Berichte

Hilfe zur Selbsthilfe für Peru

Aus dem Erlös der Altkleidersammlung hat die Kolpingsfamilie Pleinfeld nun eine Spende über 500 Euro für die Kolpingarbeit in Peru weitergeleitet.

Der Kolping-Diözesanverband Eichstätt unterhält seit fast 30 Jahren eine Partnerschaft mit Kolping Peru. Im Sommer hat sich eine 14-köpfige Delegation nach Peru begeben, um sich über die Entwicklung der Kolpingarbeit und auch die Verwendung der Spendengelder zu informieren. Mit dabei war Bernhard Bräunlein von der Kolpingsfamilie Pleinfeld, der diese im November anhand einer Powerpoint-Präsentation über seine Eindrücke und Erlebnisse informierte.

Immer wieder betonten die meist in ärmlichen Verhältnissen lebenden Menschen, wie sich ihre Lebensverhältnisse durch Kolping verändern. Während der zahlreichen Besuche wurde immer klarer, wie das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ umgesetzt wird. So schließen sich jeweils mindestens zwölf Personen zu einer Gemeinschaft zusammen, die nach einer mehrmonatigen Vorbereitung und Probezeit eine Kolpingsfamilie gründen. Angeleitet und begleitet werden sie durch hauptamtliche Koordinatoren.

Im Vordergrund steht immer die Unterstützung zum eigenen Handeln. Oftmals wird ein Lehrer eingesetzt, der z. B. die Frauen im Umgang mit Strick- und Nähmaschinen unterweist. Auf dieser Basis werden dann Kleidung oder Textilien hergestellt, um durch den Verkauf den Lebensunterhalt aufzubessern. Andere Kolpingsfamilien widmen sich der Herstellung von Kunstgegenständen, der Speisung von Schulkindern oder betreiben eine Kleinbäckerei. Darüber hinaus gibt es auch regional bedeutsame, größere Projekte wie z. B. der Bau und der Betrieb einer Hühnerzucht, einer Reismühle oder einer Wasserversorgung. Das funktioniert jedoch erst nach einer finanziellen Starthilfe. Das Prinzip lautet aber immer: 50 % Eigenleistung der Kolpingsfamilie und 50 % Hilfe durch das Kolpingwerk Peru, allerdings nur in Form von Sachwerten. So will z. B. eine Kolpingsfamilie eine Käserei aufbauen, um vor Ort ihre Milch weiterverarbeiten zu können. Dabei errichten die Menschen in Eigenleistung das Gebäude mit selbstgefertigten Lehmziegeln und von Kolping kommt die technische Ausstattung.

Die über das ganze Land verteilten Kolpingsfamilien wirken wie Keimzellen, die nach und nach zur Verbesserung der Lebensumstände in ihrer Umgebung beitragen. Bräunlein weiß, dass auch die Spende der Kolpingsfamilie Pleinfeld in Peru effektiv eingesetzt wird.