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Donzdorf

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Bericht „Donzdorfer Fasnet – wie es einmal war“

veröffentlicht am

Am 12.02.2020 war der Saal des Martinushauses bis auf den letzten Platz mit fasnetsinteressierten Besuchern gefüllt. Diese durften einen kurzweiligen, aber auch lehrreichen Vortrag von Wolfgang Holl und Roland Hölldampf über die „Donzdorfer Fasnet – wie es früher war“ genießen.

Wolfgang „Historikus“ Holl begann seinen Vortrag mit einer in Gedichtform gehaltenen Einleitung und referierte dann über die Entstehung der Narretei im Allgemeinen. Diese lässt sich in Grundzügen bis auf das Römische Reich (Rollentausch der Herrschaft mit den Sklaven an einem bestimmten Tag im Jahr) und das germanische Frühlingsfest (Masken tragen) zurückverfolgen.

Der erste Nachweis eines närrischen Treibens in Donzdorf lässt sich auf den Zeitraum 1609 / 1623 datieren. Wolfgang Holl präsentierte die Geschichte der Donzdorfer Fasnet anhand diverser historisch belegter Geschichten, so z.B. dass die „öffentliche Vermummung“ verboten war und mit Geldstrafen geahndet wurde. Anekdoten von (zumindest namentlich) bekannten Personen aus der damaligen Zeit sorgten immer wieder für Lacher im Publikum.

Einige Daten aus der Geschichte: 1848 erster Fasnetsball bei der Turngemeinde im Gründungsjahr, 1894 erster kleiner Umzug durchs Dorf, 1914 nachweislich erste Narrenzeitung, 1925 / 1927 erste Motivwagen beim Umzug, 1936 erste Erwähnung des Begriffs „Klein-Paris“.

Zwischen den historischen Vortragsteilen wurde Roland „Dupf“ Hölldampf aktiv. Er begann seinen Vortrag mit dem Donzdorfer Fasnetslied (mit den Originalnoten in Händen), instrumental unterstützt von Eddie Köller und Frieder Hummel. Anschließend nahm er das Publikum mit auf einen „virtuellen Rundgang“ durch die früher sehr zahlreichen Donzdorfer Gasthäuser und ihre Besonderheiten – selbstverständlich in Reimform.

Auch er konnte mit zahlreichen Anekdoten und Spitzen aus der jüngeren Geschichte der Donzdorfer Fasnet aufwarten und die Zuhörer begeistern – immer wieder ergänzt mit bekannten Fasnetsliedern und Texten. Als Überraschung waren dann auch die beiden ersten Darsteller von „Eduard und Kunigunde“ (1961), Herbert Kahler und Reinhold „Henry“ Klaus, mit einer Kostprobe aktiv.

Nach der Übergabe eines kleinen Präsents an die Referenten konnte ein begeistertes Publikum verabschiedet werden, das noch einige Zeit mit närrischem Gedankenaustauch in gemütlicher Runde verbrachte.