Ein besonders glückliches Händchen bewies die Kolpingsfamilie Verl beim fünften Konzert am Besinnungsweg Verler Kirchwege. Mit der Verpflichtung des Jugendchores der Friedenskirchengemeinde Potsdam-Sanssouci und dem Orlando-Ensemble für Alte Musik Berlin, erlebten rund 200 Zuschauer ein wahrhaft einmaliges Konzert in der St. Anna-Kirche zu Verl rund um das Leben des Franz von Assisi.
Siebzehn wunderbare Stimmen zeichneten musikalisch als Chor, mit Sologeinlagen und auch als Schauspieler einfühlsam das Leben der Franz von Assisi nach. Vom ersten bis zum letzten Ton verzauberte der Friedenschor aus Potsdam und fesselte die rund 200 Besucher in der St. Anna Kirche im ostwestfälischen Verl.
Nach dem Sonnengesang als Auftakt, folgte die Auseinandersetzung von Franziskus mit seinem Vater. Seine Anhänger überzeugte er von einem Leben ohne Besitztümer und für den Dienst an den Ärmsten der Armen. So stürmten die Jugendlichen singend, lachend und tanzend durch die Gänge von St. Anna mit dem Ruf „Wir sind frei“.
Sehr eindrucksvoll auch die Lieder „In eurem Gürtel steckt kein Geld“, oder „Oh segne mich“. Weiter folgten die Differenzen von Klara und Agnes um die Rolle der Frauen in der franziskanischen Mönchsgemeinschaft. Originell wurde die Vogelpredigt interpretiert: Die im Kirchenschiff verteilten Sängerinnen und Sänger setzten mit über einem Dutzend verschiedener Pfeifen zu einem Vogelstimmenkonzert an.
Die Stigmatisierung mit den Zeichen der Wundmale Christi leitete hinüber zum frühen Tod des Heiligen mit dem Lied „Ich möchte sterben wie Franziskus“ und dem „Deus meus et omnia“.
Das Orlando-Ensemble intonierte die anspruchsvollen Kompositionen mittelalterlicher Stilistik mit den modernen Mitteln auf ebenso hohem Niveau und war damit eine mehr als ebenbürtige Begleitung für den Chor. Der nutzte wiederum die gesamte St. Kirche mit wechselnden Positionen als Bühne. Mal eng gedrängt auf den Altartstufen, dann wieder als Rahmen im Kirchenraum verteilt für die Solostimmen aufgestellt.
Der Jugendchor der Friedenskirchengemeinde Potsdam-Sanssouci gab nicht nur eine glänzende Vorstellung ab, sondern eine musikalisch reife dazu. Die hervorragend einstudierte Choreographie, alles unter der Leitung von Juliane Esselbach, rundete die Vorstellung zusätzlich ab.