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Ökumenisches Friedensgebet 2021

veröffentlicht am

Es ist ja inzwischen in unserer Kolpingsfamilie eine Tradition geworden, das ökumenische Friedensgebet des Jahres gemeinsam zu beten. Auf unserem letzten Zoomtreffen habe ich es leider nur vorbeten können, da der Text noch nicht vorlag. Ich stelle im Verlauf das Gebet und einige Informationen zum Gebet ein.

Gabi Rose

Gebet für ein Ende von Gewalt und für Frieden

Du gütiger, barmherziger und
liebender Gott und Vater,
als deine Kinder und in
verschiedenen Religionen
beten wir Menschen zu dir.
Du hast uns aufgegeben,
so zu leben und zusammenzuarbeiten,
dass dein Reich auf unsere Erde komme.
Mache uns zum Werkzeug deines Friedens,
indem wir zum Wohle aller zusammenwirken.
Säe aus in uns deine Liebe zu allen Menschen.’

Nimm den Geist der Spaltung von uns,
und schenke uns Einigkeit in deiner Liebe.
Nimm die Dunkelheit des Hasses
und den Geist der Feindseligkeit von uns fort.

Schaffe in uns Verständnis und
gegenseitigen Respekt,
ungeachtet der Unterschiede
zwischen uns Menschen,
Völkern und Religionen.

Lass dein göttliches Licht
in unserem Leben sichtbar sein,
wie auch im Leben aller,
denen wir begegnen.

Wecke in meinem Herzen
ein neues Gefühl der Ehrfurcht
vor allem Leben.
Gib mir Einsicht, in jedem Menschen
die Spuren deiner Göttlichkeit zu erkennen,
wie auch immer er sich mir gegenüber
verhalten mag.

Mache das Unmögliche möglich,
und lass mich meinen Teil dazu beitragen,
den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen,
weil ich erkenne, dass Frieden mit mir beginnt.

Gott! Zeige uns die Wahrheit
und nichts als die Wahrheit.
Gib uns Mut, ihr zu folgen.

Amen.

Die Autorinnen

Seit 2019 leitet die nigerianische Ordensschwester Veronica Onyeanisi OLA die interreligiöse Initiative Women’s Interfaith Council (WIC). Zusammen mit der Muslimin Hajiya Amina Kazaure und der Christin Elizabeth M. Abuk organisiert sie Foren, in denen sich christliche und muslimische Frauen regelmäßig begegnen und gemeinsame Aktivitäten unternehmen.

Zum WIC: Christliche und muslimische Frauen, die nicht länger hinnehmen wollten, dass ihre Kinder und Familienmitglieder in gewaltsamen ethnisch-religiösen Konflikten sterben, gründeten 2010 in Kaduna/Nigeria das Women’s Interfaith Council (WIC). Insgesamt haben sich 11.500 christliche und muslimische Frauen dort zusammengeschlossen.

Das Bild

Ökumenisches Friedensgebet 2021

„Abraham und Isaak“: In tiefer Freude umarmen sich Vater und Sohn. Ein steiniger Weg ist überwunden: Der Sohn ist gerettet. Die Hand des Engels, umgeben von der goldenen Farbe Gottes, gibt den entscheidenden Fingerzeig. Sie weist auf den Schafbock, das wahre Opfertier.

 

Das Land – die Region

Die Bundesrepublik Nigeria liegt in Westafrika. Mit etwa 215 Mio. Menschen auf 923.768 qm Fläche ist sie das bevölkerungsreichste Land Afrikas. 90 Prozent der Bevölkerung sind zu etwa gleichen Teilen Christ*innen und Muslim*innen.

Immer wieder kommt es zu lokalen Konflikten zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen, die politische und wirtschaftliche Ursachen haben, für die oft die Religionszugehörigkeit der beteiligten Parteien instrumentalisiert wird. Vor allem der ärmere Norden des Landes leidet unter islamistischem Terror, der rund 2,2 Millionen Menschen (Stand 2019) zu Binnenflüchtlingen gemacht hat. Zugleich herrscht große soziale Ungleichheit und Korruption. Führungspersönlichkeiten und Initiativen aller Religionsgruppen, wie z.B. das Women’s Interfaith Council (WIC) im Bundesstaat Kaduna in der Mitte des Landes, setzen sich für eine friedliche Entwicklung Nigerias ein.