Unsere Projekte

Aktion Flores

Das Ende der 1950er Jahre gestartete Projekt ging auf eine Initiative des damaligen Präses Klaus Storz zurück. Im Vorfeld des 100jährigen Jubiläums 1959 war das Ziel, den aus Hohentengen stammenden Bischof  Etspüler zu unterstützen, der auf der indonesischen Insel Flores als Missionar tätig war. Präses Storz hatte alle Kolpingsfamilien aus der Region für die “Aktion Flores” gewinnen können. Die damals sehr stattliche Summe von insgesamt 22.000.- DM kam zusammen, von der die Hälfte aus der Kolpingsfamilie Tiengen beigesteuert wurde. Das ermöglichte nicht nur den Kauf eines Krankenambulanzfahrzeugs, sondern auch eine Beihilfe für das Priesterseminar auf den Philippinen.

Aktion Pater Gantert

Die Unterstützung für den aus Tiengen stammenden Missionar Willi Gantert SVD in den 1970er Jahren war zwar kein originäres Projekt der Kolpingsfamilie Tiengen, aber viele unsere Mitglieder hatten in der “Aktionsgemeinschaft für Pater Gantert” Verantwortung übernommen. Dafür stehen Namen wie Karl Waldenspuhl, Oskar Utz, Werner Dörflinger, Egon Haug oder Franz Söffge. Pater Gantert war auf den Philippinen, genauer gesagt auf der Insel Cebu tätig.

Um seine missionarischen Aktivitäten dort erfolgreich zu bewältigen, war sein großer Wunsch, über ein Kraftfahrzeug verfügen zu können. Seine Heimatstadt nahm die Herausforderung an: es sollte ein VW Bus für Pater Gantert beschafft werden. Zahllose Einsätze beim Verkauf von Grillwürsten in der Altstadt, bei Arbeitseinsätzen und beim Einwerben von Spenden führten zum Erfolg.

Mit einem Gesamterlös der Aktion von rund 55.000.- DM konnte das Fahrzeug konnte beschafft werden und tat auf den Philippinen über viele Jahre treue Dienste. Bei seinen Heimaturlauben berichtete Pater Gantert immer wieder über seine Arbeit in Cebu.

Aktion Ungarn

Blick auf den fertiggestellten Kinderspielplatz in Pécs.

Besuch in Tiengen: Rita und Zoltan Pécsi mit dem Bardos-Chor

Die Kolpingsfamilie Tiengen wirbt für die Aktion Ungarn beim Kirchplatzfest.

Das (finanziell gesehen) bislang ehrgeizigste Projekt war in den 1990er Jahren die “Aktion Ungarn”. Vorausgegangen war ein Besuch von Werner Dörflinger in seiner damaligen Funktion als Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau im ungarischen Pécs und ein Gespräch mit dem dortigen Domherrn. Die Kolpingsfamilie in Pécs brauchte Unterstützung und nach Rücksprache mit dem Kolpingwerk Deutschland und dem Diözesanverband Augsburg, die dort bereits aktiv waren, wurde das Paket geschnürt:

Es ging zunächst um die Errichtung eines Kinderspielplatzes, später um den Ausbau eines bestehenden Gebäudes zu einer Jugendbegegnungsstätte. Bei der Finanzierung des über 100.000.- DM schweren Projekts konnte die Kolpingsfamilie nicht nur auf die Pfarrei, sondern auch auf zahlreiche befreundete Vereine in der Stadt wie die Stadtmusik oder den Kirchenchor verlassen. Die mehrmalige Ausrichtung der Pfarrfasnacht, Arbeitseinsätze der hiesigen Kolpingjugend in Ungarn und Theateraufführungen waren wichtige Stationen des Projekts.

Besuche der Tiengener in Pécs und Aufenthalte der ungarischen Freunde am Hochrhein rundeten ein Projekt ab, bei dem die Hilfe für Osteuropa im Vordergrund stand und durch das Freundschaften entstanden sind.

Tiengen*Basel*Israel

Tiengen*Basel*Israel war zwischen 1994 und 1998 ein Projekt der Kolpingjugend Tiengen, das auf eine Anregung von Christoph Söffge zurückging. Ausgangspunkt war ein Stadtspiel, das sich den Spuren der früher sehr aktiven jüdischen Gemeinde in Tiengen widmete. Später berichtete der Theologe Dr. Dieter Petri über den Buch “Die Tiengener Juden”, in dem er die Geschichte der jüdischen Familien in Tiengen und ihr Schicksal während des Nationalsozialismus aufgearbeitet hatte.

Eine weitere Station war die Kontaktaufnahme zu Überlebenden der Shoa und ihre Einladung nach Tiengen. Damit einher ging das Vorhaben, die geschändeten Grabsteine, die in der Pogromnacht vom 9. November 1938 übel zweckentfremdet und für den Bau einer Stützmauer verwendet worden waren, wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung auf dem Israelitischen Friedhof in Tiengen zuzuführen.

Die Besuche von Kurt Guggenheim aus New Jersey (USA) und Ellen Sternberg geb. Levi (Südafrika) waren sicher die emotionalen Höhepunkte des Projekts, das nach einer Exkursion zur Jüdischen Gemeinde in Basel mit einer Reise der Kolpingjugend nach Israel seinen Abschluss fand.

Hilfe für Peru und Uganda

Im Kontext des 150jährigen Jubiläums standen die Eine-Welt-Projekte 2009 in Peru und in Uganda. Ging es in der peruanischen Hauptstadt Lima, wohin die hiesige Pfarrei eine Partnerschaft mit der dortigen Pfarrei San Martin de Porres in Pamplona Alta unterhält, um den Aufbau einer Lehrbäckerei in dem im Bau befindlichen Gemeindezentrum, stand bei der Hilfe für die Kolpinggeschwister im ugandischen Hoima die Beschaffung eines Photovoltaik-Anlage im Mittelpunkt, damit die dortigen Kolping-Einrichtungen unabhängiger von der unsicheren staatlichen Energieversorgung werden können.