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Kolpingjugend

Lagertagebuch 2014

Einen wunderschönen guten Morgen zusammen, hier aus dem sonnigen Dinklage!

Das Vorlager neigt sich langsam dem Ende zu, alles ist aufgebaut, die Zelte ordnungsgemäß hochgerissen und alles vorbereitet für 10 Tage Kinderlager!

Mit insgesamt 12 Mann sind wir seit Freitagabend zugange, damit es heute endlich losgehen kann. Konkret bedeutete das, den Truck der Firma Stratkötter abzuladen, die Zelte aufzubauen, die Küche einzuräumen, Stromversorgung und Licht auf dem Platz einzurichten, hier und da Kisten zu wuppen, von A nach B zu schleppen, manchmal auch von B nach A zurück, wenn irgendeine Torfnase gepennt hatte und alles in allem tüchtig anne Maloche zu kommen, um bis Sa Abend fertig zu sein – hat geklappt. Kurz nach 18 Uhr konnten die Vorlagerjungs grünes Licht geben, feddich!

Zu leckerem Gegrillten gönnte man sich anschließend ein erfrischendes Abschlussbierchen, man war schließlich seit 9 Uhr mit dem Motto “Klotzen statt Kleckern” auf den Beinen, und ließ den Abend bei der ein oder anderen Partie Doppelkopp und in gemütlicher Runde ausklingen.

Nun erwarten wir bei strahlendem Sonnenschein die Ankunft der Kinder gegen frühen Nachmittag!

Zwischendurch wird es immer wieder Wasserstandsmeldungen auf Facebook und hier im Blog geben, sodass ihr, liebe Interessierte, stets auf dem neusten Stand sein werdet.

Ich freue mich, diesen Satz wieder schreiben zu dürfen: Es grüßt ganz herzlich aus Dinklage,

Euer Eugen

…bis die Tage!

 

Auf geht’s!!! Das Kinderlager beginnt
Nach dem Reisesegen durch unseren Präses und dem Gruppenfoto treten die 55 Kinder und Jugendliche zusammen mit ihren 20 Leitern die 10 Tätige Reise nach Dinklage an

Viel Spaß euch allen!!

+++ Alle Kinder sind wohlbehalten im Lager angekommen +++

 

Ab diesem Jahr wird es neben dem traditionellen Lagertagebuch auch immer “+++Breaking News+++” geben, damit ihr bei besonderen Ereignissen immer auf dem neusten Stand seid!

Der Eugen als rasender Reporter

+++ 19:34 Uhr – erster, dicker Begrüßungsregen +++

Zelte auf Dichtheit überprüft – check

Grill im Regen angezündet – check

Chefkoch Helle im Regen etwas eingelaufen – check

+++ 20:01 Uhr – Grillen!!! +++

+++ 21:02 Uhr: Das Abendprogramm beginnt. +++

Wir melden uns morgen wieder, wenn wir aus Deutschland unsere erste Reise auf den 10 Stationen um die Welt antreten. Morgen geht es auf den schwarzen Kontinent, Afrika erwartet uns!

Die nächsten Lebenszeichen von mir gibt’s also ab morgen früh wieder!
Schönen Abend noch, spannende 40 Restminuten beim Tatort, seht zu!
Euer Eugen

Tagebucheintrag:


Liebe Freunde des Zeltlagers,

jetzt ist Montag, das Frühstück ist eingenommen, alle haben die Nacht gut überstanden – trotz des ein oder anderen heftigen Kurzregens, so manchen Blitzes oder auch Donnerschlags, wir sind da ja seit letztem Jahr echt leidgeprüft… ?

Nach der Ankunft nachmittags gegen 14:30 Uhr wurden Zelte einge- und Koffer verteilt, alles wurde bezogen und anschließend erst einmal der Zeltplatz erkundet: die einen spielten Fußball, die anderen Fangen, nach dem doch eher ruhigen Vorlager (zumindest, was die Anzahl der Leute auf dem Zeltplatz angeht) war gestern und ist jetzt (und wird auch hoffentlich so bleiben) ein buntes Treiben überall.

Zur Stärkung gab’s zum späten Nachmittag hin einige leckere Kuchen, die ihr, liebe Eltern, ja im Vorhinein netterweise gespendet habt, dafür schon einmal an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!

Der erste Tag steht immer eher im Zeichen von Ankommen und Einrichten denn im Zeichen von durchgeplantem Programm, somit war auch nach der nachmittäglichen Raubtierfütterung bis zum Abendessen noch genug freie Zeit zum Spielen und Austoben, die ersten kleineren Verletzungen wurden auf der einen Seite schnell behandelt sowie auf der anderen Seite auch ohne Weiteres verkraftet, so wie das halt bei uns im Lager Usus ist, wo gehobelt wird, fällt auch schonmal ein Kind – null Problemo.
Wer viel läuft, Fußball spielt, sich bewegt oder wie auch immer, hat auch viel Hunger – was wäre da passender als zum Abend eine leckere Grillwurst! Diese konnte nach anfänglichen Grill-Anzündungs-Problemen bedingt durch einen knackigen Regen von unseren bisher nur zwei (heute kommt Nachschub) tapferen Küchenschergen Sarah und Helle an delikaten Salaten (gereicht wurden hier Nudel-, Kartoffel-, sowie Krautsalat) zubereitet werden.
Wie traditionell an jedem ersten Lagerabend war nach dem Dinner Zeit, sich richtig kennenzulernen. Kennlernspiele im Kreis sind auch hierfür die beste Methode, damit auch jeder weiß, mit wem er es zu tun hat. Passend mit einem ersten Gewitter (Zelte hielten stand…) konnten wir den ersten Abend abschließen und alle in die Schlafsäcke und unter die Decken verschwinden.

Heute morgen geht’s weiter mit AGs, im Laufe des Tages wartet dann noch eine Dorfrallye auf uns…
Soweit die Worte zum Sonntag, ich melde mich wieder, haltet die Ohren steif,

Euer Eugen

+++ Frühstück zu geplanter Zeit ab 9 Uhr eingenommen +++

+++ Gleich geht’s ins Dorf: Rallye ist angesagt! +++

Tagebucheintrag:


Hi daar vom schwarzen Kontinent, Servus zusammen aus Afrika,

mit unserer privaten Fluglinie Kolping Airlines starteten wir heute morgen die weite Reise vom Oldenburger Land auf den Kontinent Afrika, direkt nach Dakar. Aber da wir natürlich keine Zeit hatten und haben, in Echtzeit zu reisen – wir haben schließlich nur zehn Tage Lager, wo kämen wir hin, wenn wir überall hin reale Flugzeiten beachten müssten – haben wir das Ganze etwas schneller erledigt, quasi verging die Zeit des Transfers “wie im Flug”, ein kurzes Augenzwinkern und wir spürten die warmen, klimatischen Bedingungen des Senegal.

Um passend in Stimmung zu kommen, fanden morgens AGs statt, die uns alle ein wenig auf das afrikanische Flair einstimmen sollten, zur Dekoration wurden Figuren aus Salzteig hergestellt, zur kulturellen Unterhaltung Musikinstrumente, u.a. Trommeln und Rasseln, gefertigt sowie zur kulinarischen Bereicherung afrikanisches Backwerk nach Originalrezept produziert, bei Sonnenschein alles auf dem Vorplatz des Zeltplatzes, das Aufenthaltszelt durfte heute leer bleiben, Petrus hatte nach der stürmischen Nacht ein Einsehen.

Zu Mittag zauberte die Küche ein sehr geniales Putencurry mit Reis, welches kraftspendend für die Nachmittagsaktion sein sollte, aber nicht nur der pragmatische Nutzen wurde erfüllt, es schmeckte zu dem einfach unfassbar lecker, auch im Lager-tagebuch mal wieder ein schriftliches Lob an notre cuisine!

Bereits zu Anfang hatte ich es erwähnt, Ziel des heutigen Tages war Dakar, und damit auch die Attraktion, für die Dakar weltweit bekannt ist, die Rallye! Nun hatten es die Wadersloher KFZ-Händler leider nicht geschafft, ausreichend motorisierte Vehikel für alle Kinder und Leiter zur Verfügung zu stellen, sodass wir das “Rennen” leider doch zu Fuß bestreiten mussten, hierbei machte sich das Curry vom Mittag aber eindeutig bezahlt. Verschiedenste Aufgaben galt es in Gruppen während der spannenden Tour durch Dakarinklage zu absolvieren, um schlussendlich möglichst siegreich ins Ziel zu gelangen, Apfeltauchen, Teebeutelweitwurf sowie Bunga-Tennis seien hier nur exemplarisch genannt. Beinahe hätten wir einige Rennfahrer in der Wüste verloren, doch einige hilfsbereite Normaden halfen, den richtigen Weg zu finden, sodass am Ende alle wieder im Camp eintrafen.

Zum Abschluss des Tages sollten die Kinder bei dem beliebten, aus dem TV bekannten, Format “Mein Mann kann”, in unserem Fall mit dem Titel “Mein Leiter kann” noch einmal Geschicklichkeit, Kalkulation, strategisches Können sowie Risikobereitschaft unter Beweis stellen. Dabei werden Aufgaben an die Leiter gestellt, auf deren Bewältigung die Gruppen der Kinder wetten können. Gilt es zum Beispiel für die Leiter laut Aufgabe, eine Höchstanzahl an Keksen auf dem Gesicht zu balancieren, sind die Kinder aufgefordert, je nach Ermessen, Pokerchips zu setzen, und somit auf den Ausgang der Challenge zu tippen. Der Leiter auf den die meisten Chips gesetzt wurden, darf sich an der Aufgabe versuchen und die Kindergruppe bekommt im Falle eines Sieges die gesetzten Chips der anderen Gruppen – hört sich kompliziert an, ist es aber ganz im Gegenteil überhaupt nicht, ein großer Spaß für Jung und Alt!? Dem Wettergott durften wir heute wie schon berichtet sehr dankbar sein, wir hoffen natürlich, dass es so weitergeht, dass die Stimmung auf demselben hohen Niveau wie im Moment bleibt, und dass auch morgen die Reise in die Karibik ähnlich reibungslos verläuft wie der heutige Flug nach Afrika. ??

Damit bleibt mir nur noch, mich für heute von euch zu verabschieden, es macht mir wie immer sehr viel Freude, für euch zu schreiben, ich hoffe, ihr findet genauso viel Gefallen daran beim Lesen – wir freuen uns alle über nette Kommentare aus der Heimat, entweder unter den Texten oder bei Facebook!?

Eine wunderbare Nacht, schlaft alle gut, morgen hört ihr wieder von mir,
EUER EUGEN

Ahoi, ihr Landratten, Leichtmatrosen und Kameraden,

alle Mann an Deck, legt euch in die Riemen, feddich machen zum Deck-Schrubben, wir entern die Karibik!

Gestern war nichts mit Flugline pipapo, gestern wurde gerudert – einer für alle, alle für einen! Und zwar direkt von Dakar in die Karibik, Chefmeterologe Otti Saubermann versprach ordentlich Regen, so hatten wir zumindest immer eine handbreit Wasser unterm Kiel.

Beim Klabautermann, irgendwann hieß es nach langer Ruderei dann endlich “Land in Sicht” und wir strandeten auf einer Insel – nur Sand, Palmen, Wasser drumherum, yo-ho-ho.
Um erst einmal klar Schiff zu machen, wurde morgens Gruppenprogramm abgehalten, die Matrosen konnten mit ihren Jack o’Staves den Morgen so gestalten, wie ihnen gerade die steife Briese um die Nase wehte, Fußball spielen, “chillen” (bitte googeln, keine Ahnung, was das bedeutet), basteln, malen – was auch immer eine räudige Sprotte bei Laune hält.

Mittags kamen dann alle wieder auf Achtern zusammen, um in der Kombüse eine deftige Piratenmahlzeit einzunehmen, Frikadüsen, Kartoffelbrei, Gemüse – alles, was einem Schrubber wieder hilft, den Magen-Anker zu lichten und an Deck wieder fit zu werden.

Das war auch wichtig, denn nachmittags stand die gefürchtete Piratenausbildung auf dem Programm. In kleinen Rotten (Skorbut-Crew, Holzbeinensemble, Kanonenfutter – tolle Namen ließen sich die Kadetten einfallen) formiert traten die Rekruten an, in kniffligen Manövern (Piraten-ABC, Kanonenhagel-Dosenwerfen, Rumschleuder-Säfte-erraten,…) ihren Mann zu stehen, und nicht zum Blackspotten zu werden oder gar Kielholen zu müssen…
Um es kurz zu machen, alle haben es geschafft, die Dublonen auf die Piratenbank zu bringen und die Ausbildung tapfer zu bestehen! Danach wurde der Rum ausgepackt und der Tag war zuende…

…yo-ho-ho – Klüsen auf und mitgelacht, natürlich nicht! Schließlich sollte zum Abend hin ja noch die große Schlacht zwischen der Black Pearl und der Flying Dutchman stattfinden – im Stile des beliebten Duells “Oxford gegen Cambridge” wurde die Totenkopfflagge gehisst, hart beigedreht und sich nach echter Piratenart behakt.

Doch auch damit war der Abend noch nicht zuende, schließlich musste ja noch die deutsche Flotte klargemacht werden, um die südamerikanischen Sambapiraten zu entern und zu versenken – ich denke, yo-ho-ho, ihr Freibeuter habt genauso dem Spektakel beigewohnt, da haben wir uns den Kaperbrief vorzeitig gesichtert und die gelb-blauen Leichtmatrosen aber mal schön über die Planke geschickt und zum Klabautermann gejagt! Jetzt werden wir Weltmeister!!

Spät, aber besser als gar nicht, ging es in die Kojen, am heutigen Mittwoch stand schließlich die Weiterfahrt / der Weiterflug nach Mechhhhhhhikooooo an. Viva la Kidneybohne!
Ahoi, ihr wasserscheuen Landratten, wir ziehen weiter!

Yo-ho-ho!!!

EUER EUGEN

+++ Buenas tardes – heute in Mexiko +++

+++ Ab ins Schwimmbad +++

Hola compadres, señores, señoras y señoritas,

hoy hemos estado en Mexico! Wir sind ja international, deswegen gibt?s heute einige Einschübe auf Spanisch, viva la revo…äh…educacion, el saber no ocupa lugar.

Gott sei Dank ohne Schiffbruch konnten wir unsere Reise wie geplant aus der Karibik Richtung Mexiko fortsetzen. Natürlich mussten wir vorher unsere Piratentracht bis zur Ankunft in Acapulco loswerden, ansonsten hätten die Sombreros uns wohl einen feurigen Empfang bereitet. Wie es jedoch der Zufall wollte, konnten wir unsere Freibeuterausrüstung an eine Low-Budget-Produktion des drittklassigen Karibik-Blockbusters ?Captain Jack o?Bouschery und seine Kolpiraten? verscherbeln, der Dank unserer Hilfe vielleicht doch noch zum Kassenschlager wird.

Gegen späten Morgen kam dann endlich der lang ersehnte Ruf aus dem Ausguck, ?Land in Sicht!? ? Mexikos Küste lag direkt voraus, der Tag konnte starten.

Normalerweise gilt ja bei uns a quien madruga, dios le ayuda, doch nach diesem furiosen Spektakel, das unsere Nationalmannschaft gegen die WM-Gastgeber veranstaltete, zogen auch wir es vor, nach dieser langen Nacht mittwochs morgens noch eine Mütze Schlaf mehr zu nehmen, also erst einmal auszuschlafen und das Programm zeitlich etwas nach hinten zu schieben.

Nach dem Frühstück gab es verschiedene Möglichkeiten, sich aktiv zu betätigen, in diversen Ball-AGs stand Spiel und Spaß im Vordergrund, etwas pragmatischer war da schon die Feuerholzsuche, um das abendliche fuego weiter entfachen zu können. Aktivität im wahrsten Sinne des Wortes brachte das bekannte Spiel Activity mit sich, das ebenfalls zum morgendlichen Angebot gehörte. Alles in allem tat jedem die körperliche Betätigung sehr gut, frisch in den Tag! Doch auch bei allem sportlichen Engagement, amor con hambre no dura, somit waren die Helden der cocina wieder gefragt, und Helle el hombre pequeño, Señorina Sarah und El Else zauberten ein Menü mit Weltmeister-Format, eine mexikanische Nudelpfanne mit lecker Gemüse dabei, arriba, aiaiai, una comida fantastica!

Für den Nachmittag stand dann wilde Planscherei im Freibad an, welches extra für uns öffnete, nochmal: fantastico! Selbstverständlich hatte man nach dem Essen auch eine Stunde gewartet, so wie es die Baderegeln ? Bademeister T. Karger lässt grüßen ? vorschreiben, Regel eins im Lager: Alles nach Vorschrift; Regel zwei: Wenn nicht, dann ist auch gut; Regel drei: Nich? mit den dreckigen Schochen inne Küche! ? klappt bisher alles ganz vorbildlich. So, nach diesem kleinen Regelexkurs zurück zu unserem Schwimmbadexkurs (….aaaah, wie Butter dieser Übergang…):

Es gab alles, was man sich wünschen konnte, mit Rutsche und Dreier und Duschen und Kiosk und Wiese und ? was auch nicht gerade unwichtig ist ? Wasser! Auch entsprechend nass. Top Schwimmbad, sehr geil! Supergeil! Entsprechend kann man sich vorstellen, dass alle viel Spaß hatten und den Nachmittag in vollen Zügen (auch hier wieder im wahrsten Sinne des Wortes) genossen, como pez en al agua wurde fröhlich geplantscht, gedöppt, gesprungen, gerutscht und so weiter.

Doch auch das war noch nicht alles an diesem Tag, aufgemerkt und mitgefreut, höret der Mittwochsgeschichte letzten Teil: Abends ging es zu einem Irrgarten, einem Maisfeld als Labyrinth. Trotz eines Regens de sopéton gefiel es allen, in bester Regenausrüstung in Kleingruppen durch das Labyrinth zu laufen und sich gerne auch mal zu verlaufen! Allerdings war es wirklich sehr nass, der Programmpunkt setzte somit den Schwimmbadbesuch in leider perfekter Konsequenz fort, und jeder, der (Zitat Maren) ?keine Gummistiefel anhatte, hatte gelitten!? Sicherlich etwas hart formuliert von unserer lieben Hauptleiterin, aber im Grunde die Sache auf den Punkt gebracht J
Anschließend ? nach einigen Abtrocknungsritualen, dem allabendlichen Bettfertigmachen und der Abschluss-Gebetsrunde ? ging es früh in die Betten, denn am heutigen Donnerstag geht?s auf Tagesfahrt ins Schlaraffenland!

Wohin es schlussendlich wirklich ging, und was dort passierte könnt ihr alle heute Nacht oder spätestens morgen lesen.

Es war mir wie immer ein innerer Reichsparteitag mit Vorbeimarsch, euch diese illustren Zeilen schreiben zu dürfen, man hört morgen wieder von mir, macht et jot, gehabt euch wohl, adios mis amigos,

EUER EUGEN

Wer hat nicht schon still und heimlich – oder sogar lautstark – von einer Reise an einen Ort geträumt, wo es alles im Überfluss gibt, alles, was man sich wünscht, ein Land, wo Milch und Honig fließen? Naja, da waren wir nicht unbedingt, aber zumindest das Ziel unser gestrigen Reise lautete erst einmal Schlaraffenland!

Und wer dahin möchte, der muss auch früh aufstehen, was tatsächlich ohne Murren und Meckern reibungslos vonstatten ging. Angepriesen als die alljährliche Fahrt in den örtlichen Baumarkt, kutschierte uns unser Busfahrer Uwe jedoch trotzdem zum Tierpark Thüle, da im OBI das Schraubensortiment so knapp geworden war, dass sich ein amüsanter Tag nur noch mit Mühe hätte dort verbringen lassen können, wer kann schon etwas mit Nägeln mit Glasköpfen anfangen? Gut, man hätte sich vor Ort direkt um eine neue Wasserstrahlkrümmzange, einen Vierkantrundschleifer oder Ersatzluftblasen für die Wasserwaage kümmern können, nicht zu vergessen, den schwarzen Textmarker, Siemens Lufthaken sowie Getriebesand für die Motorsäge. Aber sei?s drum, es ging ja leider wieder mal nicht in den Baumarkt…!

Dafür wie gesagt: Tierpark Thüle. Tatsächlich mit lebenden Tieren, teilweise exotisch sogar, und insgesamt renoviert und von guter äußerer Präsenz. Eine Mischung aus Zoo und Freizeitpark, geeignet für Jung und Alt, ein sehr angenehmes Reiseziel für einen Lager-Tagesausflug. Dort angekommen gab es alles, was das Kinder- (und aber auch Leiter-)herz begehrte, perfekt, um sich einen ganzen Tag dort zu verlustieren. Erst recht, als einige Affen und Ziegen meinten, ausbüxen zu müssen und uns dadurch ein zusätzliches Amüsement verschafften. Und Apropos ?Amuse?, als Amuse gueule bereitete die Küche – wer hätte es gedacht – heiße Hunde, saftige Böcke im Brötchen, und zum Nachtisch Joghurt, der Westfale sacht auch gerne mal ?Jochuttt? (…sehr hartes ?t? hinten…).

Weil der Lorenz endlich auch mal das Seinige zum Gelingen dieses Tages beisteuerte, trug es sich zu, dass die edlen Recken nach Ankunft am Platze eine gehörige Wasserschlacht veranstalten durften. Weißte, manchmal ist auch schon komisch, da wirste ma? einmal nicht durch höhere Gewalt nass, da fängt der nächste schon an, mit Wasserbomben zu werfen…verrückte Welt…! Aber spassig war es auf jeden Fall, und nass, aber das erwähnte ich ja schon.

Nass war abends auch die Pizzasuppe, aber nicht nur das, elefantös gigantisch lecker noch dazu, so sehr, dass sogar manche das Rezept haben wollten, aber verraten wird ja hier nix, außer eine gehörige Portion Liebe im Topf…lecker lecker!

Als wenn wir nicht schon genug gegessen hätten, bildete den Abschluss des Tages ein zünftiges Lagerfeuer mit Stockbrot und Marshmallows.

Heute geht es weiter mit einem neuen Geländespiel, Stratego, wieder bei bestem Wetter.

Mädels und Jungs, Väters und Mütters,

bis morgen, ihr hört von mir, schüsskes,

EUER EUGEN

+++ USA, USA, USA +++

Howdy, Folks, hi there, boys and girls,

we?re reporting directly from Radio Dinklage, today it?s American Day!

Nach unserem Abstecher ins Schlaraffenland ging es freitags morgens in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der Traum vom American Dream, vom Tellerwäscher zum Millionär, sollte wahrwerden! Es ging in die Vereinigten Staaten von Amerika. Nachdem wir zwei Tage vorher ja bereits in Mexiko gewesen waren und nur einen kleinen Abstecher ins Schlaraffenland eingelegt hatten, das, wie jeder weiß, nur in der Phantasie erreicht werden kann, war es kein großes Problem, anschließend die Border Line von Mexiko zu den USA zu überqueren, um somit den Freitag in den Staaten verbringen zu können.

Am Morgen kam es im Lager zu einer Premiere, denn ein neues Spiel wurde offiziell eingeführt, “Stratego”, ein Strategiespiel, bei welchem zwei Gruppen versuchen, sich gegenseitig auszuschalten und die Fahne des anderen Lagers zu klauen. Es gibt innerhalb verschiedene Ränge, eine Hierachie, die über den Verlauf des Spiels entscheidet, trifft nämlich ein Rang der einen Gruppe auf entweder höhreren oder niederen Rang der anderen Gruppe, verliert jeweils der Untergebene das Spiel. Das geschieht über ein gegenseitiges Abklatschen, wodurch sich allmählich die ganze Gruppe dezimiert bis ein Sieger feststeht. Dazu kann es auch zwischendurch schon zum abrupten Ende kommen, wenn die beiden niedrigsten Ränge, die Fahnen, aufeinandertreffen, derjenige, der den anderen als erstes als Fahne entlarvt, entscheidet für seine Gruppe das Spiel. Im Wald macht das Spiel natürlich noch mehr Spaß, die Gegebenheiten hierfür waren perfekt!

Zum Mittagessen gab’s als Stärkung zwar nichts klassisch Amerikanisches, weder Burger noch Pommes, doch immerhin Fischstäbchen erfüllten den Part des Fast Food, passend dazu wurden Kartoffelpüree, Spinat sowie Spiegeleier und Salat gereicht. Alle waren sich einig, der Zenit der kulinarischen Komposita war defintiv erreicht, mal sehen, vielleicht lässt sich mit der Mantaplatte an Schützenfest (heute am Samstag, d.Red.) im wahrsten Sinne des Wortes der Vogel noch einmal abschießen!
Eigentlich stand das Programm für den Nachmittag schon, war bestens geplant und wartete nur noch darauf, durchgeführt zu werden, jedoch machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, aber diesmal nicht im negativen, sondern im absolut positiven Sinne. Der Lorenz brannte, der Himmel war strahlend blau, dazu endlich die sommerlichen Temparaturen, die wir uns alle schon so lange gewünscht hatten. Somit beschlossen wir kurzerhand, das bestehende Programm umzuwerfen und einen Piratentag im Freibad einzulegen. Richtige Entscheidung, wie gesagt, bestes Wetter, kühles Nass, in der Sonne liegen, Kraft tanken – wunderbar.

Bevor abends das große Ziel Las Vegas sein sollte, verwertete die Küche in einem leckeren Potpourri die Reste, die von den Tagen zuvor noch übrig geblieben waren, Pizaasuppe mit Fischstäbchen, Brot und Kartoffelpüree.

Dann hieß es endlich: Rien ne va plus, mögen die Glücksspiele beginnen, um das anfängliche Zitat aufzugreifen, möge der amerikanische Traum in Erfüllung gehen und den Tüchtigen, in diesem Fall auch denjenigen, mit dem passenden Quentchen Glück, mit viel Geld reich belohnen. Bei Black Jack, Roulette, Hütchenspielen und vielen anderen bekannten Glücksspielen wurde gezockt, gepokert, gesetzt, gewonnen und verloren, die einen verließen mit betretenen Gesichtern das Etablissement, die anderen mit den Taschen voller Geld – eines war jedoch klar, um eine Erfahrung reicher waren alle Zocker und Spieler am Ende des Tages.
Goodbye America, welcome Malle – Horrido! Schinkenstraße olé und Schatzi, schenk mir ein Foto, Freiiiiiii weg und König von Mallorca – heute wird Schützenfest auf Malle gefeiert! Ich melde mich mit dem Neusten aus dem Lager bald wieder,
bis dahin, lasst euch die Zeit nicht lang werden, denkt an uns und esst vielleicht auch die ein oder andere Rinderwurst für uns mit!

EUER EUGEN

+++ Horrido, Schützenbrüder – heute ist Schützenfest auf Malle +++

Lagertagebuch Samstag/Sonntag

Wie auch schon im letzten Jahr gibt?s das Lagertagebuch für Samstag und Sonntag kompakt als Wochenendausgabe.

Im Live-Ticker auf Facebook konnte man schon lesen, worum es am Samstag ging: Schützenfest auf Malle stand an, es galt, einen neuen König und / oder eine Königin, dann samt Prinzgemahl, für das Regentenjahr 2014/15 des Schützenvereins Dinklage-Wadersloh e.V. zu finden. Warum auf Malle? Ist doch klar, feiern wollen wir natürlich in der Sonne, und in Verbindung mit Schützenfest geht das wohl nur auf Malle. Deswegen. Logisch, oder? Einmal mehr charterten wir eine Maschine der Kolping Airlines und flogen von den USA mal eben kurz nach Malle rüber…gar kein Thema für uns!
Wie geplant Sonne, schon am frühen Morgen. Um im richtigen Flair feiern zu können, musste selbstverständlich alles hergerichtet werden, in verschiedenen AGs wurde der Platz geschmückt, eine Kanone gebaut, ein Thron hergerichtet, Orden hergestellt und vieles mehr, eben alles, was man braucht, damit ordentlich Schützenfest gefeiert werden kann.

Traditionell stand dann mittags die Mantaplatte auf dem Essensplan, wer ein echter Schütze sein will, der muss sich stärken, besonders, weil am Nachmittag die Königsermittlung stattfinden sollte. In einem groß angelegten Wettbewerb traten die Anwärter zwar in Gruppen, jedoch in Einzelwertung, in verschiedenen Wettbewerben gegeneinander an. Den besten fünf Jungs und besten fünf Mädels sollte es anschließend vorbehalten sein, auf den Vogel zu schießen und die Königswürde unter sich auszumachen. Angelehnt an den Tagesablauf eines Schützen mussten zehn Stationen bewältigt werden, vom Aufstehen und Anziehen, über Frühstück, Antreten, Getränkeparcours, Marschieren usw. bis hin zum abends auf allen Vieren nach Hause. In einem spannenden Wettkampf setzten sich 10 tapfere Schützen und Schützinnen durch, bevor am Ende mit dem goldenen Schuss Florian Burmann den Geier mit der Wasserbomberschleuder aus dem Kugenfang schoss und sich Charlotta Bomke zu seiner Königin erkor. Den Hofstaat bildeten auf Herrenseite Raphael Ottensmann, Marcel Wigge, Oli Krettek und Janik Rump sowie auf Damenseite Ilka Burschik, Maja Vogt, Norina Bäumer und Anna-Lena Seelige. Beim abendlichen Heimatabend unter Mitwirkung der Musikfreunde Westenholz, ließen alle Beteiligten noch einmal die Fetzen fliegen, die Disco wurde zum vollen Erfolg und bildete den Abschluss unseres Schützenfestes.

Wer lange feiert und dann auch noch eine Hand voll Überfaller zu bekämpfen hat (erfolgreich ohne Frage), der muss auch ausschlafen. Am Sonntag gab es natürlich auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit dazu. Zusätzlich lockte ab zehn Uhr ein wunderbares Buffet zum Brunchen.

Die Reise führte uns – wie hätte es passend zum WM-Finale anders sein können – diesen Sonntag nach Brasilien, direkt nach Rio ins Maracana. Bevor allerdings abends der deutschen Nationalmannschaft zugejubelt werden konnte, mussten noch einige Sachen erledigt werden. Ich gebe ein paar Stichworte: Zeltwettbewerb, Waffeln, Messe.
Auch in diesem Jahr stand uns wieder die ehrenwerten Damen und Herren der hochheiligen Zeltkongregation zur Verfügung, eine Jury, bestehend aus vier Mitgliedern der Küche, die es sich mit äußerster Strenge zur Aufgabe gemacht hatten, das sauberste Zelt zu ehren. Der Sieger wird an dieser Stelle noch nicht verraten.

Apropos Kongregation, die Wadersloher Delegation erreichte uns gegen 15 Uhr mit Waffelteig und Pater bewaffnet, um nach dem Kaffee die Messe mit uns zu feiern. Präses Martin Voß samt Gattin Elisabeth, Vorsitzender Antonius Bouschery, Pater Matthäus und Chef-Saubermann und prämierter Rundfrisurenträger des Jahres 2011, 2012 und 2014, Reinhard Ottensmann, beehrten uns in unserem Zeltlager und brachten die besten Grüße aus Wadersloh mit.
Als während dem Gottesdienst die Fürbitte erklang ?Hilf unserer deutschen Nationalmannschaft, das Finale für sich zu entscheiden?, kannte die Vorfreude kein Halten mehr. Alles fieberte auf das WM-Finale hin, wir wollten Weltmeister werden! So erschien das Abendessen nur noch Formsache, bevor sich ein frenetisch jubelnder Fanmob ins Rudelguckenzelt aufmachte, Deutschland zum Sieg zu schreien! Auf den Bildern seht ihr die Begeisterung und ich will auch gar nichts mehr dazu schreiben, außer: GEIL!!! WIR SIND WELTMEISTER!!! GEIL!!!

Mit Verlängerung und Nachberichten war es schon nach zwölf Uhr, als alle die Betten aufsuchen durften. Bei aller Feierei war das Schlafengehen schon wichtig, am heutigen Montag ist Tageswanderung.

Liebe Menschen, macht?s gut, ich fasse es immer noch nicht: WELTMEISTER!
Ihr hört von mir, bis später!
EUER EUGEN

Liebe Fans, Freunde, Interessierte,

mittlerweile neigt sich das Lager nicht nur langsam, sondern bedrohlich schnell dem Ende entgegen. Wir haben jetzt Dienstagabend, der erste Teil des Abendprogramm ist beendet und es folgt nun noch die Nachtwanderung, wir warten auf die Dunkelheit, dann geht es gleich los. Aber erst einmal der Reihe nach…

Nachdem wir Sonntagabend in Brasilien die heißbegehrte Weltmeister-Trophäe gewonnen haben, machten wir uns montags etwas verspätet auf, die Gipfel des Himalayas zu erklimmen, Nepal war unser Ziel. Am Fuße der gigantischen Gebirgskette war für den Transportweg Endstation, hier führte keine Straße mehr hoch, geschweige denn eine Bahn. Für Hubschrauber stellte sich die Strecke aufgrund der schlechten Sicht als zu gefährlich dar, eine Landebahn für Flugzeuge war nicht vorhanden, das bedeutete: Wandern. Zu Fuß. Per pedes. Die meisten hatten sich schon auf eine ruhige Durchreise vom sonnigen Südamerika ins hochgelegene Nepal gefreut, Pustekuchen, nun hieß es, Siebenmeilenstiefel schnüren, Hacken zusammen und losgewandert! Das Lager ist schließlich kein Ponyhof und geschenkt gibt?s hier schon einmal gar nichts, also ab dafür.

Dieser Weg würde kein leichter sein, dieser Weg würde steinig und schwer,…bah! Was ein bescheuertes Lied, aber die beiden Zeilen passten auf unsere Wanderung wie die Faust aufs Auge.
Gegen frühen Nachmittag erreichten wir dann endlich unser Zwischenziel, ein abgelegenes Bergkloster, bei dem wir Unterschlupf suchen und uns mit leckeren Schnitzelbrötchen (…die Nepalesen…Nepalier? Nepalitaner?…wie auch immer, sagen ?Schnitzelblödchen?) stärken konnten, sodass es nach kurzem Aufenthalt gestärkt auf die Weiterreise Richtung Camp auf 8000 Meter Höhe gehen konnte. Einige schwächelten, doch alle schafften es, am Nachmittag erreichten wir den Ort unserer Bestimmung, ein Lager mit Zelten in höchster Höhe, mit dünner Luft, aber großartigem Ausblick auf die Landschaft des Himalaya, seltsamerweise hatte der Zeltplatz verblüffende Ähnlichkeit mit unserem Dinklager Platz…

Vorm Abendessen vertrieben wir uns die Zeit noch mit dem beliebten ?Chaosspiel?, bei dem auf 100 Zetteln verteilte Wörter gefunden, entschlüsselt und dazu gehörende Fragen beantwortet werden müssen, im wahrsten Sinne des Wortes ein riesiges Chaos. Doch auch hier behielten die Kinder kühlen Kopf und schafften es am Ende, das Rätsel zu lösen, verdienter Lohn: ein top Abendessen, bestehend aus Reibeplätzchen (siehe auch: ?Kartoffelpuffer?, ?Bruzzeltaler? oder ?eine Kelle Kartoffelberg von Helle, dem Pantoffelzwerg?), dazu Salat an Sylter Soße und als Nachtisch Lecker mit was drauf – ein Traum!

Was dann folgte, ist bei den meisten eher gefürchtet denn beliebt. Auch das Lager ist alles andere als ein rechtsfreier Raum, gerade hier gelten Gesetze, herrscht der Notwendigkeit wegen manchmal eine Demokratie mit peripher autokratisch wirkendem Anschein, doch niemals diktatorisch oder gar demagogisch, alles in angemessenem Rahmen und in Kongruenz mit den Genfer Menschenrechtskonventionen, mittelalterliches Strafmaß wird nur in den seltensten, die Todesstrafe nicht unter fünf Jahren angewendet. Alles in allem kann man sagen, eine Oligarchie mit Hang zum Wohlfahrtsstaat und teilweise sozialistischen Auswüchsen. Aber – um wieder auf den Punkt zu kommen – Gesetze gibt es! Und um die Einhaltung dieser kümmern sich während der Zeit im Lager die Leiter und um die Sanktionierung am Ende das Lagergericht, in diesem Jahr wieder besetzt durch den gefürchteten Richter Dr. Gnadenlos und seinen Staatsanwalt Knecht Ruprecht, verteidigende Gremien gibt es nicht, allein die Angeklagten haben die Möglichkeit, die ihnen vorgeworfenen Delikte zu kommentieren, zuzugeben oder ggf. abzustreiten, die Chance auf Freispruch tendiert allerdings im Allgemeinen gegen null.

Dieses Lagergericht wurde mit insgesamt acht Anklagen gegen Kinder, Leiter und Küche abgehalten, u.a. kamen dabei Straftaten wie Diebstahl, Körperverletzung, versuchte Tierquälerei, Ordnungswidrigkeiten, ja sogar das Verhalten spätrömischer Dekadenz zum Vorschein und wurden knallhart und mit eiserner Hand des Gesetzes bestraft, Exempel wurden statuiert, Justitias Waage wieder ins Gleichgewicht gebracht. Mit reinem Gewissen konnten also alle schlafen gehen, um sich fit zu machen für die letzte Etappe unserer Weltweise, einen Trip zum Nordpol, womit wir beim Dienstag angekommen wären. Die Reise dahin war vergleichsmäßig einfach, mussten wir auf der Weltkugel nur noch ein paar Stufen höher klettern, um ganz im hohen Norden ankommen zu können. Wie jeder weiß, dreht sich die Erde, also erklommen wir den höchsten Gipfel des Himalayas, den Mount Everest, und warteten oben auf der Spitze, bis sich der Nordpol vorbeidrehte und wir bequem aufsteigen konnten. Manchmal machen wir?s eben auch nicht kompliziert.

Morgens wurde die Zeit mit Gruppenprogramm verbracht, sich ausgeruht, Fußball und Volleyball gespielt, sich geschminkt und mit Kreide der Asphalt auf dem Zeltplatz verschönert, bevor die Küche mittags einen weiteren Trumpf ausspielte: Leckerer GulArsch mit Kartoffeln und Rotkohl, als Nachtisch Wassereis,…als ob es davon am Nordpol nicht schon genügend gäbe…aber egal, geschmeckt hat es allen. Was uns nachmittags passierte, werdet ihr vermutlich nicht glauben, aber wir haben den Weihnachtsmann da oben in der Sommerpause getroffen! Wirklich! Also ganz wirklich! Also ganz ernsthaft wirklich-wirklich, doppeltes Ehrenwort! Und er hatte ein Problem, alle seine Rentiere waren krank und er befürchtete, dass er es in sechs Monaten nicht schaffen würde, alle Tieren wieder gesund zu bekommen und Weihnachten dadurch überhaupt stattfinden lassen zu können. Darum bat er uns um Hilfe, angekommen als harmlose Touristen wurden wir nun zu Rettern in der Not. An vielen Stationen am Nordpol wurde in Gruppen nach dem Mittel gesucht, die Tiere schnell gesund zu bekommen, manches Rätsel musste gelöst werden, manch kryptischer Hinweis entschlüsselt, doch, wenn es um Weihnachten geht, dann gibt man schon einmal etwas mehr als 100 Prozent. Und was soll ich euch sagen: Weihnachten fällt dieses Jahr NICHT aus, wir haben alles geschafft, Geschenke sind wieder da, Medizin wurde verteilt, die Rentiere sind wieder gesund und der Weihnachtsmann unserer Hilfe sei Dank bei guter Laune, alles ist in bester Ordnung.

Wie anfangs beschrieben, ist gerade der Programmpunkt der Nachtwanderung angefangen, der Platz ist leer, alle Kinder und Leiter sind unterwegs, nur noch Eugen sitzt alleine im dunklen Kabuff an seiner Olivetti Lettera 22 Schreibmaschine und hackt die letzten Lagerinformationen in die Tasten.

Ich hoffe, euch hat auch in diesem Jahr das Lagertagebuch wieder Spaß gemacht, ich konnte nicht immer fristgerecht liefern, weil auch ein Eugen nicht nur fürs Schreiben da ist, sondern auch im Lager tatkräftig mitanpacken muss. Aber über das meiste wurdet ihr, so denke ich, informiert und habt alles Wichtige mitbekommen. Viele Fotos, Berichte der Kinder usw. wird es ja nach dem Lager eh noch geben, von daher freue ich mich hiermit verkünden zu dürfen, dass die fast letzten offiziellen Zeilen zu E-Papyrus gebracht wurden, ich mich vermutlich morgen noch einmal mit einer Verabschiedung melden werde und euch vielleicht noch ein Abschluss-Resümee am Mittwochabend hinterher sende.

Das war?s für Montag und Dienstag von mir, derzeit noch vom Nordpol, eine gute Nacht, machtet jot, liebe Nachbarn, bis dann!
EUER EUGEN HEMMINGWAY, Träger des Literatur-Knobelpreises 1995 u. 2001

Zuhause, zuhause!
Wir haben es geschafft, trotz einiger Probleme mit Bus, Kind und Kegel wieder in good old Woassel angekommen zu sein.
Auf die Leiter wartet heute Abend noch die Nachlese, allen Kindern wünsche ich und wünschen wir alle noch schöne Ferien, ggf. einen schönen Urlaub, duscht euch, schlaft euch aus, wir sehen uns nach den Ferien wieder in den Gruppenstunden.

Der wichtige Hinweis noch an die Eltern:

Bitte nochmal eine ausführliche Zeckensuche durchführen, die ein oder anderen Exemplare haben es auch in diesem Jahr wieder geschafft, uns auf die Nerven zu gehen!

Macht es gut, es hat riesig viel Spaß gemacht mit euch allen, es war ein tolles Lager, bis bald, ciao, tschüss und bye bye!
Mit den besten Grüßen und der jetzt schon herrschenden Vorfreude aufs nächste Jahr,
EUER EUGEN

10:11 Uhr: Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange! Gleich geht’s hoa