Kolpingjugend

Lagertagebuch 2017

Ferienlagerarmbänder, Boardingpässe und Reisesegen – dann ging es für unsere 63 frisch gebackenen Wahl-Amerikaner heute Mittag ab ins den Bus. Wer nun neugierig ist, was der Nachwuchs in den nächsten Tagen so treibt, der finden hier und auch auf unserem Snapchapkanal ein paar Ferienlager-Einblicke

 

+++ Alle gut angekommen. Erster Abend im Gange +++

Aktuell ist die Bilderflut aufgrund eines Hardware-Problems noch nicht so auf 100%, wir kümmern uns darum!

Die Fahrt nach Battenberg war zwar mit drei Stunden aufgrund eines Schützenfest-Staus in Niedersfeld länger als geplant, aber nun sind alle eingerichtet und bereit für 10 Tage und ‘ne volle Tüte Spaß!
Aktuell laufen Kennlernspiele in der Halle, zum Abendessen wurde gegrillt und zuvor noch kurz das Dorf erkundet. Stadtführer Clemmens machte eine gute Figur.

Der Bericht folgt morgen, wir freuen uns auf eine schöne und ruhige erste Nacht.

EUER Lagerteam

 

Liebe Lagerfreunde,

ich habe vor 355 Tagen versprochen, „I’ll be back“, and here I am! Hoffentlich habt ihr mich vermisst, wenn nicht, ist’s auch nicht schlimm – Robin Word, der Rächer der Tippsen und Zeilen, euer Kollegah der Lager-Punchlines, Berichterstatter der Herzen, hart und nüchtern in den Fakten, emotional und blumig für die Literatur-Connaisseure, wer kann es anders sein, I bims 1 Eugen! Lagertagebuch vong Nicigkeit her.

Wie Löw einst sprach: „Schön. Das ist wunderschön!“, dass ihr wieder da seid, dass ich wieder da bin, dass das Lager wieder stattfindet! Endlich ist es wieder soweit, die Lagerzeit ist da!

Unser diesjähriges Lager steht unter dem Motto „Make Ferienlager great again!“, nicht, dass Ferienlager irgendwann einmal nicht great war, wir machen es aber immer wieder aufs Neue great, so hoffen wir zumindest, denn alle packen mit an, dass wir schöne zehn Tage hier im wunderschönen Ederbergland verbringen können. Wie der Lagertitel schon verrät, sind wir durch Amerika unterwegs, jeden Tag ein Staat, thematisch jeden Tag etwas typisch Amerikanisches. Klischees werden dabei ebenso bedient wie die jeweiligen geographischen und kulturellen Gegebenheiten. Anmerken wollen wir dabei aber noch, dass wir uns politisch völlig von den Verirrungen dieses verblendeten Gollums von Präsidenten-Hohlbirne freimachen. Die einzigen, die hier abgeschoben und isoliert werden, sind böse Überfaller, die unser schönes Banner klauen wollen.

+++ Gestern +++

Die Busfahrt ins Glück dauerte etwas länger, circa doppelt so lang wie angedacht, Grund dafür war Schützenfest in Niedersfeld. Alles stand, außer die Schützen, die marschierten. So wurde alles etwas später, der Kuchenschmaus und die anschließende Wanderung ins Dorf, begleitet von Stadtführer Clemmens, konnten aber noch fristgerecht durchgeführt werden.

Abends wurde sich dann ordentlich kennengelernt, bei Kreisspielen und Aktionen, bei denen sich jeder vorstellte, mit Namen, Alter, Hobbies, Lieblingsessen, eben alles, was so allgemein von Interesse ist. Im großen Finale mussten sich dann am Ende alle beweisen. Hinter einer aufgespannten Plane wartete ein fremdes Gesicht, welches beim Fallenlassen des Vorhangs, möglichst schnell identifiziert werden musste. Zwei stehen sich gegenüber, die Plane fällt, wer zuerst den Namen des Gegenübers korrekt ruft, der gewinnt.

Gegen 22 Uhr kehrte langsam Ruhe auf dem Platz ein, Abendgebet und Zähneputzen als letzte Rituale des Tages läuteten die Nacht ein.

+++ Heute, Montag +++

Heute, am Montag, begann für die meisten von euch die Arbeitswoche. Und auch hier wurde kräftig malocht, gebastelt, kreativ gearbeitet, gemacht und getan. Alles im Zeichen von „Cowboys und Indianer“, dem Motto unseres heutigen Tages. Unsere Amerika-Rundreise führt uns heute ins ruppige Texas, dem Ort, wo Ende des 19. Jahrhunderts die Hochzeit der Cowboys begann. Die Wild West AGs heute Morgen standen demnach auch in genau diesem Zeichen, nur, dass wir die Indianer auch mit hereingenommen haben, spätestens seit Karl May, braucht es für einen guten Western eben Bleichgesichter und Rothäute. So wurde Schmuck gebastelt, sich geschminkt, ein Tipi gebaut, es wurden Traumfänger hergestellt und ein richtiger Cowboy-Indianer-Tanz einstudiert! Klappstühle sind auch ausgegraben, ungefähr 80 Stück.

Jetzt gibt es Mittagessen, zünftig nach amerikanischer Tradition frische Burger mit Pommes. Eugen freut sich schon darauf, lecker lecker!

Bleibt noch nachzureichen, dass wir für unsere Kamera leider einen defekten Akku unser Eigen nennen, Abhilfe ist unterwegs, spätestens ab morgen sollte es also auch schöne Fotos geben!

Ich hab richtig Böcke auf die nächsten Tage, die Stimmung ist grandios, es gibt noch viel zu erleben! Ihr hört zu einem späteren Zeitpunkt wieder von mir, ich verabschiede mich und bedanke mich fürs Interesse.

Bis bald, in Liebe
BUFFALO EUGEN

 

Howdy, Freunde des gepflegten Lagersports,
es ist Dienstagmittag, die Sonne scheint, die Laune ist gut, es wird prominent – wir sind heute Morgen nach Kalifornien geflogen, wo sich in Hollywood das „who is who“ der Promiwelt die Klinke in die Hand gibt. Das alles ist natürlich bei Sonnenschein am schönsten. Aber rückwärts, erst noch die Geschehnisse des vergangenen Texas-Tages erzählt.

Gestern meldete ich mich kurz vorm Mittagessen, da ahnte ich bereits, was auf uns zukommt – kulinarisch gesehen. Dass es aber so gut werden würde, wagte ich nicht zu träumen. Eine Kreation aus handgeblasenen Burgern mit feinsten Buletten, Gemüse, Käse, Salbe und Röstzwiebeln, dazu Kroketten und Kartoffelecken, einfach nur ein Gaumenschmaus, unsere Küche arbeitet definitiv jetzt schon auf oberstem Niveau.
Ursprünglich war für den Nachmittag dann das Gummibärchenspiel angesetzt, bei dem im großen Stil Gummibärchen gedealt werden, vom Süßigkeitenjunkee bis zur Gummibärchenmafia – die Strukturen sind gangstermäßig ausgeklügelt. Allerdings nur, wenn das Wetter mitspielt, und das tat es gestern Nachmittag nicht. Strömender Regen testete unsere Nerven, die Dichte der Zeltplanen und die Kreativität und Flexibiliät im Umgang mit dem Programm. Kurzerhand wurde Gruppenprogramm angesetzt. Dabei entscheiden die Kinder gemeinsam mit ihren Leitern individuell, was auf der Agenda des Nachmittags stehen soll. Die einen entschieden sich für Gesellschaftsspiele, Fußballtennis, sobald sich der Regen verzogen hatte, oder lustige Basteleien, die anderen entdeckten Schminken und Massieren für sich und kneteten die Verspannungen der vergangenen Nacht aus den Knochen. Kuchenpausen sorgten für die entsprechende Nahrungsversorgung während der Aktivitäten.
Zum Abendessen präsentierte die Küche zum ersten Mal ein Potpourri der letzten Mahlzeiten, in der Regel bleibt immer etwas über, was dann in verrückter Kombination zu sich genommen werden kann. Brötchen, Fleisch, Gemüse, alles übergossen mit Soße, Salate, Süßkartoffeln und einen Muffin dabei, ja komm Apfelmus obendrauf, was soll’s! Is‘ ja Lager, hier werden normale Essgewohnheiten auch mal auf den Kopf gestellt.

Abgerundet wurde unser Texas-Tag mit dem direkten Duell zwischen den Cowboys und den Indianern. Nach dem altbekannten Modell von „Oxford gegen Cambridge“ spielen zwei Mannschaften verschiedene Geschicklichkeitsspiele gegeneinander, duellieren sich in Quizrunden und überbieten sich an Lautstärke gegenseitig in Stimmungstests, frei nach dem Motto, wer besser und lauter jubelt, kriegt Extrapunkte. Karl May hätte es nicht besser schildern können, am Ende besiegten die Indianer die bleichgesichtrigen Viehhirten und trugen unter großem Jubel den verdienten Triumph in die Zelte zur Nachtruhe.

+++ Szenenwechsel +++

Hier üben Akrobaten, dort tanzt eine Gruppe, aus der Ferne ertönt Gesang. Heute, am Kalifornien-Tag, steht der Morgen im Zeichen der Vorbereitung auf den großen Supertalent-Showabend. Solo, im Duo oder in der Gruppe, heute darf jeder sein Talent zeigen und die Jury beeindrucken. Kreativität ist gefragt, voller Körpereinsatz und Leidenschaft bei der Sache, wir dürfen gespannt sein. Was alles dabei rumgekommen ist, erfahrt ihr morgen in Wort und Bild, bis dahin müsst ihr euch allerdings noch etwas gedulden.

Ich verabschiede mich für heute an dieser Stelle, denn auch ich muss mein Talent noch etwas trainieren, damit der Eugen heute Abend in der Show auch eine Chance hat, Supertalent des Lagers 2017 zu werden. Dabei bin ich mir allerdings noch nicht sicher, ob ich lieber meine Leidenschaft im Ausdruckstanz zum Besten gebe oder doch die Freiheitsstatue live aus Mett modelliere, man wird sehen.

Vielen Dank für euer Interesse, viele Grüße aus dem nun sonnigen Battenberg, from Hollywood with Love

EUER DOKTOR EUGEN, Facharzt für angewandte Laberei und wortgewordene Hirngespinste

 

Wie euch in Wadersloh hat auch uns in Battenberg ein Gewitter mit voller Breitseite getroffen! Alles ist in Ordnung, macht euch keine Sorgen! Viel Regen, ordentlich Wind, Blitz und Donner direkt über uns, aber wir waren geschützt in der Halle. Die Zelte haben gehalten, ein wenig Wasser wurde innen gesichtet, aber es geht munter weiter, der Himmel wird wieder hell.

Bis morgen,
EUER EUGEN

 

Hallihallöle zusammen,
Eugen meldet sich aus der Regenhauptstadt Battenberg, wo es nach einem kräftigen Gewitter gestern Abend nach folgendem Sonnenschein nun wieder passend zur Tagesfahrt anfängt zu regnen. Wir hoffen, dass unsere Kinder am Ziel der Fahrt, im OBI, dem Baumarkt-Freizeitparadies für Hobby-Gärtner und Profi-Handwerker, regengeschützt die Kettensägenabteilung genießen können.

+++ zu gestern +++

Der gestrige Mittwoch stand im Zeichen der National Football League. Der Tag war Draft-Day (Spieler-Transfer-Tag der NFL), Ausbildung und Superbowl in einem. Morgens wurden alle Kinder ihren head coaches zugeteilt, mit denen gemeinsam anschließend Caps und T-Shirts im Stile des jeweils ausgewählten NFL-Teams gestaltet wurden, die San Francisco 49ers, die Minnesota Vikings oder die Seattle Seahawks waren nur einige Teams, die auf dem Platz zu sehen waren. So fertig ausgerüstet begannen die Ausbildung und das Training zu einem richtigen Footballer, Zielwerfen, field-goal-Schießen, Cheerleading und vor allem „Catch-den-Mad“, eine Tackle-Übung gegen einen unserer Köche, Mad, forderten die Kinder heraus, sodass passend zum Mittagessen viele kleine fertige Footballer die kohlenhydratreiche Nahrung zu sich nehmen konnten, Energie, die im Sport unerlässlich ist.

Der Nachmittag wurde aufgrund der strahlenden Sonne kurzerhand ins Freibad verlegt, somit konnten auch beim Bahnenziehen und Turmspringen weitere Koordinations- und Kraftressourcen aufgebaut werden. Vor allem die Jungs versuchten mit Salti und weiteren kunstvollen Sprüngen, teilweise auch nur mit der bekannten „Arschbombe“, am Sprungturm zu beeindrucken. Passend zum Aufbruch zog dann eine graue Regenfront am Himmel auf, die sich prompt mit Eintreffen am Zeltplatz mittels Gewitter entlud. Alle Kinder waren rechtzeitig in der Halle untergebracht, die Zelte regendicht verriegelt und vorher noch schnell das Essgeschirr eingeladen worden, sodass die Gyros-Pommes-Party zum Abendessen, begleitet von den süßen Klängen grollenden Donners, schnell und lecker beginnen konnte. Man munkelt, dass heute noch ein leichter Tzatziki-Geruch in der Luft schwebt – herrlich!

Zum Abendprogramm mündeten Training und Ausbildung der kleinen Footballer schließlich im großen Team Battle. Frei nach dem Show-Motto „Mein Leiter kann“ – „Mein head coach kann“ mussten die Footballer Kids Pokerchips auf ihren head coach setzen, folgend alle beteiligten head coaches gegeneinander antreten. Welche Kinder ihren Leiter richtig eingeschätzt hatten, ihm zurecht das Vertrauen oder Misstrauen zuzusprechen, die jeweilige Aufgabe zu erledigen, wurden dann mit weiteren Chips belohnt. Am Ende setzten sich die SF 49ers souverän gegen die anderen Mannschaften durch und erlangten somit die Würde, Super-Lager-Bowl-Sieger 2017 zu sein.

Wie anfangs erwähnt, steht am heutigen Donnerstag die Tagesfahrt in den Baumarkt an, die Kinder sind gerade verschwunden, am Platz ist etwas Ruhe eingekehrt, lediglich die Regentropfen prasseln weiter munter auf die Erde. Wir lassen uns unsere gute Laune aber nicht vermiesen, vor allem nicht durch das Wetter. Petrus kann da oben duschen wie er will, wir machen weiter Zeltlager, ob bei Regen oder Sonne.
In dem Sinne wünsche ich euch allen einen fröhlichen SchLaDo, wir hören und lesen uns morgen wieder, ich find’s weiterhin superklasse, wenn ihr Interesse an unserem Lagertagebuch habt, bis bald

EUER HEADCOACH EUGEN

 

Ladies and Gentlemen,
ich freue mich, euch die fünfte Folge des Lagertagebuches 2017 präsentieren zu können. Der sechste Tag (Sonntag eingerechnet) bedeutet, wir befinden uns bereits über dem Zenit unserer Lagerzeit, ab jetzt geht es bergab, doch das Wochenende, und damit einige Highlights im Programm von, ungelogen, nur Highlights, kommt ja erst.

Wie es schon seit vielen Jahren Usus ist, führte uns der gestrige Donnerstag in die Ferne, Donnerstag heißt Tagesfahrt, es geht weg vom Lagerplatz und ab in andere Gefilde. Wir sind zwar nominell im Sauerland, jedoch führte uns die Fahrt von Minnesota nach Wyoming, in den Staat, wo einst Indianer lebten – dies bedeutete für die Fahrt: Fort Fun. Viele sind schon dort gewesen, nur einige sind zurückgekehrt, von dem Ort, der, wenn wir im Sauerland sind, immer wieder beliebtes Reiseziel bei den Kindern ist. Mit seinen Attraktionen suchte der Park auch dieses Mal wieder zu begeistern, nachdem die beiden Busse hier bereits um halb zehn losgefahren waren. Vor Ort erkundete man in kleinen Gruppen den Freizeitpark, von Fahrgeschäften, insbesondere Achterbahnen, Kettenkarussell und Riesenrad, bis hin zu Action Shows, verrückten Labyrinthen und einem neu gebauten Fubonautena, einer Fußballanlage für Präzisionsschützen, waren die Kinder rund um den Tacho gut beschäftigt, sodass man sich zwar mittags noch ein Schnitzelbrötchen schmecken ließ, die restliche Zeit aber auf der Piste verbrachte.

Apropos Piste, unsere Ältesten, die dieses Jahr das letzte Mal mit ins Kinderlager fahren, verbrachten den Tag abseits der restlichen Kinder nicht in Fort Fun, sondern auf der Kart Bahn in Neuastenberg und der Sommerrodelbahn in Winterberg. Viel mit Racing also, was unseren Ältesten geboten wurde, Eugen machte sich höchstpersönlich ein Bild von der Sache und drehte selbst fleißig Runden mit dem Kart. Ich kann euch sagen, ein großer Spaß!

Geplättet vom frühen Aufstehen, den Busfahrten und dem ganzen Tag op Jöck, kehrten viele Teilnehmer und durchaus auch Leiter vom Tagesausflug zurück. Die Küche war unterdes aber nicht faul gewesen und präsentierte zum Tagesausklang eine leckere Nudelpfanne und Salate. Nicht fähig, noch groß aktiv zu werden, mündete der Abend im beliebten Spiel „Macht er’s oder macht er’s nicht?“. Dazu hatten alle Leiter und die Küche Videos vorbereitet, zu deren Ausgang die Kinder befragt wurden. Beispielsweise kündigt Leiter Arnold an, einen schweren Granitblock ohne Hilfe stemmen zu können. Das Video stoppt, die Kinder beraten sich in Gruppen und entscheiden schließlich, ob ja oder nein, ob er’s schafft oder ob nicht. Anschließend kommt das zweite Video zur Auflösung der Challenge. Wenig Bewegung, auf eine Leinwand schauen und Videos begutachten, das war gestern Abend definitiv noch möglich – mehr aber nicht. Zufrieden und müde beteten wir gegen zehn Uhr und beschlossen den Tag.

Heute, Freitag, führt uns unsere Amerikarundreise nach Nevada. Im Canyonstaat erwartet uns am Abend vor allem der Glanz von Las Vegas mit seinen Spielcasinos, dem El Dorado für Zocker und Spieler. Doch dazu morgen mehr.
Ich kündige jetzt bereits an, dass es die nächste Lagertagebuchausgabe erst morgen gegen Abend geben wird, da wir einen pickepackevollen Samstag geplant haben und ihr daher die Geschehnisse von heute und morgen dann im Doppelpack erhaltet.

Einen guten Start ins Wochenende,
Horrido,

EUER CAPTAIN EUGEN

 

„There’s no business like show business!“
Oder wie Donald Trump sagen würde: „There’s show business. Great business!“ Andreas von Frauentausch fügt hinzu: „Und es wird sich hier nichts dran rütteln. Ob du willst und nicht!“

Welcome to fabulous Las Vegas, welcome to fabulous Lagertagebuch! It’s me, Eugen, writing you the news of the day.
Und diesmal ist der „day“ der Rest von Friday, Thema Nevada, Wüste, Las Vegas, Casino. Doch von Anfang an.

Gruppenprogramm stand Freitagmorgen auf dem Stundenplan, dabei ging es bei vielen Gruppen auch um den Dienst am Lager, Brennholz wurde gesammelt, die WCs wurden aufpoliert und frisch gemacht, die Halle gefegt oder Pfand zusammengetragen – an heißen Tagen kann es nämlich hier schon einmal aussehen wie nach einem gutbesuchten Heimspieltag beim TuS. Andere frönten wiederum abermals ausgiebigen Massageeinheiten, bastelten, schminkten sich und ihre Umgebung oder betätigten sich derart sportlich, dass Turnvater Jahn stolz gewesen wäre. Kurzum, ein runder Freitagmorgen, so wie wir ihn uns wünschen.

Dem Apparat von morgendlichen Aktivitäten folgte ungewöhnlicherweise und nur zur Ausnahme das Mittagessen. Lecker Schnabulatur mit ordentlich wat drauf! Der Westfale lobt: „Hm, bleibt drin!“ Der Lagerteilnehmer an sich freut sich, schließlich sind es die leckeren Mahlzeiten, die uns in Momenten der wetterbedingten Traurigkeit wieder Kräfte geben. Lob an alle unsere chefs de cuisine, das ein oder andere Kilo mehr bringen wir möglicherweise wieder mit nach Hause. Aber warum auch nicht, „Wenn Gutes mehr wird, kann ich daran nichts Schlechtes finden!“ (Jochen Malmsheimer).

Ein weiteres Highlight wartete nach Mittag und Kiosk am Nachmittag auf uns fidele Las-Vegas-Touristen. Der gemeine deutsche „Touri“ invadiert ja grundsätzlich, so ist es überliefert, tennisbesockt, sandaliert, creme- und matschfarben ummantelt, fischerhutiert und mit Leica um den Hals das fremde Terrain, doch niemals, ohne gesenkten Blickes die, für Unsummen an der letzten innerdeutschen Tankstelle erworbene, limitierte Ausgabe des ADAC-Reiseführers als Leitfaden bei der Okkupation fremdländischer Flora und Fauna zu studieren, auf dass dieser ihn leite und zu nie Gekanntem führe, um schlussendlich doch im Bierkönig zu landen.
ABER nicht hier. Wir bringen unseren Kindern die Battenberger Kultur auf direktem Wege nahe, nämlich mit einer Fotorallye. Ausnahmslos relevante Orte wurden dazu in akribischer Kleinarbeit ausgewählt und fotografiert. Mittels der auf diese Art entstandenen Piktogramme wurden die kleinen Touristen nun aufgefordert, diese Plätze im Dorf zu finden. Dort angekommen erhielt man den nächsten Umschlag mit einem weiteren Foto, sodass, sofern das System griff, man am Ende einen wunderbar lehrreichen Rundgang durch Battenberg erleben konnte. Soweit zum Nachmittag.

Wirklich fabulous wurde es aber dann erst am Abend. Nahezu jährlich im Programm vorhanden und praktisch nicht mehr wegzudenken ist unser Lager-Casino. Diese Programmeinheit bietet den Kindern einerseits die Möglichkeit, mal ein bisschen zu zocken, uns hingegen eine Maßnahme der Refinanzierung der Lagerkosten. Schließlich können wir nicht jeden Tag griechisch grillen, ihr wisst schon, Grillen ohne Kohle…
An die Bank verlorenes Geld bleibt in der Lagerkasse, wobei natürlich nur in hauseigener Lagerwährung „Lagerdollars“ bezahlt und poströmisch dekadent geprasst werden kann. Der für das Geld umgangssprachlich verwendete Begriff „Else“ („Haste mal ‘ne Else?“) bezieht sich auf die Gründerin und Stiftungsvorsitzende der Lager-Casino-Stiftung „Feldbettroulette 1956 e.V.“, Else W. aus W., die auf dem 10-Kolpingdollar-Schein abgebildet ist.
Beliebte Spiele sind traditionell Black Jack, Roulette, 17 und 4, Hütchenspiel, dem geübten Ballermannfahrer bestens bekannt, Würfeln oder HochTief. Das Casino öffnete gegen 20:30 Uhr seine Pforten, vor denen die von weither angereisten Gäste bereits Schlange standen. Nach ausreichendem Sicherheitscheck, Identitätsüberprüfung mittels Fotografie und Auszahlung des Startbetrages von einigen tausend Elsen konnte der Setz- und Zockspaß in der Festhalle Battenberg beginnen. Die Spielzeit war auf 90 Minuten begrenzt, anschließend galt es, den erspielten Betrag bei der Bank zu verbuchen und das Casino umgehend zu verlassen, der Sieger wird momentan noch ermittelt.

Nach einem Tag voller Erlebnisse in Las Vegas bezogen wir nach unserem Nachtgebet und Zähneputzen die Betten und schliefen durch bis zum heutigen Morgen. Doch was dann geschah, erfahrt in einer neuen Ausgabe, wenn es wieder heißt: „Heimatgeschichten aus dem Ederbergland“, in der Hauptrolle mit Heinz Rühmann und Marianne Dietrich. Regie führte Bastian Schweinsteiger. Wir verabschieden uns für heute und sagen Tschüss, Tschö und Ciao Kakao.

EUER OBER-LAGER-TOURIST EUGEN

 

Homannomann, ist der gut.
So, wieder 5 Mark Werbegeld eingestrichen, alles für die Lagerkasse.

Gut ist hoffentlich vor allem auch das Lagertagebuch, wenn es denn einmal kommt. Diesmal präsentiert der Literat sein Werk wieder einmal en bloc, so wie es durchaus in der Vergangenheit schon öfter Usus war. Das Wochenende ist immer etwas voller und teilweise anders strukturiert als die restlichen Tage, daher bleiben wir dann am liebsten flexibel. Die Leiterzahl hat sich zudem zur neuen Woche hin drastisch verkleinert, sodass jeder noch mehr mitanpacken muss. Das führt dann manchmal dazu, dass Eugen nicht immer Zeit hat, das Lagertagebuch in aller Akribie zu führen.

Irisch wurde es am Samstag. In den Farben Grün, Orange und Weiß gestaltete sich der ganze Tag. Um den ganzen Stall, gemeint seien hier Personen sowie Halle und Umgebung, erst einmal einzurichten, sich und das Drumherum farblich einzugliedern, bedurfte es auch samstags einiger AGs, die zum Gelingen des Tages beitragen sollten. So bastelte man grünen Kopfschmuck, malte ein Kobold-Banner, errichtete einen Schellenbaum (ein bisschen Schützenfest gehört eben immer mit dabei), bastelte Trommeln und Tröten für die Marschkapelle und richtete den Party-Raum für die alljährliche Disco her.
Zum Mittagessen war es zwar dann nicht irisch, aber immerhin schön deutsch, eine kulturelle Verbindung, die ja seit den großen Immigrationswellen in Amerika Anfang des 19. Jahrhunderts Bestand hat. Geschichte zum Anfassen! Ach, ja, es gab lecker Gulasch, Rotkohl und Kartoffeln.
Am Nachmittag fanden nach alter Tradition irische Wettkämpfe auf dem Platz stand. Stiefelweitschuss, Apfeltauchen, Humpenstemmen, Eierlauf und Gerüche-Raten erfreuten sich großer Beliebtheit. Bis zum Abendessen war anschließend noch etwas Freizeit, welche von den Kindern aufgrund diversen Aufkommens akuter Müdigkeit dankend angenommen wurde. Die essentiellen Kräfte musste man sich wohlwissend ja noch für den Abend aufheben, nach dem Abendessen fand als großes Finale nämlich die pompöse St. Patrick’s Day Parade statt. Angeführt von Mini-Oberst Jonas Vienenkötter und dem irischen Koboldkönigspaar Maverick und Eva drehte der gesamte Tross samt Kapelle eine Runde um den Pudding und mündete schlussendlich bei Musik und Tanz in unserer hauseigenen irischen Diskothek „Ye ol‘ Lager Man“. Zu feschen Beats und töften Tunes wurde galant ‘ne kesse Sohle aufs Parkett gelegt und ordentlich abgezappelt. Dabei war ein ums andere Mal die Textsicherheit der Kinder zu bewundern, was schon öfter in den vergangenen Tagen unter Beweis gestellt worden war. Limbo und Macarena durfte dem Ganzen natürlich nicht fernbleiben. Zum Ende der flotten Sause im Zappelbunker war es nicht überraschend, dass sich die Müdigkeit relativ schnell einstellte und das Abendgebet und das rituelle Zähneputzen die letzten Amtshandlungen des Samstags sein sollten. Aber auch nicht weiter schlimm, Sonntag war ja Ausschlafen und Brunchen angesagt.

+++ Sonntag +++

Um den Tag des Herrn vollkommen relaxed zu begehen, boten sich Ausschlafen und spät und lange Frühstücken als erste gute Begleiter auf dem Weg der totalen Entspannung geradezu an. Die Küche hatte sich nicht lumpen lassen und ein Festmahl olympischen Ausmaßes kredenzt, dass einem bereits von Weitem das Wasser im Munde zusammenlief, denn es duftete nach frischem Rührei, Pizzzaschnecken und krossgebratenen Chicken Nuggets. Dazu boten Bohnen in Tomatensauce, allerhand Gemüse, Käsepicker, Frikadüsen und frische Brötchen das vollkommene Rundum-Luxus-Paket für einen gelungenen Start in den Sonntag. Wichtige Tagespunkte standen noch bevor – unter anderem das große Aufräumen und der anschließende Zeltwettbewerb sowie die alljährliche Lagermesse. Nach einer Woche sammelt sich auf einem Zeltplatz unserer Größe viel Müll an, es liegt überall Zeug herum und die Zelte schalten irgendwann auf Chaos. Dem wirken wir mit unserer Putzaktion entgegen, die Halle wird gefegt, die Zelte werden aufgeräumt, alles aufgesammelt, was nicht in die Natur gehört, es wird gewischt, geputzt, gemacht und getan, dass pünktlich zum Eintreffen unserer Wadersloher Delegation, Präses Martin Voß, Saubermann Otti Ottensmann und Chef Anton Bouschery, jede Fuge rundum die Festhalle glänzte. Die Zelte werden zudem von einer eigens dafür auserkorenen hochheiligen Zeltkongregation abgenommen, auf Sauberkeit, Geruch, Ordnung und Freundlichkeit der Gastgeber geprüft und im Nachgang bewertet, die jeweiligen Sieger am Dienstag im Rahmen der Oscar-Verleihung gewürdigt.
Im Lagergottesdienst tat sich erneut die Sangesfreude unserer Lagerkinder hervor, besonders bei „80 Millionen“ von Max Giesinger, dass Martin Voß extra eingeschoben hatte, weil es zur heimlichen Lagerhymne geworden ist. Aus voller Kehle wurde so laut gesungen, wie es in einem Gottesdienst schon lange nicht mehr gehört worden war. Ebenfalls traditionell war die Waffelorgie nach dem Gottesdienst, ein Dank an Hilde Essel, die uns einen riesigen Eimer Teig vorbereitet hat, der alle glücklich und satt machte.
Was ich bisher nicht verraten hatte, unsere Amerikareise führte uns am gestrigen Sonntag nach Hawaii, weshalb eine klassische hawaiianische Hochzeit am Abend natürlich nicht fehlen durfte. Unsere ältesten Mädels hatten sich gemeinsam mit Pater Justus Beachlönne und den anderen ältesten Jungs viel Mühe gemacht, die Bühne in der Festhalle zu einem wahren Heiratsparadies am Strand zu gestalten. Nicht jeder Eheversuch fand seinen glücklichen Ausklang, aber immerhin vier der sechs Vermählungen kamen letztlich zustande, leider schafften wir nicht, den Bund der Homoehe zu schließen und auch ein Leiterpärchen ließ sich lieber mit Eiern, Mehl und Ketchup bewerfen, als den jeweils anderen zu heiraten, trotzdem ein schöner Abend für alle beteiligten, es gibt schließlich nichts Romantischeres, Rosamunde Pilcher und Traumschiff lassen grüßen, als eine Lagerhochzeit im hawaiianischen Stil am Strand.

+++ Jetzt +++

Stundenlanger Regen seit heute Früh vermieste schnell unseren Plan der Tageswanderung. Nichts als Regen, bindfadenartiger, nasser, dämlicher Regen! Wir sind es leid, jeden zweiten Tag bekommen wir eine Dusche ab. In der bisherigen Berichterstattung könnt ihr aber zumindest auch lesen, dass wir uns auch wetterunabhängig, nicht zuletzt dank der riesigen Schützenhalle, prächtig amüsieren und vergnügen. Aktuell sitzt Eugen im Aqua Mundo in Medebach und schreibt euch diese Zeilen.

Der Regen will uns ständig was,
macht uns alle täglich nass.
Doch wir geben weiter Gas,
haben einen Riesenspaß!
Lager geht auch ohne Wetter,
sun is good, but fun is better.
Spiele, Spaß und lecker Essen,
lassen Frust am Regen schnell vergessen.

– Eugen Wolfgang von Goethe

Das war’s zunächst mal wieder von mir, ich melde mich morgen in alter Frische wieder. Heute muss der Eugen Nachtwache machen, vielleicht schreibt er ja dann noch ein paar Zeilen zwischendurch – mal sehen.
Noch drei Tage Lager, Endspurt, am Mittwoch habt ihr eure Blagen wieder! Bis dahin genießt noch die letzten Stunden ohne sie, wir kümmern uns und verwöhnen sie im Rahmen unserer Möglichkeiten königlich. Und noch mehr.

Tschö mit ö, Ciao mit v, bis Baldrian

EUER SCHREIBERLING EUGEN ✌️

 

Liebe Lagerfreunde,

es geht auf das Ende zu. Das Lager neigt sich, in den Koffern befindet sich nur noch dreckige Wäsche, morgen geht es nach Hause. Und irgendwie ist es nach zehn Tagen dann auch ok, es regnet und regnet und regnet. Heute schon wieder den ganzen Tag. Gestern disponierten wir spontan um und verbrachten den Tag im Medebacher Erlebnisbad, abends fand dann das beliebte Spiel „Mädchen gegen Jungs statt“, heute aber blieb uns nichts anderes übrig, als den ganzen Tag in der Halle zu bestreiten. Dauerregen seit heute morgen, da kann die Laune schon mal in Lagerkoller umschlagen. Eines versprechen wir, das Engagement ist durchgängig hoch, es ist teilweise anstrengend, aber wir alle lieben die Arbeit mit den Kindern.

Unser letzte Tag führte uns heute ins eisige Alaska, ursprünglich geplant als Ort der Abkühlung bei sommerlichen Temperaturen, heute eher unter Realbedingungen. Unter dem Motto „Die Reise nach Wadersloh fällt aus“ mussten die Kinder ein komplexes Rätsel bewältigen, welches mittels Stationen knackbar wurde. Von Station zu Station hangelte man sich entlang an den Indizien und Hinweisen, um schlussendlich den entscheidenden Code zu knacken, damit die Reise stattfinden konnte: der Pilot brauchte verschiedene Kleinteile, um den Flug anzutreten, von Schlüssel zum Flugzeug über Enteisung für die Landebahn und einen Lieblingssong für die gute Laune.

Apropos: wir wenden heute noch einmal alle gute Laune bis heute Nacht an, damit wir frisch und voller Tatendrang den letzten Teil unseres Lagers, die abschließende Aufräumaktion, begehen können, bis uns dann der Bus gen Wadersloh abholt. Unsere geplante Ankunft ist gegen 15:30 Uhr, über aktuelle Veränderungen informieren wir auf unserer Facebookseite.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für das viele, liebe Feedback und die netten Rückmeldungen bedanken, wir hoffen, euch haben Eugens Texte genauso viel Freude bereitet, wie ich sie beim Schreiben hatte. Wir sehen uns morgen am Pfarrheim, eine letzte gute Nacht ohne eure Kinder, morgen könnt ihr sie wieder in die Arme schließen.

In dem Sinne bis morgen, macht’s gut, liebe Grüße

EUER EUGEN