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Kolpingsfamilie

Kiedrich

Portrait Adolf Kolping
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Viele Kiedricher, aber auch auswärtige Gäste konnte die Kolpingfamilie Kiedrich zur

Flurkreuze: beständige Zeugen der Geschichte und der Frömmigkeit

veröffentlicht am

Flurkreuze sind Ausdruck der Volksfrömmigkeit und beständige Zeugen der Geschichte unserer Vorfahren. Grund genug für die Kolpingfamilie Kiedrich, um sich auf eine „Spirituelle Flurkreuzwanderung“ zu begeben. Lars Christian Kink und Walter Abt erläuterten auf dem Weg um und durch Kiedrich Wissenswertes rund um die Kreuze und die Geschichte des Ortes. Kolpingpräses Diakon Hans-Jürgen Siebers steuerte geistliche Impulse bei.

Eigentlich hätte Iris Schmidt an der Seite von Walter Abt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer führen sollen. Sie musste jedoch zu einer Beerdigung, weshalb kurzfristig der Lebensgefährte Lars Christian Kink für die Initiatorin der Flurkreuzwanderung eingesprungen ist.

Iris Schmidt hatte die Idee zur "Spirituellen Flurkreuzwanderung" und hat sie mit Walter Abt vorbereitet. Leider konnte sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht selbst führen, weil sie zu einer Beerdigung musste.

Iris Schmidt hatte die Idee zur “Spirituellen Flurkreuzwanderung” und hat sie mit Walter Abt vorbereitet. Leider konnte sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht selbst führen, weil sie zu einer Beerdigung musste.

Für September ist ein zweiter Teil mit anderen Anlaufpunkten geplant.

Gedenken an Pesttote – Eichenkreuz ist eine Stiftung von Bruno Kriesel
Als Startpunkt der aktuellen Wanderung hatte die Kolpingfamilie die Pestkapelle im Draiser Weg gewählt. 1604 erbaut erinnert sie an die zahlreichen Pesttoten, die im 17. Jahrhundert hier, damals noch außerhalb des Ortes, begraben wurden. Hatte Kiedrich 1525 etwa 900 Einwohner, sank deren Zahl durch Pest und Krieg auf 302 im Jahr 1668. Erst 1738 hatte der Wallfahrtsort mit 938 Bürgerinnen und Bürgern wieder das Einwohnerniveau von 1525 erreicht, erläuterte Kink. Das Eichenholzkreuz mit Reliefkorpus an der Holzverkleidung wurde 2004 – anlässlich des 400´jährigen Bestehens der Kapelle – von Bruno Kriesel gestiftet.

 

Das Eichenkreuz mit Reliefkorpus an der Pestkapelle wurde 2004 von Bruno Kriesel gestiftet. Anlass war das 400´jährige Jubiläum der Gedenkkapelle.

Das Eichenkreuz mit Reliefkorpus an der Pestkapelle wurde 2004 von Bruno Kriesel gestiftet. Anlass war das 400´jährige Jubiläum der Gedenkkapelle.

Erinnerung an den unermüdlichen Pfarrer Johannes Zaun
Am Pfarrer Zaun-Kreuz (Ecke Aulgasse/Hochfeld) erinnerten Walter Abt und Lars Christian Kink an die große Schaffenskraft des unermüdlichen Rheingauer Chronisten Johannes Zaun. Auf Initiative des für Kiedrich so wichtigen Wohltäters John Sutton übernahm Zaun 1869 die Stelle des Pfarrers in Kiedrich. Was der engagierte Priester und Gründer des Valentinushaus bis 1. Otkober 1884 blieb. De Tag, als er auf dem Heimweg von Erbach kommend in der Nähe dieses in der Mitte des 19. Jahrhunderts errichteten Sandsteinkreuzes starb. Aus Anlass des 100´jährigen Bestehens gab das Valentinushaus 1984 eine Tafel zum Gedenken an ihren Gründer in Auftrag. Die Gedenktafel wurde von Bruno Kriesel geschaffen, der auch den um das Jahr 1900 entstandenen, stark beschädigten Korpus austauschte.

Das Pfarrer-Zaun-Kreuz erinnert an Pfarrer Zaun (1821-1884), der in der Nähe dieses Mitte des 19. Jahrhunderts in der Nähe dieses Kreuzes tot aufgefunden wurde. Er starb auf dem Rückweg aus Erbach vermutlich an einem Schlaganfall.

Das Pfarrer-Zaun-Kreuz erinnert an Pfarrer Zaun (1821-1884), der in der Nähe dieses Mitte des 19. Jahrhunderts in der Nähe dieses Kreuzes tot aufgefunden wurde. Er starb auf dem Rückweg aus Erbach vermutlich an einem Schlaganfall.

Rother Heiligenstock – Flurkreuz und Grenzmarke
Über das Hochfeld-Kreuz ging es weiter zum Barmherzigkeits-Kreuz an der Bingerpfortenstraße und zum „Rothen Heiligenstock“ an der Bingerpfortenkapelle. An diesem 1872 erbauten Gotteshaus stand ursprünglich ein Kreuz aus dem Jahre 1723. Das allerdings wegen der Verbreiterung der Landesstraße auf Veranlassung des damaligen Pfarrers Dr. Alfred Mann oberhalb des Gräfenbergs als Hochkreuz neu errichtet wurde. Heute findet sich hier an der Außenwand der „Rothe Heiligenstock“ – das weitaus älteste Kiedricher Flurkreuz. Das im 14. oder 15. Jahrhunderte entstandene Kruzifix aus rotem Sandstein diente jedoch auch als Grenzmarke zwischen Kiedrich und Erbach, wie zahlreiche Flurbeschreibungen in verschiedenen historischen Quellen bezeugen.

Der Rothe Heiligenstock aus rotem Sandstein ist an der Außenwand der Bingerpfortenkapelle angebracht. Ursprünglich stand das nunmehr verstümmelte Kruzifix an der Gemarkungsgrenze nach Erbach.

Der Rothe Heiligenstock aus rotem Sandstein ist an der Außenwand der Bingerpfortenkapelle angebracht. Ursprünglich stand das nunmehr verstümmelte Kruzifix an der Gemarkungsgrenze nach Erbach.

Bildhauer Peter Schro: “Schöpfer der schönsten Rheingauerin”
Den Abschluss machte, bevor es zum geselligen Zusammensein bei Wein, Wasser, Spundekäs und Datteldip im Pfarrheim ging, die Kreuzigungsgruppe im Kirchhof. Die beiden Schächer neben Jesus sind ein Werk des Mainzer Künstlers Peter Schro, der am Übergang der Gotik zur Renaissance wirkte. Dem Bildhauer werden auch das Kruzifix (um 1520) am Triumphbogen der Basilica minor St. Valentinus und die bedeutende Doppelmadonna in der St. Michaelskapelle zugeschrieben. „Die schönste Rheingauerin kommt nach Mainz“, schrieb das Mainzer Domschatzmuseum, als die Doppelmadonna für die Zeit der Renovierung der St. Michaelskapelle dorthin ausgelagert wurde.

Das Triumphkreuz in der Basilica minor St. Valentinus stammt wie die Schächer der Kreuzigungsgruppe auf dem Kirchhof vom Bildhauer Peter Schro.

Das Triumphkreuz in der Basilica minor St. Valentinus stammt wie die Schächer der Kreuzigungsgruppe auf dem Kirchhof vom Bildhauer Peter Schro.

Weitere kulturelle Kolpingveranstaltungen
Für September 2023 ist Teil 2 der Flurkreuzwanderung mit weiteren Kreuzen geplant. Und am Freitag, 26. Mai 2023 um 17 Uhr startet eine “Spirituelle Madonnenwanderung” am Bildstock “Heiligenstock”.