
Lagertagebuch 2016
Hallo, liebe Lagerfreunde,
endlich geht es wieder los, die schönste Zeit des Jahres ist angebrochen, es ist Lagerzeit!
In diesem Jahr berichtet für euch aus dem schönen Oberschledorn im Sauerland niemand geringeres als euer altbekannter Lagerberichterstatter Eugen. Herzlich willkommen zu 10 Tagen guter Laune!
Am gestrigen Freitag brachen zehn tapfere Arbeiter männlichen Geschlechtes auf, an und in der Schützenhalle in Oberschledorn die letzten Vorbereitungen zu treffen, damit für den Empfang der Kinder alles gerichtet ist.
Mittlerweile kann verkündet werden, dass sich die Halle in einem Topzustand befindet, es gibt viel Platz für Spiel und Spaß, aber auch Unterbringungsmöglichkeiten, wir haben eine Küche, die für unsere Küchenschergen der perfekte Arbeitsplatz für zehn Tage Gaumenschmaus ist.
Man fühlt sich noch etwas out of time, da es in diesem Jahr schließlich schon samstags losgeht! In ungefähr einer Dreiviertelstunde soll der Bus gen Oberschledorn rollen, wir sind gespannt, freuen uns auf die Kinder, die nächsten Tage und eine gehörige Portion Spaß inne Backen!
Soweit der erste Stand, bald gibt?s wieder Neuigkeiten!
Viele Grüße aus Oberschledorn
EUER EUGEN
Herzlich Willkommen zum ersten offiziellen Eintrag ins Lagertagebuch 2016 – mit Kindern, mit Leitern, mit Küche, mit alles und scharf, ein Eintopf der guten Laune, volles Mett voraus, der Berg ruft!
Wie ein bekannter und oft zitierter österreichischer Dichter in einem seiner Werke epochal das Gefühl der Berge zum Ausdruck bringt: ?Hodiodiodiodiee, hodiodiodiee! Hulapalu!? (Zit. A. Gabalier.), so geht es uns am Rande der Sauerländer Alpen in der Schützenhalle Oberschledorn in Medebach. Nach Abfahrt und Reisesegen die Fahrt mit Bus ins Sauerland sehr gut überstanden, hieß es vor Ort erst einmal Lage checken, geheime Orte zum Verstecken erkunden, Tonnen an Süßigkeiten in den Zelten aufzutürmen, die ersten Spiele ausprobieren – und für die Kinder: Kuchenessen! ?
Die erste Zeit vor Ort dient ja immer zunächst der Orientierung und dem Ankommen, bevor traditionell am Abend der Grill angeschmissen wird – so selbstredend auch dieses Jahr. An einem reichlichen Bouquet aus Nudel- und Kartoffelsalaten schmeckte die Rostbratwurst, gegrillt von Küchenchef Helle, noch einmal so gut!
Am Abend gab es schließlich Kennlernspiele, man will natürlich wissen, mit wem man es die nächsten Tage so zu tun hat. Also ran an die Zeitungskloppe, ALDI (eine verkürzte Form für ?Alle, die??) und Pärchenmemorie. Gefürchtet, aber für die Umsitzenden immer gern gesehen, sind die Kennlernspiele, bei denen ein einzelner ein wenig aufs Korn genommen wird, in der ?Flugschule? und auf der ?Parkbank?, mehr wird hier nicht verraten – da müsst ihr euch schon selbst schlau machen!
Den ersten (halben) Tag sehr gut überstanden, heute ist der erste von diesmal zwei kompletten Sonntagen – ein Novum hier bei uns im Kinderlager.
Bis dahin, euch einen schönen Tag, ihr hört von mir
EUER EUGEN
Holdrio vom Berg herab,
wir sind?s wieder, die Sauerland-Voralpen-Crew der Kinderlager-Gaudi 2016!
Ja, leckt?s mi alle miteinand am Zückerli, ich kann euch sagen, ihr verpasst ganz schön was, wir feiern a mords Gaudi hier in Oberschledorn, und das vermelde ich schon am Sonntag! Wie soll es dann erst weitergehen?
Ein großes Highlight sollte uns nämlich schon am Abend des zweiten Tages begegnen, Details dazu später?
In diesem Jahr haben wir das Lagerkonzept ein wenig dahingehend variiert, dass wir nicht mehr tageweise Mottos (ital. Motti) haben, sondern das ganze Lager unter dem nunmehr bekannten Thema ?Der Berg ruft? steht. Was läge passend dazu näher, als den ganzen Laden erstmal in den Trachtenfarben des Freiheitsstaates südlich des Weißwurstäquators zu dekorieren? In AGs wurden des Sonntagmorgens ebensolche Ornamente und Festschmucke hergestellt, genauso wie sehr schöne Lebkuchenherzen und Fotorahmen für die Erinnerungsbilder.
Zu so einem Tag gehört natürlich auch ein Festtagsschmaus, den die Küche selbstredend fristgerecht servierte, Chicken Nuggets und Pommes mit tüchtig Salbe und als Nachtisch Eis und Erdbeeren. Da geht die Arbeit gleich noch einmal so gut!
Da auch der Almöhi und dat Heidi mal eine Abkühlung brauchen und die angenehmeren Temperaturen Medebach zum Wochenende wie bestellt erreicht hatten, führte der erste Weg nach dem Mittagessen und einer kurzen Mittagsruhe, so wie es sich für den Sonntag gehört, ins Freibad nach Usseln. Planschen und Schwimmen waren hier natürlich Tagesordnungspunkt Nr. 1, aber auch das in der Sonne Liegen und Faulenzen, oder wie die frechen Gören neuerdings sagen, ?chillen?, erfreuten sich zunehmender Beliebtheit.
Ein wenig Ausruhen sollte dem anstehenden Abendprogramm durchaus zuträglich sein, musste man sich doch – und ich liebe dieses bayrische Wortspiel an dieser Stelle – ordentlich auf?brezeln?, sollte nach dem Abendessen (Brot mit Gedöns) – jetzt wird?s verraten – schließlich eine fesche Hüttengaudi stattfinden.
Mit Schaumwasserweißbierbowle und Laugenbrezel an erlesenen Dips mit leckeren Spießken dabei – herrlich, da kommt die alte Pumpe auf Touren! Zu den Klängen vom Almdudler-DJ wurde schön kräftig abgezappelt, Rituale wie Macarena und Limbo inbegriffen, damit am Ende auch ja alle müde und reif für die Karre sein sollten. Zur Gewährleistung dessen wurde noch eine actionreiche Partie Twister gespielt, ihr wisst schon, Verrenkungen à la Thomas Müller vor der Kiste.
Zwei super erste Tage, wir freuen uns auf die kommende Woche und die Tage danach und generell und überhaupt, et läuft hier ganz formidabel!
Um auch mit dem Lagertagebuch en vogue zu bleiben: #lager #hüttengaudi #brezelfranz
Bis morgen,
es grüßt und küsst
EUER EUGEN
Auf, auf in die Arbeitswoche! Es folgt der Bericht über Montag, den ersten im Kinderlager 2016 in Oberschledorn.
Leev Bastelfründ, heut? zeijisch dir ma janz wat leckeres: Tütschen auf, drübber, fertisch!
Aber halt: nix, Tüte auf, drüber, fertig – bei uns wird noch selbst gekocht, da sorgen die beiden Chefköche Steiner und Helle schon für.
Am gestrigen Montag gab es mittags das Highlight, welches sonst maximal einmal im Jahr seit hunderten von Jahren traditionell bei der jährlichen Tannenbaumaktion gereicht wird: Elses Nudelauflauf. Ein Gericht, welches so lecker ist, dass es auf jeden Fall an den Anfang eines jeden Berichts gestellt werden MUSS.
…wie man sieht, wenig Käse!
Aber nun zum Programm: Nach dem Wochenende gehörten die ersten morgendlichen Stunden des Montags den einzelnen Gruppen, es war also Gruppenstunde. Zeit, die zur freien Verfügung innerhalb der Kolpinggruppen steht, ob man nun Fußball oder Karten zockt, durchs Grün marschiert, gegenseitig Schminktipps austauscht – besonders Niels S. freut sich jedes mal wieder darüber – oder einfach faul auf der Chaiselongue liegt und den Bimbam baumeln lässt – jede Gruppe darf mit ihren Leitern zusammen entscheiden, was getan wird. So ergab sich ein sehr schönes Bild rund um die Schützenhalle Oberschledorn, hier die einen, dort drüben die anderen – meist auch Friede, Freude, Nudelauflauf. Denn den gab es bekanntlich im Anschluss.
Wer diese Stärkung vorschriftsmäßig über sich ergehen ließ, war in jedem Falle gewappnet für das Nachmittagsprogramm, denn beim beliebten ?Chaosspiel? ist es sowohl wichtig, den Denkapparat im Griff zu haben als auch ordentlich was inne Pinne – und da hilft ein Nudelauflauf zuvor schon ungemein. Beim sogenannten ?Chaosspiel? geht es darum, sich mithilfe von auf dem Lagerplatz versteckten Tipps und Rätseln nach vorn zu arbeiten. Das Ganze passiert auf einem handelsüblichen Spielbrett, auf dem jede Gruppe eine Spielfigur erhält, die es im Folgenden über die Ziellinie zu bringen gilt. Wenn man geschickt würfelt und alle Rätsel schnell löst, umgeht man so manches Hindernis und kommt schnell ans Ziel – im ungünstigen Fall sind insgesamt 100 Kärtchen auf dem Platz verteilt, das kann sich dann auch schon einmal ziehen.
Aber alle waren hervorragend aufgelegt, vermutlich auch, und ich wiederhole es nur allzu gerne, aufgrund des Nudelauflaufs von Else, und konnten das Spiel in übersichtlicher Zeit erfolgreich absolvieren.
Am Abend präsentierte zum Abschluss des Tages Showmaster Schnaubelt das bekannte Spiel ?Jungs gegen Mädels?, wo gerade genannte Protagonisten in verschiedenen Disziplinen (Liederraten, Montagsmaler, Maßkrugstemmen, Eierlauf u.v.m.) gegeneinander antreten mussten. Obwohl das Spiel geschlechtsspezifisch aufgeteilt war, wurde durch gewisse Anpassungen für eine Chancengleichheit gesorgt, um einen gerechten Ablauf gewährleisten zu können. Dennoch unterlag am Ende das schöne Geschlecht den Jungs, die einen knappen Sieg davontragen konnten.
Ansonsten bleibt zu berichten: Wetter is? gutt, Stimmung is? gutt, Leute sind gutt – kann so weitergehen.
Wir hören uns in Kürze, ich grüße mit Würze und sage tschö? mit ö und ciao mit v!
EUER EUGEN
PS: Weitere Bilder folgen! Die Kurbel für das Internet ist sehr schwer zu bedienen, Helle hat es auch schon mit WD-40 probiert. Et löpt nicht…
Einen Wunderschönen zusammen und erstmal ein Gut Kick in die Runde,
nach MEZ ist es Mittwoch, 8:17 Uhr, nach MELTBZ aber erst Dienstag – hier die Erlebnisse vom Dienstag, zusammengefasst von Ihrem Lagerkorrespondenten Rolf-Dieter Krause.
Medebach (dpa): Erneuten Angaben der Polizei Medebach zufolge, kam es am Morgen des 12.07.2016 zu mehreren auffälligen Aktionen fremder, jugendlicher Gruppen in der Oberschledorner Innenstadt. Es wird gewarnt, dass es sich hierbei möglicherweise um organisierte Diebesbanden vom Balkan, möglicherweise aus Rumänien und Bosnien, handeln könne, die gezielt freistehende Gebäude ausbaldowerten. Die Bevölkerung ist angewiesen, Augen und Ohren offen zu halten und bei Hinweisen umgehend die hiesige Polizei zu verständigen [?].
Hier ein kleiner Auszug aus dem ?Siegener Anzeiger? von heute früh, keine Sorge, es handelt sich dabei nicht um Diebesbanden aus Osteuropa, sondern lediglich um die Kids vom Kolpinglager, die sich auf einer Fotorallye befanden! Jede Gruppe erhielt Umschläge mit Fotos von Gebäuden und Stätten in Oberschledorn, die dann anschließend gesucht und adressentechnisch notiert werden sollten, die Kinder hatten einen Höllenspaß und die Aktion kam super an – allerdings waren wohl einige Nachbarn und Anwohner etwas verunsichert. Nach einer mehrstündigen Auseinandersetzung mit der Polizei vor Ort, die unter Zuhilfenahme von Wasserwerfern und bewaffneter Hundertschaften die Kinder auseinander zu drängen versuchten, konnten wir die Schutzmänner schließlich mit warmen Worten und einer viertelvollen Flasche Mariacron dazu bewegen, unsere Kids gewähren zu lassen. Alles nahm ein gutes Ende und die Polizei ist noch immer unser Freund.
Auf den Schreck gab es mittags erstmal einen deftigen Chinatopf mit Reis und anschließend Wassereis, bevor – nach einer kleinen Mittagspause – schon am Nachmittag die Vorbereitungen für die große Abendshow begannen.
RTL hatte sich angekündigt und wollte vor Ort in der Schützenhalle eine weitere Folge des ?Supertalents? produzieren, da ließen wir uns natürlich nicht zweimal bitten und boten alles auf, was unsere Kräfte nach der energiezehrenden Schlacht am Morgen noch zu bieten hatten – und es konnte sich sehen lassen.
Als nach dem Abendessen (Hawaiitoast!!!) die Scheinwerfer angingen und die extra angefertigte Bühne von den beiden Showmastern und Jurymitgliedern Knopi Bohlen und Simmi Meis betreten wurde, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Es wurde gesungen, getanzt, Schauspieler zeigten ihr Talent und sogar Zauberei war mit im Spiel. Kurzum eine Wahnsinnsshow, die diesem Tag einen krönenden Abschluss gab.
Doch an diesem Tag – nicht nur der Ereignisse des Tages geschuldet, sondern vor allem der bevorstehenden Tagesfahrt – hieß es, früh ins Bett zu gehen, um für den Mittwoch, also heute nach MEZ, frisch, frech, fröhlich, fromm, frei zu sein.
Heute geht es nämlich auf große Fahrt – wohin es ging, das erfahrt ihr morgen!
Bis bald,
der Eugen
Maaaaahlzeit,
es ist schon Nachmittag – aktuell Donnerstag wohl gemerkt -, und Eugen musste tatsächlich ausnahmweise bis jetzt noch malochen, deswegen heute etwas später der Lagertagebucheintrag für Mittwoch. Das soll der Stimmung aber bloß keinen Abbruch tun, denn die Laune hier ist noch saftig wie ein Steak, obwohl gestern Abend ja schon Berchfest war!
Für das heutige Lagertagebuch habe ich, Eugen, die Informationen aus dritter Hand von Christian Maria Sandknop bekommen, der sich für die folgenden Inhalte allein vor Gericht verantworten muss. Direkt übernommene Begriffe, Zitate und Phrasen werden selbstverständlich als solche gekennzeichnet. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe verkürzt darzustellen.
Nach ?durchwachsener Nacht? musste man des Mittwochmorgens früh aufstehen, da die Tagesfahrt anstand. Für die jüngeren und mittleren Kinder ging es nach Fort Fun, die älteren ?coolen Kinder? erfreuten sich am Bullcart-Fahren in der Nähe von Winterberg. Der Bus nach Fort Fun war äußerst pünktlich und überdies hinaus Busfahrer Sven sehr nett und kooperativ, ein ?cooler Typ?, hatte Knopi so gehört. Ebenjener Sven habe außerdem die Tradition der Sandknopschen und Gnibbaschen ?Geographie-Tour durchs Sauerland? (wir erinnern uns mit Freude an den ?Oben-ohne-Bus? vergangener Tage) aufrechterhalten und Berge und Brücken eindrucksvoll vorgestellt. O-Ton Knopi dazu: ?Sehr, sehr schön!?
Fort Fun habe sich seit dem letzten Besuch nicht wesentlich verändert, diese Feststellung ist völlig wertfrei und objektiv getroffen, aber der Holländer, der den Bums vor einigen Jahren gekauft hatte, habe wohl nun ein Lasertec installiert (Ein Spiel, wo es gilt, seine Gegner mit Licht (?Laser?) zu markieren und dadurch unschädlich zu machen) – die Redaktion ist sich wiederum sicher, dass es dieses Lasertec auch schon seit längerer Zeit gibt, aber sei?s drum. Alle Kinder und Leiter dort verbrachten den Berichten zufolge einen schönen Tag, der durch das Kredenzen von Hotdogs im frischen Brötchen an Röstzwiebeln, Gürkchen, Tomatenketchup und Hamburger Salbe noch versüßt wurde.
Gleiches Essen erhielten auch die älteren ?coolen Kids? beim Bullcart-Fahren (ich weiß immer noch nicht, ob ich das Wort richtig schreibe), bei man mit einem dreirädrigen Kettcar den Berg mittels Kettenzug hochgezogen wird und anschließend die olle Piste runterbraken kann. Dann geht der Spaß von vorne los, wieder hoch, runtergeschmiergelt, wieder hoch, runter und so weiter? Auch hier waren alle begeistert, so sehr, dass es auf der Heimfahrt von den drei Fahrern Heinz-Harald ?Steiner? Frentzen, Jean ?Knopi? Alesi und Daniel ?Maren? Brühl, den den jungen Niki Lauda spielt, beim Fast-Food-Laden mit dem großen ?M? noch einen Kaffee für die Leiter und ein Eis für die älteren ?coolen Kids? gab. Zur Info: Maren hatte einen Macchiato Vanilla mit triple Chor Cookie?also einen Milchkaffee mit Vanillegeschmack, wo einer einen Schokokeks hat reinfallen lassen!
Abends gab?s lecker Stäbe aus Fischfilet und dazu Spinat und Kartoffelpü, bevor man sich nach der Kinopräsentation von ?Fuck ju Goethe? und ?Bad teacher? und einem tollen Abendgebet von Clemens (?Allen ging das Herz auf, Steiner hatte Tränen in den Augen?) müde in die Penntüten einwickelte.
Noch zwei Infos zum Schluss, die seien, so der Informant, von enormer Bedeutung:
1) Bomba ist jetzt zum Kochen da, weil Palle kurz nach Malle musste. Er ist extra mit neuem Bartschnitt, kürzer als sonst, angereist, angeblich würde dieser heute Abend lila gefärbt?weitere Details folgen.
2) Kühe fressen Gras (was auch immer das zu bedeuten hat).
Ab jetzt geht?s laaaangsam, ganz langsam, oder wie Knopi sagen würde ?im Sprint?, Richtung Ende, zumindest einmal Richtung zweite Hälfte und vor allem aber Richtung Wochenende!
Bis die Tage, wahrscheinlich schon bis morgen, ich geh mir jetzt ein Glurak fangen,
seht zu, auf morgen bis Wiedersehen,
in Liebe
Eugène de Lagère
Hallo Lagerfreunde,
der Eugen hatte gestern Nachtwache und ist deshalb jetzt noch einigermaßen müde, aber in der Küche duftet es bereits nach Gulasch, das Morgenprogramm ist schon absolviert und ich habe frisch geduscht. Nicht, dass das eine Rarität wäre, aber ich denke, euch interessiert mein tägliches Hygiene-Programm doch sehr!
#seifenoper
Am gestrigen Donnerstag fand am Morgen eine Wasserolympiade statt. Das Wetter hielt dem Ganzen stand, sodass auch Wasserspiele im Allgemeinen möglich waren, mittlerweile pfeift – vor allem in der Nacht – auch der ein oder andere Wind um die Hütte. Die meisten sind mit Penntüten und Decken hervorragend eingedeckt, die Zelte halten Stand und warme Gedanken sind eh immer am Start, da machen auch ein paar kältere Temperaturen nichts aus. Die Kinder in den einzelnen Gruppen mussten verschiedene Disziplinen absolvieren, die sie insgesamt dem Element Wasser näher bringen sollten. So musste man sich beispielsweise ?blau wie das Wasser? kleiden, nach Äpfel im Wasser tauchen und danach ein Bonbon im Mehl suchen – ihr erkennt die Brisanz Wasser gefolgt von Mehl – oder einen Wassertanz tanzen. Aber seht die Bilder, sie sprechen in diesem Fall wieder einmal mehr als tausend Worte.
Zum Mittagessen präsentierte die Küche eine leckere Pizzasuppe, bevor es am Nachmittag mit einem meiner Lieblingsspiele weiterging: ?Weihnachten fällt aus?, ein Stationsspiel, wo es tatsächlich darum geht, Weihnachten zu retten, da die Rentiere krank sind und die passende Medizin im Zauberwald gefunden werden muss. Hexe, Hufschmied, Rentierarzt und viele weitere Charaktere geben Hinweise auf das nächste Zwischenspiel, bis am Ende die Rentiere (hoffentlich) gerettet sind und Weihnachten nicht ausfällt.
Abends wurde eine kalte Platte mitsamt überbackenen Partybrötchen nach Mama Bombas Rezept gereicht. Partybrötchen bedeutet in diesem Fall halbe Brötchen mit ordentlich Töges drauf, ein Gemisch aus Lauch, Zwiebeln, Frischkäse, Gouda, Schinken und weiteren überbackbaren Leckereien.
Am Abend öffnete dann das Casino Oberschledorn seine Pforten für die spielwütigen Kinder und Besucher, denn, es waren mittlerweile auch einige Wadersloher zu uns gestoßen, die sich unser Lager einmal begucken wollten. Angefangen bei der peniblen Kontrolle auf Waffen und andere unerlaubte Gegenstände vor der Tür, kämpften sich die Pärchen vom ?Kamera-Check-In?, wo von allen ein hübsches Erinnerungsfoto geschossen wurde, über die Kasse bishin zu den Spieltischen: Rien ne va plus, die magischen Worte des Casinos – aus Tellerwäschern werden Millionäre, aus Millionären werden Milliardäre und aus einigen Pechvögeln wird gar nichts? so ist das! Black Jack, Roulette oder auch einfach nur CrocoDoc, Glücksspiele haben es einfach in sich.
Etwas später als sonst, so gegen 22:30 Uhr, wurde zum Nachtgebet gerufen und anschließend müde in die Betten verschwunden.
Heute geht es wieder rund her, aber dazu morgen mehr!
Ihr lieben, wir hören, sehen, fühlen uns am morgigen Samstag!
Bis dann, alles Gute, schö!
Euer Eugen
Einen Gruß zum Wochenende,
es ist Samstag, heute Wandertag, ab geht es zum Schwimmbad nach Medebach, etwa 10 km!
Ihr denkt euch, warum schreibt Eugen, dieser Wicht,
in diesem Jahr gar kein Gedicht?
Im Gegenteil, nun schaut gut zu,
ich dichte ohne Rast und Ruh.
Zeil? um Zeil? werd ich euch reimen,
solang? Ideen mir im Kopfe keimen.
Ich beschreib euch, was wir gestern taten,
ohne zu viel Detail zu verraten.
Des Morgens ging es los mit Gruppenprogramm,
wo jeder alles machen kann.
Jeder Leiter mit seiner Gruppe,
jedes Kind in seiner Truppe:
Fußball, Basteln usw. (sprich u-s-w)
Liegen auf dem Canapé,
einfach einmal gar nichts tun,
sich vom ganzen Stress ausruh?n.
Dann am Mittag Gulasch essen,
dabei jede Sorg? vergessen.
Lecker, lecker, jeden Tag,
immer so, wie man es mag.
Kartoffeln dabei, ?nen Pott voll Möhren,
weil die einfach dazu gehören.
Nachmittags dann das alte-Schachtel-Spiel,
das sagt euch jetzt vermutlich viel,
alle Leiter im Durpe und versteckt,
hoffentlich bald von den Kindern entdeckt.
Kostümiert und verkleidet sind sie auch,
mit Blaumann oder Schürze vorm Bauch.
Der Louis steht an einer Baustelle,
Bomba und Niels machen beim Angeln die Welle,
Bücker und Potti verteilen Post,
Luisa, die kocht feine Kost.
Kutscher auf Inline-Skates verkleidet als Bayer,
Russe Pat bei seiner eignen Parkbank-Feier.
?Pferdekopf? Clemens steht heut? nicht im Stall,
Footballer Matze fängt jeden Ball.
Fehlen noch Sophia und Anna als Bauern,
auf der Weide, wo Kühe wie HdR sonst lauern.
Bevor jetzt wirklich noch einer gähnt,
jetzt sind tatsächlich alle erwähnt.
Ein schönes Spiel, vertreibt die Zeit,
da war?n wir schon wieder zum Essen bereit.
Lecker Pizzasuppe – zwar nur Reste –
aber lecker mit Brot und Butter das allerbeste.
Zum Abendprogramm hieß es dann noch kräftig quizzen,
wir testen rund ums Lager und die Leiter Wissen.
Mit Videos, Fragen – ganz modern,
das haben alle Kinder gern.
Was ihnen aber Unbehagen macht,
ist das Wandern in der Nacht.
Als es dunkel war, ging es los,
mit gruseln, erschrecken – ganz famos.
Den nächsten Bericht gibt?s morgen,
dann werd ich euch mit neuen Infos versorgen.
Bis dahin, euch noch alles Gute,
brav sein, sonst kommt Knecht Ruprecht mit der Rute.
EUER EUGEN
So, jetzt ist es tatsächlich soweit – das Lager 2016 ist schon wieder vorbei. Zwar hat unser nach zwischenzeitlich kurzer Abstinenz am Wochenende die Sonne wieder gefunden, aber dafür das Internet verlassen. Lediglich über das Handynetz waren ein paar kurze Statusmeldungen abschickbar, das ist für das Lagertagebuch recht suboptimal. Jedes Jahr wieder ist es immer wieder eine der großen Fragen, die uns beschäftigen, wo bekommen wir etwas von diesem neumodischen Zeug namens Internet her, was überall lustig rumwabert, nur meist nicht da, wo wir mit unserem Kinderlager hindüsen, das freie WLAN in Oberschledorn – zugegeben ein Luxus – war nicht ansatzweise so standhaft wie das Durchhaltevermögen unserer Teilnehmer, der Küche, Leiter und sonstigen Helfer und Besucher.
Jetzt ist die sechste Jahreszeit vorbei und es gibt als kleine Entschädigung einen Abschlussbericht vom WE und den letzten Stunden in Oberschledorn, nach dem Lager ist schließlich auch irgendwie wieder vor dem Lager, der Schlafsack ist rund und gehört aufs Eckige, in dem Fall das Feldbett, und ein Abendprogramm hat 90 Minuten. Glücklich blicken wir auf die Zeit zurück, die meisten vermutlich mit ein wenig Schlafentzug, aber unter dem Eindruck vieler toller, neuer Eindrücke, die uns die vergangen Tage in der Schützenhalle im Ortsteil von Medebach gegeben haben.
Wir halten einmal kurz die Uhr, den VHS-Rekorder und das 16-Spur-Tonbandgerät an und legen den Film mit den Bildern von Samstag in unsere Leica ein.
Samstag, 16.7.2016
Anhand der Berichte merkt der kundige Lagerfuchs, dass einige Traditionen in unserem Programm noch nicht vorkamen, beispielsweise die Tageswanderung! Oftmals wird diese zwar nach dem Wochenende abgehalten, in diesem Jahr jedoch schon am Samstag. Am Himmel brannte der Lorenz, Petrus versprach uns also einen schönen Tag, ideale Voraussetzung für eine Wanderung mit anschließender Abkühlung im Schwimmbad. Gegen kurz nach zehn Uhr morgens brach die gesamte Bagage an Kindern und Leitern gen Aqua Mundo in Medebach auf, eben dorthin, wo wir bereits im Rahmen eines Tagesausflugs von Wadersloh aus schon einmal waren. Tageswanderung ist für eine zweistündig Wanderung vielleicht etwas hochgegriffen, aber für den ein oder anderen kleinen Mann oder die ein oder andere kleine Männin ist das ja auch schon eine top Leistung, die vor dem Schwimmbad passend zur Mittagszeit auch direkt mit Hotdogs belohnt wurde. Die von jedermann (respektive jederfrau) während der Grundschulzeit brav auswendig gelernten Baderegeln besagen, dass man nach dem Essen noch ein Stündchen mit dem Schwimmen warten soll, solange hielt es aber niemanden auf dem grünen Rasen. Viele waren schon nach kurzer Zeit eifrig dabei, ihre Badeplinte überzustülpen oder in den formschönen Einteiler zu steigen, bereit zum Sprung ins kühle Nass.
So verging der Nachmittag wie im Flug, Bahn um Bahn wurde gezogen, Leiter um Leiter erfolglos versucht zu döppen und Welle um Welle verdrängt, bevor uns ein Bus abholte, um passend zum Abendessen wieder dahoam zu sein. Ursprünglich war für den Abend noch eine Disco geplant, doch der anstrengende Tag hing fast allen zu sehr in den Knochen, sodass man sich schnell auf einen illustren Kinoabend mit dem Pixar-Film ?Die Unglaublichen? einigen konnte – wie gut, dass der nächste Tag, der Sonntag, ein langes Ausschlafen versprach.
Sonntag, 17.7.2016
Den Schlaf hatte wohl jeder nötig gehabt, nachdem am Samstagabend absolut ungewöhnlicherweise sehr schnell Ruhe auf dem Zeltplatz eingekehrt war. Sonntags gab es wie immer ein spätes Brunchen, ab zehn Uhr konnte man sich zwei Stunden lang von den Speisen unserer Küchenelfen und -zwerge verwöhnen lassen, wie im Urlaubshotel präsentierte sich ein reichhaltiges Buffet von Obst, über frische Brötchen, allerlei Sorten Aufschnitt, Rührei, Bacon, Käsespießen, Chicken Nuggets, Frikadüsen, Gemüse und Milch-Schoko-Spezialitäten, auch als Kakao bekannt. Viel war hinter nicht übrig geblieben, das konnte man an den leeren Platten schnell erkennen, es hatte allen sehr gut geschmeckt. Energie und Kraft wurde aber auch am Sonntag gebraucht, standen traditionell das große Aufräumen mit impliziertem Zeltwettbewerb sowie die anschließende Messe auf dem Programm. Gestärkt durch das gute Essen, blitzte der Platz wenige Stunden später wie hochglanzpoliert: Die Halle tiptop, die Feuerstelle entrümpelt, die Zelte auf Vordermann, kurzum, ein Bild für die Götter – oder zumindest DEN Gott, dem wir später im Gottesdienst ja noch ein kräftiges ?Laudato si? entgegenschmettern wollten. Ich kann immer noch nicht verstehen, dass die hochehrenwerte Zeltkongregation das Zelt der größten Jungs auf den letzten Platz verbannte, aber man muss sich der Obrigkeit dann anscheinend doch beugen? In meiner Machtposition als Eugen kann ich euch lediglich sagen: ?Jungens, ihr habt das fein gemacht! Sieger der Herzen!?
Für den Gottesdienst in der Schützenhalle rückte extra aus Wadersloh eine Delegation um Präses Martin Voß, den ersten Vorsitzenden Antonius Bouschery und Obersaubermann und Glattlederfrisurenträger des Jahres 1998, Reinhard ?Otti Saubermann? Ottensmann. Ersterer hielt einen schönen Wortgottesdienst, Zweitgenannter wurde von einigen Kindern zunächst für den Bürgermeister von Oberschledorn gehalten und Letztgenannter brachte zur Freude aller Waffeleisen dabei, damit es nach der Messe schön Waffeln geben konnte. Dann war Freizeit angesagt, zumindest von 17 bis 19 Uhr, mal wieder essen! Verhungert sind wir wahrlich nicht. Leckere selbstgemachte Burger mit Pommes – die Küche hatte sich wieder einmal selbst übertroffen.
Zum Ende des Wochenendes folgte nicht ganz zur Prime-Time nicht der Tatort, aber dafür Herzblatt mit anschließender Lagerhochzeit. Die ältesten Mädels und Jungs hatten sich gemeinschaftlich richtig ins Zeug gelegt, eine tolle Kulisse hingezaubert und fünf Paare mehr oder weniger miteinander verheiratet. Im vorangehenden ?Herzblatt?, den Älteren sicher noch ein Begriff, wurde für einen Kandidaten oder eine Kandidatin das passende Pendant mittels Fragen herausgefunden, bevor die beiden dann vor dem Traualtar Platz nehmen durften und – sofern sie zustimmten – von Pastor Justus Lovejoy getraut wurden. Wem dieser Teil zu viel war und dankend ablehnte, im Lager noch heiraten zu müssen, dem wurde das bekannte Übel aus Eiern, Mehl und Ketchup auf dem Kopf zum Verhängnis – für das Publikum immer ein Riesenspaß!
Montag, 18.7.2016
Gestern, offiziell letzter ganzer Tag im diesjährigen Lager, stand vor allem im Zeichen des Umbruchs und Umräumens! Morgens gab es noch Gruppenprogramm, wie schon einmal beschrieben, Zeit, die die Gruppen mit ihren Leitern gestalten können, bevor am Nachmittag die Zelte teilweise abgebaut wurden und alle für die letzte Nacht in die Halle zogen.
Das bedeutete, dass draußen sauber gemacht wurde, die einzelnen Zelte wieder in Kisten verfrachtet wurden – da das Jugendlager nicht so viel Equipment braucht, und ein Teil schon mit dem LKW zurück nach Wadersloh kommt – und jeder und jede sein und ihr Feldbett in der großen Halle positionierte, Penntüte und Decke drauf, Koffer drunter, fertig ist das Massenschlafzimmer. Da einige Leiter aufgrund der letzten Uni-Prüfungswoche schon früher abreisen mussten, sind wir sehr dankbar, dass wir so fleißige Kinder hatten und haben, die toll mit anpackten und für einen reibungslosen Ablauf sorgten.
Der Dank war am Abend ein großes Stockbrotessen rund ums Lagerfeuer, was uns einen gemütlichen, harmonischen und schönen letzten gemeinsamen Abend gab.
Am heutigen Dienstag wurden die letzten Dinge gestemmt, das restliche Taschengeld verteilt, noch einmal Kiosk abgehalten, alles gepackt, niet- und nagelfest verschnürt und eingeladen, damit auch ja nichts vergessen werden konnte.
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Mittlerweile haltet ihr, liebe Eltern, eure Kinder wahrscheinlich schon wieder in den Armen und freut euch, dass alle bis auf die üblichen kleinen Schrammen und Wehwehchen heile zuhause angekommen sind.
Wir bedanken uns bei euch für euer Vertrauen, im Namen der Küche, aller Leiter und Helfer möchte ich, Eugen, mich stellvertretend verabschieden und noch darauf hinweisen, dass wir uns freuen würden, euch alle mitsamt Kindern und Kegel wiederzusehen beim
Familiennachmittag der Kolpingfamilie Wadersloh,
am 21. August rund um das Pfarrheim St. Michael in Wadersloh.
Es war mir wieder einmal ein inneres Blumenpflücken, ein wildes Puddingkochen und eine Nassrasur bei Kerzenlicht, für euch schreiben zu dürfen. Ich hoffe, es hat euch auch ein wenig Spaß gemacht,
bis bald, es grüßt für ein letztes Mal in 2016
EUER EUGEN