Meine Lieblingsfigur ist der „Sturme Karl“ erklärte Melanie Hanold den 26 Besuchern der Kolpingfamilie Kiedrich. Spritzig mit viel Charme, Humor und sehr unterhaltsam erläuterte die Historikerin Hanold die Milieukrippe in der St. Elisabeth-Kirche in Bad Schwalbach. Die Milieukrippe zeigt das weihnachtliche Geschehen im speziellen sozialen Umfeld der Geschichte von Langenschwalbach, wie Bad Schwalbach bis 1957 hieß. Detailreich öffnete Hanold, die als Pfarrsekretärin arbeitet, die Augen der Besucher für interessante geschichtliche Hintergründe, die von den einzelnen Figuren versinnbildlicht werden.
Sie entstanden zwischen 2014 und 2016 auf Initiative der Gruppe „50+ aktiv“ und zeigen Personengruppen oder bedeutende Persönlichkeiten, die für die Geschichte der Stadt und die Pfarrei von besonderer Bedeutung sind. Die prächtige Kulisse schuf der Küster Rudolf Hoffmann. Sie zeigt einen Teil des Rotenburger Schlösschens, die Eingangsfront der Elisabethen-Kirche und der Vorgängerkirche mit funktionierender Kirchturmuhr.
„Das Buch wurde schnell bekannt und wie ein Phönix aus der Asche
wurde Langenschwalbach bekannt und erfolgreich“, so Melanie Hanold.
Die Änderung brachte die Entdeckung der Heilquellen und ein Buch. In der Krippe steht der Autor Dr. Jakob Tabernaemontanus (1522-1590) an einem Schreibpult, auf dem sein Werk „Der Neuw Wasserschatz“ aus dem Jahr 1581 liegt. „Das Buch wurde schnell bekannt und wie ein Phönix aus der Asche wurde Langenschwalbach bekannt und erfolgreich“, so Hanold. In seiner Hochzeit, die Dr. Heinrich Fenner von Fenneberg (1774-1849) im 19. Jahrhundert einleitete, bedeutender als Wiesbaden. Er wird mit Arzttasche und Augenklappe dargestellt und sorgte für den Aufschwung der in Verfall geratenen Bäder.
Die Brunnenfrau war ein wichtiger Beruf in der Kurstadt Langenschwalbach. Ebenso wie der Badearzt. Besonders wichtig für die Entwicklung war Dr. Heinrich Fenner von Fenneberg (1774-1849), der den Aufschwung der in Verfall geratenen Bäder einleitete.
Landgraf Ernst brachte katholischen Glauben zurück
Bedeutenden Einfluss auf das kirchliche Leben hatte Landgraf Ernst von Hessen-Rotenburg (1623-1693). Er konvertierte am 6. Januar 1655 in Köln zum Katholizismus. Auf seinem Grund neben dem Rotenburger Schlösschen entstand eine katholische Kirche, in der im Untertaunus wieder die Heilige Messe gefeiert wurde. Die Nachfolgerkirche, die heutige Pfarrkirche St. Elisabeth wurde unter Dekan Franz Mayer in den schweren und entbehrungsreichen Kriegsjahren 1914 bis 1916 errichtet. Dekan Mayer war 41 Jahre Pfarrer und steht neben Schwester Cornelia. Vielen älteren Schwalbachern ist sie noch in Erinnerung, weil sie mit ihrem Pflegekoffer, mit dem sie auf dem Weg zu den Kranken eilte, fest zum Ortsbild gehörte, berichtete Hanold. Schwester Cornelia steht stellvertretend für die Dernbacher Schwestern, die 200 Jahre lang den Menschen in Not beistanden und im Haus „Maria“ in der Koblenzer Straße beheimatet waren.