Chronik der Kolpingsfamilie

Vereinschronik

Chronik unserer Kolpingsfamilie                 

Die Gründung der Kolpingsfamilie

Die Gründung der Kolpingsfamilie Westhausen wurde gründlich vorbereitet. Vor allem der damalige Pfarrer Anton Schips hatte in den Jahren vor 1949 immer wieder Anstöße gegeben und das Gedankengut des Gesellenvaters Adolph Kolping seiner “Jungmännerwelt”, wie er sie selbst nannte, versucht nahe zu bringen.
Die Kolpingssöhne der Kolpingsfamilie Aalen hatten ihn in seinem Werben mit besten Kräften unterstützt. Die Gestaltung eines Gottesdienstes und der Herbstausflug des Singchores Aalen hatten, wie die Chronik der Kolpingsfamilie Aalen berichtet, einen “guten Eindruck frohen Herzens von Kolpingssöhnen” in Westhausen zurückgelassen.
Pfarrer Schips hatt zu einem heiteren schwäbischen Nachmittag “Neben den Männern und Frauen und der unverheirateten Frauenwelt vor allem auch die jungen Männer der Pfarrei, die durch Beruf und Altersstufe dem Lebenskreis der Kolpingsfamilie nahe stehen” auf den 3. Oktober 1948 in den Sonnensaal eingeladen. Wegen Platzmangel mussten Schüler und Jugendliche unter 18 Jahren, soweit sie nicht einen Ausweis des Pfarramtes besaßen, auf den Besuch der Veranstaltung verzichten.
Dieser Nachmittag mit den Kolpingssöhnen der Kolpingsfamilie Aalen musste einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Die Werbung von Pfarrer Schips und einigen fleißigen Helfern und Mitgliedern des Kolpingwerkes hatten ihren Zweck nicht verfehlt, und so war am 23. März 1949 auf Einladung von Herrn Hochwürden Pfarrer Schips eine stattliche Anzahl von Jungmännern der Gemeinde zu einer Vorbesprechung über die Gründung einer Kolpingsfamilie im Gasthaus “Wilder Mann” erschienen. Auf den 30. März 1949 wurde zur eigentlichen Gründungsversammlung und der Wahl der Vorstandschaft eingeladen. Mit 30 Mitgliedern der Gruppe Kolping und 8 Mitgliedern der Gruppe Altkolping wurde die Kolpingsfamilie Westhausen an diesem Tag offiziell gegründet. Pfarrer Schips übernahm das Amt des Präses. In geheimer Abstimmung wurde der erste Senior gewählt. Da August Kirsch und Fritz Gruber aus beruflichen Gründen das Amt nicht übernehmen konnten, fiel die Wahl auf Willi Alender, der damit erster Senior der neu gegründeten Kolpingsfamilie wurde. Zum Altsenior wurde Josef Weidmann gewählt. Erster Vorstandsmitglied für Altkolping wurde Schreinermeister Hans Holl und für die Gruppe Kolping wurden Josef Baudler und Fritz Gruber zu Vorstandsmitgliedern ernannt.
 

Am 8. Mai 1949 wurde dann die Gründung der Kolpingsfamilie Westhausen offiziell gefeiert. Der Kolpingchor Aalen hatte sich schon in aller Frühe mit dem Zug nach Westhausen gemacht. Beim Eintreffen wurde er mit den Bannern der Jugend und den Fahnen der örtlichen Vereine zur Kirche begleitet. Auf dem Kirchplatz überreichte der Senior der Kolpingsfamilie Aalen dem neu gegründeten Verein das erste Kolpingsbanner als Patengeschenk. Die Gründungsmitglieder wurden aufgefordert, dem Kolpingwerk immer die Treue zu halten und für die Ausbreitung des Kolpingwerkes zu sorgen. Gerne hatte die Kolpingsfamilie Aalen die Patenschaft übernommen. Feierlich zog man mit den Bannern in die Kirche ein. Präses Hochwürden Pfarrer Schips hat in seiner Predigt den Kolpinggeist geweckt und die Zuhörer zu frohem Mitdenken angeregt, wie es im Protokoll der Kolpingsfamilie Aalen heißt. der Kolpingchor Aalen umrahmte mit der Schubertmesse den feierlichen Gottesdienst.
 

Nach dem Gottesdienst wurden die Mitglieder des Patenvereins bewirtet. Am Nachmittag fand dann eine öffentliche Gründungsversammlung im Sonnensaal statt. Der Männergesangsverein Westhausen und der Kolpingchor Aalen sowie eine kleine Musikkapelle umrahmten abwechselnd die Feier musikalisch. Altsenior Weidmann konnte eine Reihe von Ehrengästen begrüßen. Von der Kolpingsfamilie Ellwangen war der Präses Dr. Dreher erschienen. In kernigen kurzen Sätzen erläuterte er das Programm und die Ziele des Kolpingwerkes. Diözesansekretär Kaufmann überbrachte die Grüße der Diözesanleitung.
Nach dem offiziellen Teil wurde zusammen mit den Kolpingssöhnen aus Aalen kräftig gefeiert. Um 20.30 Uhr wurden dann die Gäste auf dem Bahnhof verabschiedet.

Die Zeit nach der Gründung

Um einen Überblick über die Anfangszeit der Kolpingsfamilie zu erahlten, wurden die Gründungsmitglieder zu einem zwanglosen Gespräch eingeladen.
Beinahe wöchentlich traf man sich zum Vereinsabend im Vereinslokal, dem Gasthaus “Wilder Mann”. Der Präses bestritt in der Regel den Abend mit Vorträgen über Kirche, Arbeitswelt und Adolph Kolping. Zwischendurch wurden auch fremde Referenten gewonnen. Bei einer Generalversammlung brachte der Präses Pfarrer Schips zum Ausdruck, dass die Veranstaltungen zeitweise flauch besucht waren, die Kolpingssöhne wenig Bildung liebten und mangelndes Interesse an ihrer Weiterbildung zeigten.
Kolpinggedenktage wurden abgehalten, Bezirks- und Diözesanwallfahrten wurden besucht. Am 01.03.1954 fand unter dem damaligen Senior Josef Sauter der erste Rosenmontagsball in der Sonne statt. Der Eintritt betrug 1,00 DM. Am 05.12.1955 wurden die ersten Nikolaushausbesuche durchgeführt. Ein Mitgliederzuwachs war bis zum Jahr 1955 nicht zu verzeichnen. Der neue Senior, Josef Legner, wurde durch Zuruf gewählt ( in den Jahren zuvor war immer geheim abgestimmt worden ). Bis 1962 sind dann weitere Mitglieder hinzugekommen und die Kolpingsfamilie ist auf 61 Personen angewachsen. 1963 wurde ein Antrag aus der Jahreshauptversammlung abgelehnt die Beitragszahlungen wegen der guten Kassenlage einzustellen. Von einem monatlichen Beitrag von 1,00 DM mussten 0,80 DM nach Köln abgeführt werden. Die Wehrpflichtigen der Kolpingsfamilie erhielten zu ihrem Namenstag eine Grußkarte und einen Gutschein über 12,00 DM. Präses Pfarrer Schips erhielt an der Generalversammlung am 14. Dezember 1963 eine Gedenkmünze, die anlässlich des 150. Geburtstages des Gesellenvaters geprägt wurde, als kleinen und äußeren Dank für seinen Dienst an der Kolpingsfamilie.

Den Bau des Pacelllihauses hat die Kolpingsfamilie mit 3.000.– DM unterstützt und an der Gestaltung der Aussenanlagen mitgearbeitet. Am 07.09.1966 konnte die erste Veranstaltung, ein Vortrag von Präses Pfarrer Schips