Wir über uns

Die Kolpingsfamilie Barßel wurde im Jahre 1933 gegründet und verzeichnet heute im Durchschnitt über 300 Mitglieder.
Die Gründung der Barßeler Kolpingsfamilie erfolgte zeitlich gesehen sehr spät, nämlich erst im Jahre 1933. Die Handwerkerschaft war in Barßel nicht sehr stark vertreten, da die Einheimischen zum größten Teil ihren Lebensunterhalt in der Schifffahrt und Landwirtschaft suchten. Daher war ein Vereinsleben bis dahin nicht möglich gewesen. Das heißt nicht, daß sich unsere heimischen Handwerkergesellen nicht schon früher mit dem Gedankengut des Gesellenvaters Adolph Kolping vertraut gemacht hatten. Im Jahre 1887 war der Barßeler Bäcker Gerhard Tammen Mitbegründer der Kolpingsfamilie Dinklage. Wie Gerhard Tammen kamen später auch andere Barßeler Handwerkergesellen auf ihrer Wanderschaft durch Deutschland und lernten die Ziele Adolph Kolpings kennen. Viele traten den jeweiligen örtlichen Gesellenvereinen bei. Diese versuchten nach ihrer Rückkehr in die Heimat zusammen mit dem damaligen Vikar Dammann einen Gesellenverein ins Leben zu rufen. So kam dann auch am 19. März 1933 im Bahnhofshotel Niehaus die erste Versammlung zustande,in der 24 Handwerkergesellen den Gesellenverein „aus der Taufe hoben”. Erster Senior wurde Theodor Dierks, und ein reges Vereinsleben begann. Die damals vorherrschende Arbeitslosigkeit und die damit verbundenen schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse der Einwohner konnte durch intensive Schulungsarbeit und geselliges Vereinsleben etwas gemindert werden. Theateraufführungen, Ausflüge and aktive Programmgestaltung der Kolpingbrüder sorgten für Abwechslung. Erlöse aus den Veranstaltungen flossen wohltatigen Zwecken zu. Obwohl der Krieg vieles zerstört hatte, waren die Ideale Kolpings nicht untergegangen. Pfarrer Saalfeld gelang es schlieBlich, die heimgekehrten Kolpingsöhne und die heranwachsende Jugend für eine Neugründung zu begeistern. Schon zu Ostern trat man mit einer Theateraufführung, dem Singspiel „Die schöne Postmeisterin”, an die Öffentlichkeit. In der ehemaligen Kirkschneiderei der Familie Theodor Niehaus konnte ein Versammlungsraum für die Kolpingarbeit eingerichtet werden.
Bereits 1950 fand dann der 46. Oldenburger Kolpingtag in Barßel statt, unter dem Thema: „Im Geiste Kolpings dienen wir Volk- und Heimat”.
Ein neuer Abschnitt in der Vereinsgeschichte begann mit Präses Aloys Bornhorst. Schon bei der Einführung war der neue Präses zuversichtlich, daß er die Barßeler Kolpingssöhne wieder in Schwung bringen würde. Mit neuen Ideen, nunmehr wöchentlichen Zusammenkünften, festen Jahresprogrammen und intensiver Erfassung und Schulung der heranwachsenden Jahrgänge gelang es, schnell die Zahl der aktiven Mitglieder zu steigern. Wenn auch der lang gehegte Plan, ein eigenes Kolpinghaus zu bauen, an den fehlenden finanziellen Mitteln gecheitert war, so gelang es doch 1971 ein altes Wohnhaus zu einem Kolpingzentrum umzubauen.
Mit dem Beschluß der Delegiertenversammlung in Holdorf, den 68. Oldenburger Kolpingtag wiederum in Barßel abzuhalten, wurde nun für das Jahr 1973 eine neue Bewährungsprobe gestellt. Wiederum gab es umfangreiche Vorbereitungen. Zunächst galt es, den Tag des 40jährigen Bestehens festlich zu gestalten. Die Festrede in der Konzelebrationsmesse am 19. Marz hielt der frühere Prases Dechant Saalfeld aus Cloppenburg.
Höhepunkt des Jahres 1973 war dann der 68. Oldenburger Kolpingtag mit dem Thema „Christsein 73″. Im Festhochamt am Sonntag sprach der Generalpräses Msgr. Heinrich Festing, Köln. Im Herbst 1978 wurde Hermann Bergmann zum Pfarrer in BarBel ernannt, und er übernahm das Amt des Präses. In der Generalversammlung im Mai 1980 übernahm Johannes Geesen das Amt des I. Vorsitzenden. Thema verschiedener Veranstaltungen war dann die Planung eines neuen Pfarrheimes an der Marienstraße. In dem von der Kirche errichteten Neubau sollte die Kolpingsfamilie neue Raume erhalten und das bisherige Kolpingheim für die Unterbringung der Pfarrbücherei zur Verfügung stellen.
Im Jahre 1983 konnte die Kolpingsfamilie auf ihr 50jähriges Bestehen zurückblicken. Zu der Jubiläumsfeier wurden die früheren Prasides und Mitglieder, Bezirksvorstande und Gründungsmitglieder und viele Freunde der Kolpingsfamilie Barßel eingeladen.
Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte der Kolpingsfamilie war die Teilnahme von 40 Mitglieder der Kolpingsfamilie an der Seligsprechung Adolph Kolping im Oktober 1991 in Rom.
„Kostbar bist du in meinen Augen“ lautete das Thema des 95. Oldenburger Kolpingtages am 21. Mai 2000. Zum 3. Male richtete die Kolpingsfamilie Barßel einen Kolpingtag aus.
Hauptzelebrant war Pater Konrad Flatau aus Kaisersesch und in deiner Podiumsdiskussion am Nachmittag standen Bürgermeister a.D. H Koschnik aus Bremen sowie Vikar Bernd Strickmann aus Dinklage und Frau Waltraud von Laer SKF Vechta den Teilnehmern Rede und Antwort.
In einem festlichen Rahmen feierte die Kolpingfamilie Barßel im Jahre 2008 ihr 75-jähriges Jubiläum. Präses Pfarrer Hermann Bergmann und der ehemalige Präses Pfarrer Aloys Bornhorst aus Emstek zelebrierten die Messe in der Pfarrkirche St. Cosmas und Damian. Im Pfarrheim versammelte sich die große Barßeler Kolpingfamilie zu einem Festakt. Vorsitzender Hans Geesen, der den Barßeler Gesellenverein seit 28 Jahren vorsteht, ließ in seiner Ansprache die 75 Jahre Revue passieren. Der Gemeinschaft, die sich traditionell in kirchliche und gesellschaftliche Belange einmischt, gehören heute 280 Mitglieder an, so stand es 2013 im General-Anzeiger.
Das 80jährige Bestehen war daher auch ein Anlass, den 108. Oldenburger Kolpingtag nach Barßel zu holen. Nach 1950, 1973 und 2000 war der vierte Kolpingtag in Barßel – zumindest vom Wetter her – wohl der schönste, denn das Wetter präsentierte sich von seiner besten Seite. Wohl über eintausend Gläubige feierten daher auf dem Festgelände den Eröffnungsgottesdienst mit. Pfarrer Ludger Becker begrüßte als Hauptzelebrant Weihbischof Heinrich Timmerevers, den Osnabrücker Generalvikar Teo Paul (der die Predigt hielt) sowie die Conzelebranten Kolpingpräses Pfarrer Stefan Jasper-Bruns aus Bösel, den Cloppenburger Kaplan Holger Ungruhe – geistlicher Begleiter der Kolpingjugend, Kolping-Diözesanpräses Franz Westerkamp aus Coesfeld und Barßels Diakon Clemens Hogeback. Die meisten der 58 Oldenburger Kolpingfamilien waren mit Fahnenabordnungen vertreten. Die musikalische Umrahmung gestaltete das Gesangsteam Barßel. In Gesprächsforen mit kompetenten Referenten wurden aktuelle Themen wie “Katholisch – geschieden – wiederverheiratet” oder “Vereinbarkeit von Familie und Beruf” diskutiert. Diese Foren fanden reges Interesse. Festredner Thomas Dörflinger betonte: ” Wir müssen das Leben in der Familie fördern”. Dabei gelte es auch, in den eigenen Reihen der KF die Solidarität zu stärken. Gleichzeitig solle man sich selbst hinterfragen.
Rund 200 Personen waren bei der Enthüllung der Dokumentationswand über das Werk Adolph Kolpings am 17. März 2014 im Gemeindepark dabei.
Auch heute wird das Vereinsleben der Kolpingsfamilie Barßel sehr abwechslungsreich durch Angebote in der Jugend-, Theater-, Bildungs- und Frauenarbeit, Mutter- und Kindgruppen und Seniorenbetreuung gestaltet.