Jahresberichte

Berichte 2020

 

Wir warten auf’s Christkind

Rund 20 Kinder konnten Chris, Nicole und Ingo beim diesjährigen digitalen „Wir warten auf’s Christkind“ begrüßen; sogar eine Familie aus Hannover.

Zunächst wurde zur Einstimmung „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ gesungen. Danach lauschten die Zuschauer einer kurzen weihnachtlichen Geschichte.

Anschließend folgten noch einige Weihnachtslieder. Natürlich wurde das Lieblingslied der Kinder „In der Weihnachtsbäckerei“ geschmettert.

Für die Familien – aber vor allem für die Kinder – war dieses „Event“ eine willkommene Abwechslung.

Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr die Kids im „Franziskus-Forum“ begrüßen dürfen.

Wir wünschen Euch frohe Weihnachten! 🎄🎁😁

 

Bericht für Weihnachtspfarrbrief 2020

Die gelungene Programmeröffnung 2020 mit dem Interview von Schwester Oberin Maria Elisabeth im Heilig-Geist-Kloster über ihre Berufung, Leben und Wirken bei den Steyler Missionsschwestern und die wieder einmal hervorragende Karnevalsveranstaltung im Bürgerhaus mit mehr als 100 Akteuren und 600 begeisterten Karnevalisten sollten an und für sich den Auftakt zu einem bunten Programmreigen unserer Gemeinschaft in diesem Jahr bilden.

Doch dann wirbelte das Corona-Virus unsere Welt durcheinander und wir haben schweren Herzens auf weitere Veranstaltungen verzichtet. Wir bedauern das sehr, denn es fehlt die Begegnung und die Gemeinschaft mit unseren Mitgliedern.

Wir möchten an dieser Stelle allen Mitgliedern für die Treue zu Adolph Kolping und seinem Werk und die Zugehörigkeit zu unserer Kolpingsfamilie unseren Dank aussprechen.

Besonders betroffen von der Pandemie sind die Länder in der Dritten Welt. So wurde von Kolping International der Kolping-Corona-Fond ins Leben gerufen, der inzwischen Spenden von mehr als 750.000 Euro unseren Kolpingschwestern und Kolpingbrüdern weltweit direkt zur Verfügung gestellt hat. Auch unsere Gemeinschaft hat sich mit einer Spende von 500 Euro beteiligt. Daneben spenden wir weitere 2.500 Euro für caritative und soziale Einrichtungen vor Ort, in der Region oder uns verbundenen Personen.

Ein weiteres soziales Engagement ist die in 2015 gegründete Kolping-Schuh-Aktion zugunsten der internationalen Adolph-Kolping-Stiftung. Seither wurden mehr als 800.000 Paar Schuhe gesammelt. 228.000 Euro konnten für Projekte in der Dritten Welt zur Verfügung gestellt werden. Wir werden uns am 5. Dezember 2020 erstmalig an der Aktion beteiligen und nehmen in der Zeit von 10:00 – 12:00 Uhr überzählige Schuhe am Franziskus-Forum entgegen. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung der Bevölkerung.

Unsere Gemeinschaft ist nicht nur auf die Mitglieder beschränkt. Wir sind offen für jeden Interessierten. Sprechen Sie uns an, schauen Sie auf unsere Internetseite unter vor-ort.kolping.de/kolpingsfamilie-wickede/ oder kommen Sie einfach zu unseren Veranstaltungen, die in der Presse und Programmflyern veröffentlicht werden. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

 

Schuhaktion vom 05.12.2020

Wir freuen uns über die Urkunde zur Sammelaktion 2020

20210714_Kolping-Sammelheld

Danke für die große Unterstützung und für die zahlreichen Spenden.

 

Bei Premiere der Kolping-Schuhsammlung kommen rund 5000 Paar zusammen

Wickede. So schnell konnte das Kolping-Team am Samstagmorgen die Schuhe gar nicht annehmen und in Kartons verpacken, wie die Spender am Franziskus-Forum erschienen: Rund 5000 Paar Schuhe kamen zusammen, die Tüten und Kartons stapelten sich vor den geöffneten Türen im unteren Jugendbereich. Zudem kamen auch vom Stockwerk darüber weitere Spenden, weil viele, die oben den Caritas-Wurstverkauf wahrnahmen, dort auch gleich ihre Schuhe abgaben. Teammitglied Ingo Velmer brachte alles mit dem Rollwagen nach unten, ersparte den Spendern so den Gang über die Treppe zum Untergeschoss.

Die erstmals von Wickedes Kolpingfamilie durchgeführte Schuhaktion war ein voller Erfolg, das Team war überwältigt von der Spendenbereitschaft. Zweimal holte Vorstandsmitglied Franz-Josef Jochheim große Umzugskartons aus dem Baumarkt, das zunächst mit vier Helfern bestückte Team wurde schon kurz nach Beginn um weitere vier Kräfte verstärkt, auch deshalb, weil rund ein Drittel der gespendeten Paare noch gebündelt werden musste.

Vom Kinderschuh bis zu Männertretern, vom Pantoffel, Badelatschen, Turn- und Wanderschuh bis zum Kommunion- und Tanzschuh oder eleganten Pumps war die komplette Palette vertreten.

Das Bild zeigt die Kolpinghelfer Franz-Josef Jochheim, Nicole Sporenberg, Bernhard Arndt, Hajo Senger und Ingo Velmer (von links).

ate/Foto: Schulte, Soester Anzeiger 07.12.2020

 

Recycling-Zentrale staunt – und schickt einen Lkw

Mit diesem Ansturm hatte die Kolpingsfamilie nicht gerechnet: 5000 Paar Schuhe bei der ersten Sammlung am Wochenende machten kurz nach Start der Aktion eine Verdopplung der Helfer nötig. Sage und schreibe 200 große Kartons kamen so zusammen. Die Kolpinghelfer hatten alle Hände voll zu tun, jedes Paar zu verpacken und rund ein Drittel davon auch noch mit Bändern, Kabelbindern oder Tape zu bündeln.

Das größte Problem aber stellt die Frage der Logistik dar. Ursprünglich geplant war, die Kartons mit einer ausgedruckten Paketmarke zu versehen und nach Werl zum DHL-Zentrum zu bringen. Bei der enormen Menge, die am Samstag zusammengetragen wurde, erschien dies aber nicht mehr praktikabel.

Also machte sich Vorsitzender Bernhard Arndt auf die Suche nach einer besseren Lösung. Das Erste, was der dabei erfuhr, war unglaubliches Staunen bei der Kolping-Recycling-Zentrale: “So viele Schuhe von einer einzelnen Kolpingsfamilie – das ist außergewöhnlich”, hieß es von dort.

Keine Frage: Bei solchen Mengen gibt’s Unterstützung von der Organisation. Die Recycling-Zentrale kündigte einen 7,5 Tonner an, der am Donnerstag (10.12.2020) den enormen Sammelerfolg in Wickede einladen soll. Da die Wickeder Kolpinghelfer immerhin noch Marken für die Zuordnung im Sortierwerk aufkleben müssen, trifft sich das Team am 10.12.2020 bereits um 08:30 Uhr im Franziskus-Forum.

Die gesammelten Schuhe kommen in Paketen zum Sortierwerk. Hier entscheidet sich ihre weitere Zukunft. Etwa 90 Prozent können noch getragen werden, etwa 3 Prozent davon gehen in Seconhand-Läden, ca. 27 Prozent in den Export in Schwellenländer und ca. 70 Prozent in Entwicklungsländer (weitere Infos unter https://www.kolping-textilrecycling.de).

Wichtig ist laut Organisation, dass dabei bedarfsgerecht vorsortiert und sichergestellt wird, dass etwa nach Afrika keine Winterschuhe gehen oder keine Spenden in Länder erfolgen, die eine eigene Schuhproduktion haben.

ate/hütt/Foto: Schulte, Soester Anzeiger 10.12.2020

 

Laienspielschar freut sich über neue Kulissen, aber Corona hält den Vorhang geschlossen

“Drama statt Komödie” – das ist angesichts Corona derzeit der Tenor bei der Laienspielschar der Kolpingfamilie.

Einige mögen sich gern an das vorerst letzte Stück des Kolping-Ensembles im Bürgerhaus erinnern, an einen Abend voller Spannung, Freude und Heiterkeit – einen Abend, wie man ihn sich derzeit nicht vorstellen kann. “Leider”, sagt das Ensemble der Laienspielgruppe, das sich jetzt zur Lagebesprechung in Rohrbachs Biergarten traf.

Im gebührenden Abstand gab es da immerhin auch eine erfreuliche Neuigkeit: Durch das Engagement von Detlev Schäfer und weiterer Mitglieder konnte mit Hilfe von Sponsoren ein komplett neues Bühnenbild bei der ortsansässigen Tischlerei Dünschede in Auftrag gegeben werden. Die neue Kulisse soll durch eine Art Stecksystem flexibler und einfacher im Aufbau sein. Zusätzlich ließen sich sonstige Änderungen und Wünsche durch die ortsnahe Fertigung umsetzen, so Detlev Schäfer.

Bis die Kulissen aber Premiere feiern können, wird es wohl noch dauern.

Normalerweise würde das Ensemble schon mitten in den Proben stecken und Anfang 2021 mit einem neuen Stück im Bürgerhaus auf der Bühne stehen. Doch Corona hält den Vorhang vorerst geschlossen. Kolping-Vorsitzender Bernhard Arndt verkündete jüngst, dass zunächst einmal alle Veranstaltungen ausfallen. Ob kleinere Ersatzveranstaltungen stattfinden werden, steht derzeit in den Sternen.

Soester Anzeiger, 17.09.2020

 

Wallfahrt nach Werl

Wallfahrt der Kath. Kirchengemeinde St. Antonius von Padua und St. Vinzenz, Wickede, am Sonntag, den 13.09.2020, nach Werl.


Anders als sonst üblich, den Corona-Vorschriften angepasst, machte sich eine kleine Gruppe von etwa 20 Pilgern, unter der Führung von Pfarrer Thomas Metten auf den Weg nach Werl. Auch wir von unserer Kolpingfamilie waren mit einer Bannerabordnung dabei.

In Werl angekommen, wurden wir von Wallfahrtsleiter Dr. Gerhard Best begrüßt und darüber informiert, dass das Pilgerhochamt auf dem Kreuzwegplatz neben der Basilika zelebriert würde.

Unter freiem Himmel fanden sich die Pilger mit weiteren Gläubigen zum Pilgerhochamt zusammen, um unter der Zelebration von Dr. Gerhard Best und Pfarrer Thomas Metten die Heilige Messe zu feiern.

Franz-Josef Jochheim

 

 

 

Immer gearbeitet, nie Geld verdient

Oberin Maria Elisabeth erzählte beim Kolping-Jahresstart von ihrem Leben

Wimbern – „Ich war nie arbeitslos, aber ich habe nie Geld verdient“ – die Lebensgeschichte der gebürtigen Brasilianerin Schwester Maria Elisabeth Hemkemeier, die im Juni 2016 mit 63 Jahren als Oberin die Leitung des Heilig-Geist-Klosters in Wimbern übernahm, zog am Sonntag, den 02.02.2020, knapp 100 Mitglieder der Kolpingfamilie bei der Programmeröffnung in ihren Bann.

Als Viertgeborene mit insgesamt zehn Brüdern und drei Schwestern zeigte die Steyler Missionsschwester ihren Weg auf: von ihrer Kindheit in Brasilien über den Eintritt in den Orden mit 24 bis zu den glücklichen 15 Jahren in Papua Neuguinea, wo sie viele Jahre als Noviziatsleiterin arbeitete, bevor sie ins Mutterhaus nach Steyl kam. Dort war sie sechs Jahre Leiterin der Missionarinnen-Kurse – ihrer reichen Sprachkenntnisse wegen.

Deutsch lernte sie in Brasilien in der deutschen Schule, Portugisisch war Muttersprache, Englisch lernte sie bei einer einjährigen Fortbildung in Irland, die reduzierte Kreolsprache Pidgin beim Kontakt mit den Einheimischen im Pazifik.

Dann übernahm sie die Leitung der Kommunität in Wimbern.

Viele Fotos, eine faszinierende Power Point und Anschauungsobjekte wie die harte Fruchtkapsel der Paranuss nahmen die Zuhörer mit auf ihren weltweiten Lebensweg. Anekdoten und Szenen beleuchteten schöne und schwere Momente.

Drei Jahre ist sie noch Oberin in Wimbern. „Ein Wechsel könnte sein“, lacht sie und vertraut wie immer auf ihren Leitspruch: „Lebe von Stunde zu Stunde, Tag zu Tag und lege die Zukunft in Gottes Hand.“

Die Oberin beleuchtete auch die Geschichten der Missionsschwestern, die viel für Wickede getan haben, zum Beispiel im Krankenhausdienst, wo sie 24 Stunden täglich ohne Entlohnung tätig waren oder im Dienst der Pockenstation.

Im Kloster ist sie die zweitjüngste Schwester, „wir sind vier unter 70 Jahren“. Die 86 Schwestern haben einen Altersdurchschnitt von 84 Jahren. „Wir sind auch Arbeitgeber, wir haben 56 Arbeitnehmer in Teil- und Vollzeit“, erläutert sie zur Wimberner Kommunität, die eine von acht in Deutschland ist.

Insgesamt gehören rund 3000 Ordensschwestern in 50 Ländern zur Steyler Familie, die im direkten Kontakt zu Menschen stehen, die ausgenutzt, ausgegrenzt oder arm sind, die keinen Sinn mehr in ihrem Leben sehen oder auf der Suche sind.

„Wird es den Orden in Wimbern in fünf bis zehn Jahren noch geben?“, fragte Kolping-Vorsitzender Bernhard Arndt. „Ja natürlich“, unterstrich Schwester Maria Elisabeth, „auch in Deutschland kommen ab und zu neue Schwestern hinzu“, oft Ausländerinnen. Frustrierend dabei: Ihre Studienabschlüsse werden in Deutschland oft nicht anerkannt. „Man muss zudem die Sprache beherrschen, sonst ist eine Ausbildung oder Arbeit schwierig“.

Das hat die Oberin selbst erfahren müssen, als sie mit 36 Jahren zum Englischlernen nach Irland gesandt wurde: „Ich fühlte mich wie ein kleines Kind“.

Dabei lernt sie gerne, durfte aber nur vier Grundschuljahre absolvieren, um dann der Mutter bei Erziehung und Haushalt zu helfen. Als ihre Schwester mit 11 Jahren in die fünfte Klasse kam, ging sie mit – als 22-Jährige. Später lernte sie Erzieherin und unterrichtete als Lehrerin, ihr Studium an der Kloster-Uni, absolvierte sie abends.

Welchen Wunsch sie habe, fragte Interview-Partner Bernhard Arndt. „Ein offenes Herz für Migranten – und der Jugend Sicherheit auch im Arbeitsplatzbereich geben“, so die Antwort. Und das mit einem großen Dank an die Gemeinde Wickede (Ruhr). Beim Neujahrsempfang habe sie erfahren können, was alles vor Ort geleistet wird, wie groß das Ehrenamt ist und wie viel ein kleines Dorf immer wieder spendet, nach Indien, Pater Krause, etc. Über die unglaubliche Großzügigkeit der Menschen sei sie sehr glücklich. „Weiter so, danke!“

Mit großem Beifall der 100 Zuhörer, Blume und Präsent dankte ihr am Sonntag auch die Kolpingfamilie. Mit kaltem Buffet, geselligem Miteinander und viel Gesprächsstoff nach dem über zweistündigen Vortrag klang der Abend aus.

Andrea Schulte