Presse

Jahreshauptversammlung März 2023 (Nachbericht)

Jahreshauptversammlung der Kolpingsfamilie Wernborn am Sonntag, 12.03.23

Am Sonntag, 12.03.23 um 11 Uhr begann die diesjährige Mitgliederversammlung der Kolpingsfamilie Wernborn im örtlichen Pfarrheim mit knapp 30 Mitgliedern und einem besonderen Gast, Bürgermeister Wernard. Eigentlich eine Ausnahme, dass der Bürgermeister die Mitgliederversammlung der Kolpingsfamilie besucht! Dazu gab es einen besonderen Anlass, der ursprünglich für den 03.12.2022 geplant war: die Ehrung von Georg Nau für herausragendes
Engagement in der Kolpingsfamilie und darüber hinaus. In der Mitgliederversammlung im Vorjahr hatte Georg Nau nach über 57 Jahren in leitenden Vorstandsämtern erklärt, dass er sein letztes Amt als Geschäftsführer zur Verfügung stelle und sich aus dem Vorstand zurückziehen möchte. Danach plante der Vorstand, ihm in besonderen Weise Dank und Anerkennung auszusprechen. Dies wurde nun zu Beginn der Mitgliederversammlung nachgeholt. Georg Nau, der seit 1966 Vorstandsämter in der Kolpingfamilie innehatte, davon 29 Jahre als Vorsitzender, hat ganz wesentlichen Anteil an der Entwicklung und dem Leben in dieser Gemeinschaft. Er hat wegweisend dazu beigetragen, dass die Kolpingsfamilie auch heute noch als eine lebendige Gemeinschaft erkennbar ist entsprechend dem Leitbild des Kolpingwerkes
Deutschland „KOLPING – verantwortlich leben, solidarisch handeln“. Zusätzlich zu den, mit den Jahren immer umfangreicher werdenden Verwaltungsaufgaben, hat er unzählige Aktivitäten, Veranstaltungen und soziale Projekte imitiert, organisiert und mitgetragen.

Ein paar Beispiele:
Seminare und Bildungsveranstaltungen, religiöse Wochenenden in Herbstein, Studien- und Pilgerreisen, Skifreizeiten und andere sportliche Aktivitäten, soziale Aktionen, die Seniorenarbeit, Einsatz für die Ökumene vor Ort, Vertretung der Kolpingsfamilie nach außen, die Dokumentation, Feier der großen Jubiläen der Kolpingsfamilie, Mitgliederverwaltung,
Kassenführung, Finanzbuchhaltung, allgemeine Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit.) Weiterhin hat Georg Nau sich viele Jahre in der Kirchengemeinde St Pankratius ehrenamtlich eingebracht: im Pfarrgemeinderat, 25 Jahre im Verwaltungsrat, bei der Begleitung und Einteilung von Messdienern und Lektoren, selbst als Lektor und Kommunionhelfer und hat über 30 Jahre lang den Pfarrbrief herausgegeben, den Bau des Pfarrheims Ende der 60iger Jahre wesentlich mitinitiiert.

Dies alles war für den Vorstand Grund genug, besondere Ehrungen zu beantragen.
Maximilian Melzian überreicht Georg als erstes das Ehrenzeichen der Kolpingsfamilien im Kolpingwerk Deutschland. Das Kolpingzitat auf dieser Urkunde: „Hier wird es also darauf ankommen, das Christentum dem Geiste und der Praxis nach ins wirkliche gesellschaftliche Leben hineinzutragen.“ soll die Motivation Georgs für sein Engagement widerspiegeln. Bürgermeister Wernard hebt bei seiner Ansprache zur Verleihung des Ehrenbriefes des Landes Hessen an Georg Nau hervor, dass die Voraussetzungen für diese besondere Auszeichnung mehr als erfüllt seien; sowohl, was die Jahre seines bürgerschaftlichen Engagements, wie auch seine Leistungen, die zum Wohle der Allgemeinheit in Wernborn beitrugen, betrifft. Er spricht von seinen persönlichen Eindrücken und Erfahrungen aus Begegnungen mit Herrn Nau; hebt dabei das
generationsübergreifende Engagement der Kolpingsfamilie vor Ort hervor. Allein schon die Altersverteilung der versammelten Mitglieder zeige, wie breit gefächert die Angebote seien. Bei der Überreichung des Ehrenbriefes betont Bürgermeister Wernard, dass er diese Aufgabe gerne im Auftrag des Landrats übernommen habe.

Danach würdigt Klaus Unger den Einsatz von Georg Nau in einer – in gewohnter Weise vorzüglich
gereimten – Laudatio.
Der erste Teil der Jahresabtversammlung wird von Georg Nau selbst mit seiner Dankesrede für die Auszeichnungen abgeschlossen. Dankbar und froh sei er auch dafür, dass es in letzten zwei Jahren gut gelungen sei, in den Vorstandsämtern den Genrationswechsel zu vollziehen und dass seine Aufgaben als Geschäftsführer unter den Vorstandsmitgliedern aufgeteilt wurden. Sorgen mache ihm das derzeitige Verhältnis zur Leitung der Kirchengemeinde; die kirchliche Immobilienstrategie und der Umgang mit der Energiekrise haben Spuren hinterlassen. Er erinnert daran, dass sich die Kolpingsfamilie als ein Teil der Gemeinde vor Ort versteht, die in den Bereichen Kinder, Jugend, Erwachsene und Senioren von Anfang an Aufgaben der Kirchengemeinde übernommen habe. Es bestand immer Einvernehmen darüber, dass die Kirchengemeinde die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt und dass die Kolpingsfamilie sie mit Leben erfüllt. Damit kam sie der Gründungsidee nach, das Leben in der Kirchengemeinde innerhalb und außerhalb zu intensivieren. Wenn nun durch finanzielle Zwänge im Bistum und der Kirchengemeinde die Finanzierung des Pfarrheims auf Dauer nicht mehr gewährleistet werden kann, soll gemeinsam überlegt werden welche Möglichkeiten bestehen, damit Gemeinde und Kolpingsfamilie ihre Aufgaben erfüllen können und das Pfarrheim als Begegnungsstätte für Jung und Alt erhalten bleibt.
Georg Nau hebt hervor, dass die Kolpingsfamilie als offene Gemeinschaft an der Nahtstelle zwischen Kirche und Gesellschaft auch Menschen erreicht, die keinen Zugang zur Kirche finden. Er erinnert daran, dass sich aus der Offenheit und Toleranz heraus auch der ökumenische Ansatz der Arbeit der Kolpingsfamilie ergab. Nach positiven Erfahrungen in den 80iger Jahren bedauert er es, dass Ökumene vor Ort heute sozusagen auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner stattfindet.

Der traditionelle Berichteteil der Versammlung gestaltet sich dann recht abwechslungsreich: Anhand einer Präsentation gelingt es dem Vorsitzenden Maximilian Melzian die umfangreichen Aktivitäten der Kolpingsfamilie informativ und kurzweilig darzustellen: Im April 2022 konnten nach den „coronabedingten“ Einschränkungen, die verschiedenen Aktivitäten wieder aufgenommen werden; in einzelnen Bereichen zunächst etwas verhalten, jedoch stellte sich mit der Zeit wieder eine „Normalität“ ein: Angebote für die Senioren, die Aktivitäten der beiden Frauengruppen ebenso wie die der Karnevalabteilung und der Kinder und Jugendlichen. Er stellt heraus, dass die AG Familie in 2022 neue Aktivitäten und Bildungsveranstaltungen, insbesondere für Kinder und Eltern, imitiert hat und dass sich dies in 2023 fortsetzt. Weiterhin informiert er über die sozialen Projekte, die von der Kolpingsfamilie unterstützt werden. Er erinnert an die Wernborner Kerb, die Feier des Stiftungsfestes mit einer Eucharistiefeier an der Marienkapelle, das Erntedankfest mit Gottesdienst und den Kolpinggedenktag.

Noch in seiner Funktion als Leiter der Karnevalsabteilung berichtet Klaus Unger, wie immer gereimt und heiter, über die Kampagnen 2022 und 2023. Sein Vortrag endet mit der Übergabe der Leitung einschl. Schlüsselübergabe für den entsprechenden Raum in der Eichkopfhalle an Ramona Rautenstrauch, die er bereits ein Jahr lang bei der Einarbeitung begleitete.

Über die Mitgliederverwaltung und -entwicklung berichtet Vanessa Gibson. Die Anzahl der Mitglieder hat sich in 2022 etwas über 200 eingependelt, für Anfang 2023 kann sie von 21 Neumitglieder berichten ̧ die Altersstruktur zeigt eine ausgewogene Verteilung nach Altersgruppen, anteilmäßig überwiegen die weiblichen Mitglieder etwas.

Christian Neuenfeldt, der im Team Kassierer für die Buchhaltung zuständig ist, zeigt anhand der Zahlen auf, dass sich wie bereits im Jahresergebnis 2021, auch in 2022 etwas abgeschwächt, die Nachwirkungen der“ Coronazeit“ widerspiegeln. Das Jahr 2022 endet mit einem Jahresfehlbetrag. Maximilian Melzian dankt allen Vorstandsmitgliedern, den Abteilungsleiter*innen und allen, die die Kolpingsfamilie unterstützen. Es habe sich ein mutmachendes Miteinander von vielen Helferinnen und Helfern, Mütter und Väter, Mitgliedern und Nichtmitgliedern der Kolpingsfamilie entwickelt, die
es zum einen ermöglichen, so viele Veranstaltungen zu stemmen und zum anderen dazu beitragen, das Leben in Wernborn bunter zu machen.


Der Tagesordnungspunkt „Wahlen“ ist schnell abgehandelt. Es steht turnusgemäß die Wahl der Jugendleitung an, gewählt wird Leonie Pleß, die dieses Amt bereits die letzten 3 Jahre innehatte. Nach der Wahl der Kassenprüferinnen für das Jahr 2022 ging es mit einem Überblick auf die kommenden Veranstaltungen 2022 weiter. Am 18.03.2023 steht „Kochen mit wenig Abfall“ auf dem

Programm, ein Seminar der Kolpingjugend des Kolpingwerks der Diözese. Es ist für Interessierte jedes Alters offen. Neben den regelmäßigen Treffen der Senioren am 1. Mittwoch im Monat und den 14tägigen Treffen der Frauengruppe Handarbeit und Spiele findet am Samstag, 15.04.23, 9:00 – 17:00 Uhr ein qualifizierter Erste Hilfe Kurs statt, wiederum offen für Jedermann. Die Anmeldungen für die beiden Bildungsveranstaltungen im März und April nimmt Michelle Heider-Gajic
(mheider@kolping-wernborn.de) entgegen. Im April folgt am Sonntag, 30.04.23 der ganztägige Kreativ- und Krempelmarkt in und um die Eichkopfhalle im Zusammenwirken mit Frau E. Gutberlet und der Stiftung 825 Jahre Wernborn.

Näheres zum Programm der Kolpingsfamilie Wernborn erfährt man auf der Homepage www.kolping-wernborn.de und durch gesonderte Veröffentlichungen.

Im Anschluss an das offizielle Ende der Versammlung und dem Kolpinglied genießen alle die köstlichen warmen Suppen, die Renate und Reiner Buhlmann vorbereitet haben. Fazit einiger Mitglieder im Nachhinein: alles hat gut geklappt, wir hatten eine schöne, abwechslungsreiche Jahreshauptversammlung!

(Marliese Zwermann. 12.03.23)