Entstehungsgeschichte
Seit Beginn des Jahres 1914 hatten drei Gesellen in Sendenhorst Unterschriften von Meistern, Gesellen und anderen Bürgern gesammelt, die gewillt waren, einem zu gründenden katholischen Gesellenverein als Mitglied oder Ehrenmitglied (Förderer) beizutreten.
Am 21. Januar 1914 versammelten sich zehn Gesellen, die bereits anderen Gesellenvereinen als aktive Mitglieder angehört hatten, zu einer Vorbesprechung. Daraus wurden vier Gesellen ausgewählt, die bei den Ortsgeistlichen wegen der Gründung eines Gesellenvereins vorsprechen sollten.
Die gewählte Abordnung sprach daraufhin mit Pfarrer Beckmann, später auch mit Vikar Geuking. Die Geistlichen setzten sich umgehend mit der bischöflichen Behörde in Verbindung und bereits Ende Februar 1914 kam aus Münster die Genehmigung zur Gründung eines katholischen Gesellenvereins in Sendenhorst. Unverzüglich wurde nun mit Unterstützung der Geistlichen die Statuten des Vereins ausgearbeitet und wiederum die zuständigen Stellen in Münster um Genehmigung ersucht.

Die ersten Mitglieder: A. Greiwe, A. Holthaus, J. Greiwe, W. Frochte, H. Schmeing, J. Palmke, H. Decker, / A. Mössing, B. Brügge, G. Overhage, H. Jansing, J. Masjoshuesmann, A. Möllers, / H. Kötter, J. Voßding, Kpl. Fürstenau, J. Kleinhans, W. Panning
Die eigentliche Gründungsversammlung fand am 08.03.1914 im Hotel Klümper, danach Kaupmann und heute das Bürgerhaus statt. Die Gründungsurkunde wurde noch am selben Tag in Köln ausgestellt. Nach einer kurzen Ansprache von Pfarrer Beckmann ergriff Kaplan Fürstenau als erster Präses des Gesellenvereins Sendenhorst das Wort. Die wichtigsten Bestimmungen der inzwischen genehmigten Statuten wurden verlesen. Nach Verlesung der 60 unterzeichneten Mitglieder erfolgte die Wahl eines provisorischen Vorstandes, dem als Senior Heinrich Jansing, als Beirat Klempnermeister Johan Happe und Schmiedemeister Bernhard Arnskötter sowie Ordner Theodor Drees, Heinrich Kötter, Franz Decker und Bernhard Schlüter angehörten.
Als Vereinslokal wählte die Versammlung die Gaststätte Seelige. Der Präses schloss, nachdem vorher gemeinsam das Kolpinglied gesungen worden war, erstmalig mit dem Gruß “Gott segne das ehrbare Handwerk”, die harmonisch verlaufene Versammlung. Die Gründung war damit vollzogen. Im Laufe der Monate März und April folgten mehrere Vorstandssitzungen und am 10. Mai 1914, einem Sonntag, wurde die Gründungsversammlung begangen.
Der Tag der Gründungsfeier war eröffnet worden mit einer gemeinsamen heiligen Messe und Gemeinschaftskommunion. Anschließend wurde im Vereinslokal der Morgenkaffee eingenommen. Zur Gründungsfeier am Nachmittag waren neben zahlreichen Ehrengästen der Diözesanpräses Kochmeyer, die Ortsgeistlichen, Bürgermeister Hetkamp, mehrere Stadtverordnete und die Lehrerschaft anwesend. Der Diozesanpräses führte in seiner Ansprache den Zuhörern das Wirken Adolph Kolping vor Augen, dessen Lebenswerk fortzusetzen von nun an auch Aufgabe des neu gegründeten Vereins sein müsse. Der Rede der Ehrengäste folgten weitere Lieder. Ein heiteres Theaterstück und die Gesangsdarbietung eines Quartetts bildeten den Abschluss dieser gelungenen Gründungsfeier.
Weitere interessante Geschichten aus und über die Stadt Sendenhorst findest du auf folgender Internetseite:
www.heimatverein-sendenhorst.de/sendenhorster-geschichten.html