Internationales kolpingwerk

Das internationale Kolpingwerk

Schon zu Lebzeiten Adolph Kolpings wurden die ersten katholischen Gesellenvereine außerhalb Europas gegründet. Als der Priester und Sozialreformer 1865 starb, gab es in den Vereinigten Staaten vier Kolpings-familien, deren Gründung auf Einwanderer aus Deutschland zurückging. Heute ist das Internationale Kolpingwerk weltweit in über 50 Ländern mit ca. 400.000 Mitgliedern präsent.

Die Rund 70.000 Mitglieder in Afrika, Asien und Amerika sind ein Beleg für den Wandel vom deutschen zum internationalen Sozialverband, denn die neuen Mitglieder sind keine Einwanderer, sondern Einheimische. Zwar ist das Kolpingwerk Deutschland mit rund 275.000 Mitgliedern immer noch der größte Nationalverband. Doch an zweiter Stelle liegt mit etwa 13.000 eingeschriebenen Mitgliedern schon Indien, wo der Verband in fast 600 Orten tätig ist. Selbst im vergleichsweise kleinen Sri Lanka hat das Kolpingwerk schon 1000 Mitglieder aufzuweisen.

Der Schwerpunkt des Internationalen Kolpingwerkes liegt im Bereich der Handwerksförderung sowie der beruflichen Bildung. Ziel der Projektarbeit ist es, die soziale Situation durch Kleinprojekte – von der Pilzzucht bis zur Herstellung kleiner Elektroteile, aber auch eine Schule für die Kinder von Bürgerkriegsopfern – zu verbessern.

In Afrika sind zu den schon lange bestehenden Nationalverbänden in Uganda, Kenia, Tansania und Südafrika neue Gruppen in Togo, Nigeria und Benin hinzugekommen.
Auf der indonesischen Insel Sumba wurden nach intensiver Vorbereitung Kolpinggruppen gebildet. Zuvor hatte es auf den Philippinen und in Südkorea Neugründungen gegeben.  Von Kanada im Norden bis Argentinien und Chile im Süden des Kontinentes reicht die Ausbreitung des Kolpingwerkes in Amerika. Ob durch Gesundheits-zentren in Bolivien oder durch Handwerkerschulen in Chile – überall wird die Hilfe zur Selbsthilfe propagiert. So ist der Besuch eines “Centro Medico Kolping” zwar sehr preiswert, aber nicht kostenlos, und junge Chilenen, die sich als Handwerker selbständig machen, werden dazu angehalten, arbeitslose Landsleute einzustellen.

Zentrales Ziel des Kolpingwerkes vor allem in Übersee ist es, die sozialen Gegensätze ausgleichen zu helfen. So wie es Adolph Kolping zu seiner Zeit in Mitteleuropa getan hat.