Am Freitag, den 8. März besuchte die Kolpingsfamilie Hemau anlässlich einer Spendenübergabe das Blindeninstitut Hemau. Nachfolgend die Pressemitteilung des Blindenindtituts.
Pressemitteilung 11.03.2019
Kolpingfamilie Hemau besucht das Blindeninstitut und übergibt eine Spende zur Anschaffung einer Sehförderausstattung
Mitte Februar besuchte die Kolpingfamilie der Stadt Hemau den Erwachsenenbereich des Blindeninstituts. Dieser ist seit 2012 im ehemaligen Kreiskrankenhaus der Stadt Hemau angesiedelt, seit 2015 mit weiteren Wohneinheiten im umgebauten Postgebäude in der Nürnberger Straße. Hintergrund des Besuchs ist eine Spende zur Anschaffung einer kompletten Sehförderausstattung für die Männer und Frauen im Erwachsenenbereich des Blindeninstituts.
Mit den genannten Räumlichkeiten verbinden die Mitglieder der Kolpingfamilie, die allesamt aus Hemau stammen, ganz unterschiedliche Begebenheiten. Ein Mitglied war Hausmeister im einstigen Kreiskrankenhaus und kennt es wie seine Westentasche, andere sind selber im Krankenhaus geboren oder haben ihre eigenen Kinder dort zur Welt gebracht. Auch mit der kernsanierten alten Post verbindet man die ein oder andere persönliche Erinnerung.
Herr Bartenschlager, Ressortleiter des Erwachsenenbereichs empfängt die Gruppe in der Wittelsbacherstrasse. Dort führt er durch die Förderstätte, den Wohnbereich und die eigenen Praxisräume, die mit Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie auch der Bevölkerung offen steht. Dabei geht er auf die zahlreichen Fragen der 13 Kolpingmitglieder rund um die Vorsitzende Ingrid Eibl ein.
Im Anschluss besucht die Gruppe gemeinsam den Wohnbereich in der Nürnberger Str. – das ehemalige Postgebäude der Stadt Hemau. Hier wohnen die Frauen und Männer des Blindeninstituts Regensburg an 5 bzw. 7 Tagen die Woche. Nach einer Führung durch die Räumlichkeiten trifft man sich im Gruppenraum unter dem Dach. Zu einem kleinen Imbiss referiert Bartenschlager über das Thema: Visuelle Wahrnehmung. Eines der zentralen Themen in einer Einrichtung für Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit.
Der Ressortleiter veranschaulicht an zahlreichen Beispielen, dass der Verlust oder die Einschränkung der Sinneswahrnehmung „Sehen“ so viel mehr bedeutet, als „nur“ nicht sehen zu können. Über die visuelle Wahrnehmung steuern wir die meisten unserer Reaktionen. Das Thema Kommunikation spielt hier z.B. eine große Rolle. Ein nicht Reagieren eines kleinen Kindes z.B. auf den Blickkontakt seiner Eltern ist oft das erste Indiz, dass etwas mit dem „Sehen“ des Kindes nicht stimmt.
Viele der heute erwachsenen Förderstättenbesucher und Bewohner des Blindeninstituts besuchen die Einrichtung tatsächlich schon über lange Jahre. Einige wurden bereits in der Frühförderung, noch vor der Schulvorbereitenden Einrichtung fachmännisch vom geschulten Personal begleitet. Dabei spielt besonders der Kontakt zu den Eltern eine wichtige Rolle. Eltern lernen in dieser Zeit zu verstehen und zu akzeptieren, dass es sich nicht um eine Krankheit handelt, die irgendwann wieder geheilt ist. Dennoch schöpfen die Eltern auch Mut, weil sie sich nach meist langen Irrwegen, einer kompetenten Beratung und Betreuung gegenübersehen.
Im Erwachsenenbereich angekommen findet ein natürlicher Abnabelungsprozess statt. Die jungen Menschen sollen trotz ihrer Blindheit/ Sehbehinderung und sonstigen oft komplexen Behinderung die Möglichkeit auf Selbstbestimmung haben.
Die gespendete Sehförderausstattung, die bei etwas über 1000 Euro liegt, freut uns hier ganz besonders, so Bartenschlager. Mit dabei ist ein Tablet, an dem die Frauen und Männer verschiedenste Übungen machen können. Spezielle Apps zur visuellen Förderung finden hier Anwendung. Auch in der Freizeit kann das neue Equipment vielseitig genutzt werden.
Ulrike Weimer, ÖA
Bildnachweis: U. Weimer
Bild: Spendenübergabe Kolpingfamilie durch die Vorsitzende Fr. Ingrid Eibl – an den Erwachsenenbereich des Blindeninstituts Regensburg, Hr. Peter Bartenschlager, im Beisein der Vertreter der Kolpingfamlie.