Ausbildungspatenschaften

Wie entstand die Idee für dieses Projekt?

Das Kolpingwerk Diözesanverband Münster hat sich 2006 einen Schwerpunkt innerhalb seines Engagements gesetzt: Unter dem Motto „Entschieden für Familie“ setzt es sich für die Belange von Familien in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen ein, weil hier Zukunft entsteht. Der Blick auf das, was für Familien in Politik und Gesellschaft, in Kirche und Verband notwendig ist, soll sich wie ein roter Faden durch die gesamte inhaltliche Arbeit ziehen, – in Kolpingsfamilien und überörtlich. In allen Handlungsfeldern des Verbandes wird dabei die besondere Perspektive von Familien berücksichtigt, ihre Bedürfnisse und Lebensumstände, aber auch die Auswirkungen jeglicher Beschlüsse auf die Situation von Familien.
Aus diesem Kontext heraus haben die Kolpingsfamilien in Lippetal, – Herzfeld, Hovestadt und Lippborg – 2007 nach intensiever Vorarbeit das Projekt „Ausbildungspatenschaften“ auf den Weg gebracht und eine Kooperation mit der Lippetalschule geschlossen.
In diesem Projekt werden Schüler der Lippetalschule, auf der Schwelle von Schule zum Beruf, begleitet.
Wie kann so eine Begleitung aussehen? Sicherlich ist jede Begleitung von der gegenwärtigen Situation des Jugendlichen abhängig und daher sehr individuell.
Da Zeugnisnoten ein wichtiges Kriterium bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz sind, wird von einigen Paten Nachhilfe gegeben bzw. organisiert um den Notenschnitt zu heben.
Dann geht es darum, mit dem Jugendlichen einen seinen Leistungen und Fähigkeiten entsprechenden Beruf zu finden, diesen möglichst im Praktikum kennen zu lernen und dann gemeinsam mit ihm eine geeignete Lehrstelle zu finden.
Auch im zwischenmenschlichen Miteinander können ggf. bei den Jugendlichen Korrekturen sinnvoll sein. (Höflichkeit, Outfit, etc.)
Der Pate hält dabei Kontakt zum Jugendlichen, zur Schule, zum Elternhaus und auch – falls erforderlich – zum Ausbildungsbetrieb.
Zwischenzeitlich unterstützen 10 Patinnen und Paten aus dem gesamten Lippetal mit großem ehrenamtlichem Engagement dieses Projekt.

 

Die Patenschaftsaktion ist eine Initiative der Kolpingsfamilien in Lippetal aus Herzfeld, Hovestadt und Lippborg, wird aber mitgetragen von vielen verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde.

Warum gerade eine Patenschaftsaktion mit SchülernInnen die es schwer haben?

Für einige SchülerInnen wird es zunehmend schwerer eine Lehrstelle zu bekommen. Speziell dann, wenn ein negativer Notendurchschnitt vorliegt.

Die Schülerinnen und Schüler stehen mitten in der Pubertät und Probleme entstehen, wenn z. B.:

–         sie sich selbst und die Menschen um sich herum oft nicht verstehen

–         der Lebensweg und der Sinn der Mühe unverständlich sind

–         das Berufsziel unklar ist

–         die eigenen Fähigkeiten unrealistisch eingeschätzt werden

–         sie demotiviert und frustriert sind

–         Noten, auch schlechte, wenig Bedeutung für sie haben

Die Patenschaft hilft dem Ausbildungsbetrieb

–         Die Jugendlichen sind motivierter und interessierter

–         Der Ausbildungsbetrieb weiß, dass sich jemand um den Jugendlichen kümmert.

–         Im Falle von Sprachschwierigkeiten sind die Paten als Ansprechpartner da.

–         Die Paten halten Kontakt zur Berufsschule.

–         Damit verringert sich das Risiko eines Abbruchs der Ausbildung

 

Manche Eltern / Alleinerziehende sind überfordert, z.B. wenn:

–          familiäre Probleme überhand nehmen

–        sie nicht wissen, wo sie Hilfe bekommen können

–         sie mit anderen Sorgen und Nöten belastet sind

Start 2007 mit: Schüler und Schülerinnen der damaligen Hauptschule – jetzt Lippetalschule.

 

Unterstützung:      – bei der Nachhilfe; um den Notendurchschnitt zu heben

                              – bei der Suche nach Praktikumsplätzen

– bei der Berufsfindung
          – bei der Bewerbung
          – im Ausbildungsalltag
                           

Unser Ziel:   Ein qualifizierter Berufsabschluss

 

Wie packen wir es an?

 

–         Wir sind bereit, Jugendliche eine gewisse Zeit zu begleiten.

–         Wir nehmen persönlichen Kontakt auf zum Jugendlichen, den Eltern, der Schule und dem Ausbildungsbetrieb.

–         Wir unterstützen bei der Suche nach einem Praktikumsplatz, einem geeigneten Ausbildungsplatz, bei der Bewerbung und bei den Kontakten zum Ausbildungsbetrieb.

–         Wir halten den Kontakt zu den Eltern, der Berufsschule und dem Ausbildungsbetrieb. Die Verantwortlichen der Berufsschule und des Ausbildungsbetriebs können sich an uns wenden.

–         Wir begleiten und motivieren den Jugendlichen während der letzten Klasse in der Schule und ein Stück auch in der Berufsschule.

Welche Vorraussetzungen sollte ein Pate / eine Patin haben                                                                   

–         Keine besondere pädagogische Qualifikation

–         Männer und Frauen mit Lebenserfahrung

–         Männer und Frauen möglichst mit Berufserfahrung

–         Gesunde positive Lebenseinstellung

–         Etwas erhöhte Toleranzschwelle gegenüber Jugendlichen

–         Freude an der Mitarbeit in einem Team

 

Welche Hilfen gibt es für die Paten

 

–         Die Paten arbeiten als Team, aber jeder Pate hat „seinen Jugendlichen“

–         Weiterführende Informationen auf Paten-Treffen

–         Mitarbeiter des Kolping-Bildungswerkes stehen bei speziellen Fragen bereit

–         Kolpingfamilien, mit ähnlichen Projekten, helfen mit ihrer Erfahrung

 

Packen wir es also an!

 

–         Aufklären, wo Wissen fehlt.

–         Beraten, wo Unsicherheit herrscht.

–         Motivieren, wo Unlust da ist.

–         Mitgehen, wo Jugendliche allein sind.

–         Anleiten, wo Führung notwendig ist

–         Unterstützen, wo Hilfe gebraucht wird

 

Die Jugendlichen brauchen unsere Hilfe.
Wir packen’s an und begleiten sie.

 

Ansprechpartner: 
Franz-Josef Stengel, Kolpingsfamilie Lippborg, 02923 7561   fjstengel@aol.com

Herbert Linnemann, 02527 8126 herbert-linnemann@t-online.de