Groß war die Zahl der Gläubigen, die zur Maiandacht der Kolpingfamilie Ursensollen zum Kolpingheim gekommen waren. Die Andacht, die Präses Pfarrer Konrad Willi zelebrierte, stand unter dem Motto „ein Kaktus sein „. Martina Adams las Gedanken dazu vor.Kommen wir zum ersten Merkmal: Ein Kaktus hat Dornen. Ohne wirklich „aggressiv“ zu sein, wehrt er sich damit gegen die, die ihm an das Gute wollen, das er gespeichert hat. Er braucht diese Stacheln um – im wahrsten Sinne des Wortes – standhaft zu bleiben gegenüber den Widrigkeiten seiner Umgebung. Und er braucht diese Stacheln auch, um das Wunderbare zu schützen, das er in sich gespeichert hat. Auch hier finden wir einen Blick auf Maria, denn auch sie blieb standhaft gegen alle Widrigkeiten – ohne aggressiv zu sein.Ein Kaktus ist sehr aufnahmefähig. Kakteen haben sich im Laufe ihrer Entwicklung daran angepasst, dass sie – wenn sie Wasser bekommen – möglichst viel von dieser Feuchtigkeit in sich aufnehmen und speichern. Er ist damit für unser Leben ein perfektes Vorbild: Immer wieder gibt es schöne Momente, immer wieder Augenblicke, in denen wir uns Gott nahe fühlen. Wie ein Kaktus sollten wir diese Momente in uns speichern, das würde uns wohl auch Maria vorschlagen, von der es am Ende der Weihnachtsgeschichte heißt: Sie bewahrte alles, was sie gehört hatte, in ihrem Herzen.Das nächste Merkmal: Dadurch, dass er so aufnahmefähig ist, hält er auch die trockenen Zeiten durch und bleibt selbst in Dürreperioden am Leben. Er ist von Anfang an darauf eingestellt, dass irgendwann auch mal schlechte Zeiten kommen werden. Und genau dies musste Maria und müssen auch wir immer wieder erleben.Eine wichtige Fähigkeit der Kakteen haben wir aber bislang vergessen: Sie können blühen! Sie blühen nicht immer und ständig, aber hin und wieder schon. Es geht nicht nur ums eigene Überleben, es kommt darauf an, andere daran teilhaben zu lassen, was man an Gutem erlebt und gespeichert hat. Wenn man aber hin und wieder auch anderen davon erzählt, wenn andere an uns die Begeisterung, die Freude spüren, dann können wir trockene Wüsten in blühende Landschaften verwandeln.Nach der Andacht durfte man einen kleinen Kaktus mit nach Hause nehmen.Musikalisch begleitet wurde die Maiandacht von Angela Harbauer mit ihrer Gitarre.Bei schönem Wetter klang die Feier mit Kaffee und Kuchen, Bratwürsten und Getränken aus. Die Kinder konnten sich auf einer Spielstraße mit zehn Stationen vergnügen und kleine Preise gewinnen.
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