Adolph Kolping

Adolph Kolping.
Ein Sozialreformer der ersten Stunde, einer der erfolgreichsten katholischen Publizisten des 19. Jahrhunderts und volksnaher Seelsorger – so läßt sich Adolph Kolping kennzeichnen, der auch als “Gesellenvater” bis in unsere Zeit bekannt ist. Als 4. Kind eines Schäfers in Kerpen geboren, wächst Adolph Kolping in sehr bescheidenen Verhältnissen auf. Er erhält eine einfache Schulbildung und erlernt dann das Schuhmacherhandwerk.

Zehn Jahre arbeitet er in diesem Beruf und wandert wie andere Gesellen damals auch von Ort zu Ort. Doch Adolph Kolping hat andere Pläne im Kopf. Er ringt mit der Entscheidung, sein bisheriges Leben aufzugeben und eine Ausbildung als Priester zu beginnen. Im Alter von 23 Jahren wagt er den ungewöhnlichen Schritt und besucht das Marzellen-Gymnasium in Köln. Den Lebensunterhalt muß er sich nebenbei verdienen, denn seine Eltern können ihn nicht unterstützen.
Nach dem Abitur 1841 studiert Kolping Theologie. Am 13. April 1845 empfängt er in der Kölner Minoritenkirche die Priesterweihe und wird als Kaplan ins Wuppertal nach Elberfeld geschickt. Dort lernt Kolping den 1846 vom Lehrer Johann Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein kennen und wird 1847 dessen Präses und geistlicher Begleiter. In diesem Zusammenschluß von Gleichgesinnten, die sich in ähnlichen Lebenssituationen befinden, erkennt er rasch ein geeignetes Mittel zur Bewältigung sozialer Probleme.
Bald läßt er sich nach Köln versetzen, wo er am 6. Mai 1849 mit den Katholischen Gesellenverein gründet, der sich später zum Mittelpunkt einer großen, weitverzweigten Gemeinschaft entwickelt. Es gelingt Kolping mit Erfolg, unzählige junge Menschen von seiner Idee zu überzeugen, die Vereine und die vielerorts ebenfalls entstehenden Gesellenhäuser als ein echtes Angebot für Gemeinschaft, Orientierung und Lebenshilfe zu nutzen.
Am 4. Dezember 1865 stirbt Adolph Kolping – geschwächt durch rastlosen Einsatz und geringe Rücksichtnahme auf seine angeschlagene Gesundheit. Sein Lebenswerk aber ruht auf soliden Fundamenten und besteht bis heute fort.