in denen Klärgas gewonnen wird, welches in der eigenen Anlage für die Wärmegewinnung genutzt wird. Der übrig gebliebene Klärschlamm wird in Zementwerke zur Verbrennung abgegeben. Es gibt noch so viele interessante Details, dass wir nur den Besuch der Seite https://www.azv-mittlere-fils.de/de/Technik-Abwasser/Funktion-des-Klaerwerks/ empfehlen können.
Herzlichen Dank an Herrn Bayer für die hochinteressante Führung!