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Portrait Adolf Kolping
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D'r Entaklemmer - Schwäbischer Mundart-Klassiker

veröffentlicht am

und führt damit eine lange Geislinger Tradition bis heute fort.

 

Zum Abschied aus dem Rössle-Saal, der bisher meistens als Aufführungsort diente und zum Jahresende schließen wird, wurden mit dem schwäbischen Mundart-Klassiker ?D?r Entaklemmer? von Thaddäus Troll dessen Bühnenbretter nochmals gründlich ?durchgeputzt?.

Dass der Stuttgarter Fabrikant Karl Knaup zum Ende des 19. Jahrhunderts das typische Beispiel eines schwäbisch ?p?häben? Knausers darstellt, wurde im Verlauf der fünf Aufzüge mehr als deutlich spürbar. Trolls Absicht, die sprichwörtliche Sparsamkeit seiner Landsleute aufs Korn zu nehmen, setzte Jürgen(Pius) Schmid in der umfangreichen Hauptrolle auf ganz hervorragende Weise um.
Nicht minder glänzten Anne Leykam und Felix Gulde als dessen junge erwachsene Kinder Elise und Heiner, die dem verwitweten Vater ihre eigenen Heiratsabsichten entgegen dessen zweckgerichteten Bindungswünschen kundtun.
Das sie dabei von Hausknecht Gottlieb und Dienstmagd Rickele wohlwollend unterstützt werden, wurde in deren Rollen von Michael Scherer und Brigitte Müller vortrefflich umgesetzt. Die beiden Hausbediensteten ließen die begeisterten Zuschauer auf humorvolle Weise auch wissen, wie man es trotzweitestgehender Knickrigkeit in einem äußerst sparsamen Haushalt aushält.

Zur weiteren Erheiterung trugen Susanne Schenk und Melanie Völkle als Heiratsvermittlerin Karline und Fräulein Marianne bei, welche ihr Auge entgegen den Hoffnungen des ?Entaklemmers? allerdings in beiderseitigem Willen

Bereits auf den Junior des Hauses Knaup geworfen hatte. Verwalter Eugen, von Oliver Hänle als Bühnenneuling sehr gut gespielt, hatte sich mit denselben Absichten auf die Haustochter Elise im Hause Knaup verdingt und wurde schließlich des angeblichen Gelddiebstahls bezichtigt, den Knecht Gottlieb

Zur ?Rettung? von Marianne aus deren misslichen Lage anstellte. Die Bemühungen des vom ?bestohlenen? Knaup beauftragten Kommissars Epple, von Anton Schenk eindrücklich dargestellt, blieben jedoch erfolglos, zumal sich der als Otto Schlichthärle geoffenbarte und von Günter Blumenscheln ausdrucksvoll gespielte Herr Hurlebaus für alle überraschend als der finanzstarke Vater von Marianne und Eugen erwies. Die anstehende Doppelhochzeit war finanziell gerettet und Knaup, zur eigenen Freude von sämtlichen Ausgaben verschont,

bekommt nicht nur seine Schatulle zurück, sondern von Gegenschwager sogar noch einen neuen Gehrock geschenkt.

Die Zuschauer hatte ihre wahre Freude an den von Hubert Gulde als Regisseur geleiteten Aufführungen und belohnten die Darsteller mit herzlichem Applaus.

Bleibt zu hoffen, dass das Laienschauspiel in Geislingen auch nach der Rössle-Ära eine Heimat findet.