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Portrait Adolf Kolping
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Heimatverein und Kolpingsfamilie Verl zu Gast beim Kiepenkerl

veröffentlicht am

Am 1. August waren 33 Teilnehmer aus den beiden Verler Vereinen mit dem Bus zur Firma Bruno Nebelung in Everswinkel und Füchtorf unterwegs gewesen. Die Mitfahrenden wurden am Standort Everswinkel von Werner Großeschallau, aus Verl kommender Geschäftsführer und einem Team aus Gartenbau-Fachleuten in Empfang genommen. In einem Lichtbildvortrag erläuterte Werner Großeschallau welche Bereiche sich alle unter dem Dach des Unternehmens zusammenfügen und deren Firmen-Philosophie. Im nächsten Jahr feiert die Firma ihr 100jähriges Bestehen. Den anwesenden Hobbygärtner/-innen ist die Firma durch die Marke Kiepenkerl wohl bekannt, darüber hinaus staunten nicht wenige, welchen Marktführende Stellung das europaweit arbeitende Familienunternehmen hat.

Gemüsesaatgut, Blumenzwiebeln gehören zu den beliebtesten Artikeln, die von den Besuchern verwendet werden. Oder wenn es im der eigenen Aussaat nicht funktionieren will, kommen die vorgezogenen Pflanzentöpfe zum Einsatz. Der Profi- und Galabau-Bereich, in dem die Firma besonders stark im Rasensamen ist und der Wildbereich weckte bei den Zuhörern großes Interesse. Während des anschließenden Rundgangs durch die Hallen konnte jeder vor Ort einen guten Eindruck von der großen Vielfalt der Saatgüter bekommen. Im Lagerraum werden ideale Bedingungen durch Temperatur und Luftfeuchtigkeit gewährleistet, damit das Saatgut keinen Schaden nimmt. Bei der Abfüllung werden kleine Innenbeutel verwendet, die diese Lagerbedingungen widerspiegeln und dadurch die Qualität und Keimfähigkeit gewährleisten bis zur Verwendung im heimischen Garten. Das ermöglicht auch, das eigentlich jeder, auch ohne grünen Daumen sich ausprobieren kann und eine positive Erfahrung mach bei seinem ersten Gemüseanbau im heimischen Verler Garten.

Die Abfüllmaschinen ermöglichen eine Produktion von über 20 000 Tütchen pro Tag, daneben gibt es aber auch noch von Hand Abfüllungen für besondere Samen im Randsortiment. Neben der großen Auswahl an Gemüse und Kräutersamen, welche die Besucher im Hochregallager vor der Konfektionierung für die Verkaufsmärkten wieder finden konnten, war das Interesse für den Rasen hoch. Je nach Anforderung an das Grün, werden unterschiedliche Samensorten nach eigenen Rezepturen gemischt. Somit können klimaangepasste Aussaaten für den Profi-Fußball/Golf-rasen, den Rollrasenanbau und auch für den Familiengarten geliefert werden. Beim Rasensamen liegen allerdings die Mengen die täglich die großen Mischtrommeln verlassen im Tonnenbereich.

Gut vorbereiteter Boden, die richtige Aussaat entsprechend den Ansprüchen und die anschließende Pflege gewährleisten dann die Freude an diesem Grün. In den letzten Jahren und aufgrund des Klimawandels gibt es auch eine hohe Nachfrage nach Blumenwiesenmischungen. Auch hier gibt es Produktentwicklungen für die private Verwendung und für den städtischen Einsatz. Eine dieser artenreiche Blumenmischungen kann in Verl direkt erlebt werden im „Tiny-Library-Garden“ an der Ecke Eichendorffstr./Bühlbusch. Dort ist neben der Sitzbank eine Blumenwiese für Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge von der Stadt ausgebracht worden und erfreut die Nutzer bereits seit Wochen.

Am Mittag ging die Fahrt dann weiter zum Versuchs- und Schaugarten in Füchtorf. Gärtnermeisterin Hannah Strotmeier führte die Gruppe über die ca. zwei Hektar große Hofanlage. Mit vier weiteren Mitarbeitern legt sie immer wieder neue Versuchsfelder an: testet neue Varianten, überprüft die vorhandenen Sorten auf deren Qualität und erarbeitet auch zuverlässige Anbaustrategien für mehr Nachhaltigkeit und Ertrag im Hausgarten der Endverbrauer. Es bedarf nicht sofort eines großen Anbaufeldes, so der Tipp der Gärtnerin, in kleinen Beeten, mit einer Mischung aus Gemüse und Blumen- oder Kräutersaat beginnen. Denn Gemüse ist vielseitig und bunt, ermuntert sie die Besucher unterschiedliche Variationen bei Zucchini, Gurke, Salat und Co. zu probieren. Die Vielfalt erklärte Frau Strotmeier am Beispiel der Tomate: auf einem Tisch hatte sie verschiedenste Sorten mit etlichen Geschmacksrichtungen und Eigenschaften vorbereitet. Die Besucher waren eingeladen ausgiebig selbst zu testen und zu probieren was ihnen gefiel. Jetzt wurde Stift und Zettel von vielen genommen, um sich Notizen für den eigenen Garten zu machen.

Die Gartenanlage selber mit ihren vielen Hochbeeten, Kästen, Kübeln, Hängeampeln und einigen großen Gewächshäusern, erzeugt bei den Besuchern anerkennende Blicke und Bewunderung.

Wissbegierig notierte man sich Hinweise wie man am besten 1 g Blumensaat pro qm ausbringen kann oder wie Tulpen mit anderen Frühblühern kombiniert etagenweise in Töpfen gesetzt ein harmonisches Farbbild mit langer Blütezeit ergeben. Bevor es auf den Heimweg ging, gab es in der Scheune noch Kaffee und selbstgebackenen Kuchen der Schwester von Frau Strotmeier. Dabei tauschten sich alle angeregt über die neu erworben Gartenkenntnisse aus. Viele Fahrtteilnehmer sind sich sicher, dies war nicht der letzte Besuch im Schau- und Versuchsgarten in Füchtorf.