Unsere Bergtouren

Unsere Bergtouren

Die erste Bergtour am 21./22. Juli 1962 – der Beginn einer äußerst erfolgreichen Veranstaltungsreihenfolge – wurde in der Generalversammlung im April 1962 beschlossen. Das Ziel sollte der Alpstein im Appenzellerland sein. Dem Bericht des damaligen Seniors Siegbert Leichtle können wir entnehmen:

„Zum ersten Mal startete die Kolpingsfamilie Zimmern zu einem zweitägigen Ausflug. Als Ziel war das Appenzellerland mit seinen Bergen gewählt. Freund Arnold Kammerer hat die Führung, insbesondere in den Bergen, übernommen. … Nach einem guten Mittagessen ging die Fahrt weiter nach Wasserauen, das etwa 900 m hoch liegt. Jetzt, da die Bergmassive bis an die Straße reichten war wohl die Spannung auf dem Höhepunkt. Wie wird es wohl gehen, die Bergtour? Werden es alle schaffen? Nachdem sich alle umgezogen hatten begann der Aufstieg. Es war, besonders im ersten Teil ein anstrengender aber doch schöner dreistündiger Aufstieg. Die Witterung war recht günstig. Nur wenige Meter vor dem Ziel des ersten Tages, der Meglisalp, erlebten wir plötzlich wie in den Bergen ein Gewitter aufzieht.

Es war ein Erlebnis für die meisten, sahen sie doch zum ersten Mal eine Almhütte. Das Nachtlager war für viele etwas neues. In einer der Hütten war unter dem Dach ein Heulager für etwa 30 Personen eingerichtet. Nachdem spätabends doch Ruhe eingekehrt war, schliefen alle mehr oder weniger gut in diesem „30 Bettzimmer“.
Bergsteiger sind Frühaufsteher!  So war um 4:30 Uhr schon wieder alles munter. Das frische Brunnenwasser tat sein übriges. Nach dem Gottesdienst – gehalten von unserem Präses Ackermann – begann für die meisten der Aufstieg zum Rotsteinpass auf eine Höhe von 2124 m. Dort wurde Rast gemacht. Von hier genossen wir den wunderbaren Ausblick zum Säntis. Einige Beherzte bestiegen noch unter fachkundiger Führung von A. Kammerer den Altmann.

Der Abstieg ging sehr rasch vor sich. Von der Meglisalp nach Wasserauen wurde ein anderer Weg gewählt. Zuerst ging es gut, dann wurde der Pfad immer schmaler und steiler und schmiegte sich eng an die Bergseite. Bald ging es unter überhängenden Felsen hindurch. Das schönste und romantischste, andere sagen wohl das angstvollste Stück stand uns noch bevor. Es war der Abstieg in einem schluchtenartigen Bergeinschnitt. An einer fast senkrecht abfallenden Felswand ging es in kurzem Zickzack bergab.

Gottseidank passierten alle, mehr oder weniger angstvoll, jedoch ohne den geringsten Schaden zu nehmen die gefährliche Stelle . Nach einer weiteren Stunde erreichten wir den Omnibus im Tale.

Dankbaren Herzens und froh gestimmt über das Gesehene und Erlebte kamen wir spät am Abend in Zimmern an. Zum Schluss sei noch besonders unserem Freund Arnold Kammerer für seine ausgezeichnete aber auch verantwortungsvolle Führung besonders herzlich gedankt.“

Zwei Jahre später wurde unter der Leitung von Arnold die nächste Bergtour durchgeführt. Sie führte uns zur Bollenweis, zum Altmannsattel und Altmanngipfel, zum Rotsteinpass, zur  Meglisalp und zum Seealpsee.

Im Jahr 1971 führte eine Bergtour der Kolpingjugend über den Hohen Kasten, Stauberen, Fählensee, Sämtisersee zurück nach Brühlisau.

Erst als mit Pfarrer Hans Brunner ein großer Bergfreund  Präses der Kolpingsfamilie Zimmern wurde, wurden die Bergtouren zum festen Bestandteil des Jahresprogramms, und dies zwanzig Jahre lang.

Bergmesse mit Pfarrer Hans Brunner beim Rotsteinpass (Albstein) 1980


Nachstehend sind alle Bergtouren aufgezeichnet:

  • 21./22.07.1962 Meglisalp, Rotsteinpass, Altmann, Seealpsee
  • 11./12.07.1964 Bollenwies, Altmannsattel, Altmann, Seealpsee
  • 15./16.08.1971 Hoher Kasten, Stauberen, Fählensee
  • 11./12.09.1976 Drei Schwesternsteig, Kuhgrat, Fürstensteig
  • 20./21.08.1977 Garschina-Hütte, Drei Türme, Lindauer Hütte
  • 26./27.08.1978 Rugghubelhütte, Engelberger Rotstock
  • 01./02.09.1979 Bregenzer Wald, Kanisfluh, Damülser Mittagspitze
  • 06./07.09.1980 Säntis, Rotsteinpass, Altmann, Zwinglipass
  • 05./06.08.1981 Großes Walsertal, Rote Wand, Freiburger Hütte
  • 04./05.09.1982 Nebelhorn, Edmund-Probst-Haus, Hinterstein
  • 28./29.08.1983 Klosters, Flüela Weißhorn, Tschuggen, Davos
  • 31.8./ 1.9.1984 Murg, Meerenalp, Fischerhütte, Schwarzstöckel
  • 30./31.08.1985 Bad Ragaz, Pizolhütte, Pizol, 5-Seen-Wanderung
  • 17./18.08.1986 Malbun, Pfälzer Hütte, Schesaplana, Douglashütte
  • 02./03.08.1987 Interlaken, Kiental, Sefinenfurgge, Mürren
  • 31.7./ 1.8.1988 Kandersteg, Oeschinensee, Blümlisalp, Griesalp
  • 13./14.08.1989 Bad Laterns, Freschenhaus, Hoher Freschen
  • 31.8./ 2.9.1990 St. Moritz, Piz Rosegg, Moratschgletscher
  • 24./25.08.1991 St. Anton, Konstanzer Hütte, Vertinespleiskopf
  • 14./15.08.1992 Grindelwald, Faulhorn, Schynige Platte, Wilderswil
  • 13./14.08.1993 Engelberg, Jochpaß, Graustock, Melchsee
  • 19./20.08.1994 Kandersteg, Schwarenbach-Hütte, Chindbettihorn
  • 1995 ausgefallen wegen sehr schlechten Wetters
  • 06./07.09.1996 Gaschurn, Versettlabahn, Tübinger Hütte, Garnertal
  • 26./27.07.1997 Meglisalp, Rotsteinp., Säntis, Messmer, Wildkirchli

Besonders sei noch die Bergtour 1990 erwähnt. Nicht nur dass dies die einzige dreitägige Tour war und dass diese in die wunderschöne Bergwelt der Engadiner Alpen führte, es war auch die „Abschiedstour“ von Bergführer Arnold Kammerer. Die späteren sechs Touren leitete in der Regel sein Bruder Manfred.

Hüttenabend auf dem Rotsteinpass 1980

Das zunehmende Alter unserer Mitglieder ließ die Teilnehmerzahl von Mal zu Mal schrumpfen, so dass wir mit nur acht Bergfreunden am 26./27. Sept. 1997 die letzte mehrtägige Bergtour durchführten.