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Kolpingsfamilie

Emmendingen

Portrait Adolf Kolping
Schmuckelement Kurve oben Schmuckelement Kurve oben

Erneut auf den Spuren der Zisterzienser

veröffentlicht am

Auch im Jahr nach dem Jubiläum ?850 Jahre Tennenbach? befassen sich Emmendinger Historiker und Vereine mit der Geschichte des ehemaligen Tal-Klosters. Die hiesige Kolpingsfamilie war bereits maßgeblich an der Organisation des Pontifikalamtes und der anschließenden Beköstigung von damals ca. 1.000 Menschen beteiligt, die sich am 22. Mai 2011 an der Tennenbacher Kapelle versammelt hatten.

So reifte bereits kurz nach den Jubiläumsfeierlichkeiten die Idee, einmal das Kloster aufzusuchen, das heute noch einige wertvolle Schätze der ehemaligen Zisterzienserabtei ?Porta coeli? birgt. Hans-Joachim und Monika Wipfler, Mitglieder des Vorstandes um Konrad Meicher, stellten ein attraktives Tagesprogramm für eine Busfahrt zusammen. Selbst der Busfahrer, Roland Minder, Garant für sicheren Fahrkomfort und gute Stimmung an Bord, kam aus den Reihen der Kolpingsfamilie.

Nach einem feierlichen Gottesdienst im Bregenzer Zisterzienserkloster Mehrerau begrüßten Abt Anselm van der Linden und Altabt Dr. Kassian Lauterer die 40 Mitreisenden und zeigten ihnen ein wahres Juwel: ein ehrwürdig altes Andachtskreuz, das um 1290 für das Kloster Tennenbach geschaffen worden war. In den Wirren des 30-Jährigen Krieges kam es nach Wettigen/Schweiz. Nach Auflösung dieses Klosters gelangte es ins Vatikanische Museum in Rom. Papst Paul VI. gab das Prachtkreuz 1964 dem Wettinger Nachfolgekonvent in Mehrerau zurück.

Durch die reichliche Verwendung von Gold, Silber und Halbedelsteinen wirkt das 56 cm hohe Kreuz besonders prunkvoll. Der damit gespendete Wettersegen wirkte prompt. Von nun an verwöhnte an diesem Tag strahlender Sonnenschein die Reisenden.

Mitfahrenden Mitgliedern von Kolping und zugleich der ?Hachberg-Bibliothek? wurde die Handschrift vom ?Raisbüchlein? des Conrad Burger gezeigt. Dieser aus Freiburg gebürtige Zisterzienserpater (1613-1680) hat ähnlich wie Grimmelshausen mal fein, mal derb und aber immer deutlich Kriegsereignisse aus dem Breisgau-Emmendinger Raum festgehalten. Eine Veröffentlichung dieses spannend zu lesenden Zeitzeugnisses ist in Vorbereitung.

Die Kolpingsfamilie folgte weiter den Spuren der Zisterzienser, die diese am Bodensee hinterlassen hatten. Bei der Besichtigung von ?Schloss Salem? wurde jedem schnell klar, dass hier fast 700 Jahre lang in einem der bedeutendsten zisterziensischen Reichklöster religiöses Leben pulsierte. Zum Ausklang des Tages nahm man nach der Besichtigung des Zisterzienser-Priorats Birnau ein Vesper im Freien ein. Das ?Honigschlecker-Engele? hatte den Appetit angeregt?

(Klaus Brandwein)