Geschichte der Kolpingsfamilie Fischach

Die Geschichte der Kolpingsfamilie Fischach beginnt am 14.12.1924 mit der Gründung des „Katholischen Burschen- und Gesellenverein Fischach“ durch Pfarrer Joseph Helmle. Es ergab sich eine Burschenabteilung mit 12 Mitgliedern und eine Gesellenabteilung mit 20 Mitgliedern.
Ein erster Hinweis auf Kolping findet sich in der Ausschuss-Sitzung am 20.05.1933 unter Punkt II:
„Ferner wurde nach reiflicher Überlegung der Entschluss gefasst, ein Kolpingsbanner anzuschaffen …“
Unser mittlerweile verstorbenes Mitglied Matthias Ogir schrieb in einem Bericht für den Pfarrbrief 1985:
„Wenige glückliche Jahre sind dem jungen Verein beschieden, dem sich auch die Kolpingsgruppe Mickhausen angeschlossen hatte. Es folgten bald bewegte Zeiten. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 zeigten sich schon sehr bald deren Absichten. Der 1. deutsche Gesellentag in München, woran auch Fischacher Gesellensöhne teilgenommen hatten, wird unter dem Terror der SA vorzeitig abgebrochen.
Zu dieser Zeit ergeht ein Versammlungsverbot für die katholischen Verbände. Unter dem Druck der braunen Machthaber wurde der Katholische Gesellenverein in den Untergrund gedrängt, bis er sich schließlich auflöste.“
Am 18. Januar 1947 konnte der neue Präses Pfarrer Josef Steinmayer nach 12 Jahren Zwangspause 18 Mitglieder und 8 Altkolpingsmitglieder zur Wiedererstehungsfeier begrüßen.
Matthias Ogir schreibt hierzu:
„In den darauf folgenden Monaten entwickelte sich stetig das Vereinsleben. Die Theaterbühne wurde instand gesetzt, so dass unter der Regie von Professor Michael Piller an Weihnachten 1947 „Der Meineidbauer“ zur Aufführung gebracht werden konnte.“
Nachdem Präses Steinmayer im September 1953 verabschiedet wurde, konnte Pfarrer Alfons Mack im Dezember 1953 als neuer Präses begrüßt werden. Auf folgendes Inserat hin „Pfarrhof in Fischach auf Abbruch zu verkaufen“ beschloss die Kolpingsfamilie in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 11. April 1954, den Pfarrhof zu erstehen und mit den Steinen ein Kolpingheim in einem Teil des Pfarrgartens zu bauen.
Auch Herr Präses Pfarrer Mack hat an vielen Tagen Hilfs- und Handlangerdienste geleistet und unermüdlich Begeisterung für das Projekt unter den Kolpingbrüdern geschaffen.
Es folgte eine Erweiterung des Hauses in der Zeit von 1974 bis 1976. Somit bestand das damalige Kolpingheim aus einen Saal, zwei Gruppenräumen, einer Teeküche, einer neuen Bühne und einem Umkleideraum für die Theaterspieler.
1984 wurde unser Präses Geistlicher Rat Alfons Mack mit 70 Jahren in den (Un-)Ruhestand verabschiedet. Er war aber, soweit es seine Gesundheit zuließ, noch sehr lange ein treuer Besucher unserer Versammlungen und Aktivitäten.
1988 erfolgte die Umbenennung des Kolpingheimes in „Pfarrheim Adolph Kolping“ und die Verwaltung und die Sorge für den laufenden Unterhalt gingen auf die örtliche Kirchenverwaltung über. Präses in dieser Zeit war Dr. Josef Matthias Prinz.
Außerdem stand ein größerer Erweiterungsbau an, der von 1991 bis 1993 zum heutigen Bestand führte und mit 595.000,00 DM weit über den früheren Baukosten lag. Mit diesem Bau war neben der damaligen Kirchenverwaltung nun auch unser neuer Präses Herr Pfarrer Alois Meroth betraut, der die Kolpingsfamilie Fischach sei 1989 neben seinem vielen Dasein für die Pfarreiengemeinschaft und die einzelnen Pfarreien mit Wohlwollen begleitete.
Im Jahr 1966 beschloss das Kolpingwerk, dass auch Frauen Mitglieder bei Kolping werden dürfen und so wurden im Jahr 1969 die ersten Frauen in die Kolpingsfamilie Fischach aufgenommen.
Die heutige Kolpingsfamilie Fischach besteht aus 108 Mitgliedern.
Folgende Altersstufen sind bei uns vertreten:
  0 –   8 Jahre       17 Mitglieder
  9 –  18 Jahre       10 Mitglieder
19 – 30 Jahre       10 Mitglieder
31 –  40 Jahre       22 Mitglieder
41 – 50 Jahre         9 Mitglieder
51 – 60 Jahre       11 Mitglieder
61 – 70  Jahre       14 Mitglieder
über 71                 15 Mitglieder
Alle Ortsteile sind bei uns vertreten:
Fischach, Tronetshofen, Wollmetshofen, Willmatshofen, Aretsried, Siegertshofen.
Darüber hinaus sind unsere Mitglieder aus:
Ried, Mickhausen, Ziemetshausen, Gessertshausen (Deubach), Augsburg, Aichen, Dinkelscherben (Häder) und unser ehemaliger Präses Alois Meroth wohnt in Kempten.
Wir sind ein aktiver Teil im Leben der Pfarrei Fischach: Jugendarbeit, ein adventlicher Nachmittag, ein Faschingsnachmittag, das Fastenessen am Misereor-Sonntag, Theateraufführungen, Gebrauchtkleider- und Altpapiersammlung 2 x jährlich, monatlicher Stammtisch und die Mithilfe bei Pfarrfesten und sonstigen Aktivitäten der Pfarrei. Auch der Chor Esperanza mit seinen neuen geistlichen Liedern hat sich aus der Kolpingsfamilie Fischach gegründet. Ein großes Highlight der letzten Jahre war sicher die Aufführung des Singspiels von Kathi Stimmer-Salzeder „Erdreich – Himmelreich“ mit dem Aschauer Stimmkreis in der Staudenlandhalle mit 1.000 Zuschauern. Unser eigenes Stück „Zündstoff Kolping – Lebensbilder, Lebenslieder“ konnten wir bisher viermal aufführen: Einmal beim Bayerischen Kolpingtag in Augsburg, dann beim 100-jährigen Jubiläum der KF Buchloe, im Oktober 2010 in Fulda auf dem egat2010 und zum 100-jährigen Jubiläum der Kolpingsfamilie Schongau.
Auch auf Diözesan- und Bezirksebene bei Kolping kennt man uns aus Fischach und wir sind persönlich oft dort, um für unsere Arbeit vor Ort aufzutanken.