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Frieden entdecken - Gedanken zum Nachdenken

veröffentlicht am

Die Kolpingsfamilie Luxemburg hat uns den Text der Predigt des Eröffnungsgottesdienstes der 52. Internationalen Friedenswanderung zur Verfügung gestellt.  Das Thema Frieden entdecken ist ein Thema , das uns jeden Tag begleitet. Nehmen wir den Inhalt als Anlass in unserem Umfeld und in unserer Tätigkeit uns darauf einzulassen

Priedegt vun der Eröffnungsmass vun der 52. Internationaler Kolpings.Friddenswanderung, den 2.5.2019 zu Veianen zum Thema “Frieden entdecken”

Liebe Mitbrüder, liebe Mitglieder der Kolpingsfamilie, liebe Schwestern und Brüder  im Glauben,

Ihre 52 Internationale Friedenswanderung steht unter einem sehr schönen  und wichtigen Thema, dass unseren Blick in die richtige Richtung lenkt: “Frieden entdecken”.  Es ist in unserer zerstrittenen Welt viel von Unfrieden und Krieg gesprochen und berichtet. Die Nachrichten sind voll davon. Wenn wir das alles hören und sehen, können wir davon deprimiert und hoffnungslos werden. Es wird uns aber dadurch bewusst , dass der Friede nicht selbversändlich ist, dass er vor einigen Jahrzehnten bei uns hart erkämpft werden musste und viele Opfer erforderte und dass noch heute in vielen Ländern der Erde hart darum gerungen wird.  Wir müssen uns auch anstrengen, einen gerechten Frieden in unseren Ländern zu erhalten. Wir alle tragen eine große politische Mitverantwortung, auch bei den anstehenden Wahlen zum Europaparlament, wo viel auf dem Spiel steht. Unsere Bischöfe sich auch in dieser wichtigen Frage zu Wort gemeldet haben.

Wir haben hier in Westeuropa jetzt 75 Jahre Frieden gehabt. Das ist eine lange Zeit. Vielleicht wissen wir den Frieden gar nicht mehr genug zu schätzen? Wir müssen uns vielleicht neu auf die Suche nach seinem unschätzbaren Wert machen.

Aber das ist nur die eine Seite. Daneben gibt es im Großen wie im Kleinen viele kleine und große Zeichen von Frieden, die es zu entdecken gibt, die uns Freude schenken und  uns Mut machen.   In diesen Tagen wollen Sie sich dazu zusammen auf die Suche machen.

Wie in der Geschichte des Bildes vom Frieden ist der Friede nicht nur dort zu finden, wo wir ihn vermuten,  wo alles ruhig und still ist, wo es keine Probleme zu geben scheint. Zeichen des Friedens gibt es auch dort, wo wir es zunächst nicht vermuten würden. Manchmal muss man ganz genau hinsehen, wie bei dem 2. Bild, um den kleinen Vogel im Nest mitten im Sturm zu sehen. Diese Entdeckung macht Hoffnung  und Mut.  Es gibt noch viele andere Beispiele in unserem Alltag , von denen nicht viel gesprochen wird, die aber schön und aufbauend sind und unserem Leben Sinn und Halt geben. Menschen, die in Krisengebieten ausharren, die den Notleidenden helfen, die sich nicht in den Konflikt hineinziehen lassen. Menschen, die zwischen den Konfliktparteien vermitteln und Versöhnungs- und Friedensarbeit leisten, Menschen, die auf Fremde und Flüchtlinge zugehen, die Ängste und Mauern überwinden. Menschen, die wie wir zu internationalen Treffen zusammenkommen, um sich besser kennenzulernen, um an gemeinsamen Projekten und Zielen zu arbeiten, um die Unterschiede als Bereicherung zu verstehen. Auch der ökumenische und der interreligiöse Dialog gehören dazu. Das  ist anspruchsvoll, manchmal schwierig und mühsam. Es braucht einen langen Atem. aber der Einsatz lohnt sich. Der entdeckte Friede und die daran  empfundene Freude sind es wert.

Um die Zeichen des Friedens zu entdecken und Menschen des Friedens zu sein, ist es wichtig, im eigenen Herzen Frieden und Ruhe zu haben. Der wahre Friede entspringt aus unsere, innerern Brunnen, aus unserer Seele, dort wo wir Gott begegnen. Denn unser Gott ist ein Gott des Friedens und er will uns zu Boten des Friedens machen. Deshalb hat Jesus uns als sein Testament und als ein wichtiges Geschenk seines Geistes seinen Frieden hinterlassen, wie die Welt ihn uns nicht geben kann. Dieser Friede ist viel mehr als nur das Schweigen der Waffen. Er ist mehr als Gerechtigkeit. Er hat mit Liebe , Hingabe und Barmherzigkeit zu tun.  Jesus liebt uns wie wir sind, mit unserem guten Willen und unseren Anstrengungen, aber auch mit unseren Fehlern und unserem Versagen. Er nimmt uns an und verzeiht uns. Und deshalb könne auch wir uns annehmen und verzeihen. Das schenkt uns Frieden und Freiheit.  Und in diesem inneren Frieden, in dieser Freiheit können wir auch die anderen Meschen mit Ihren Fehlern annehmen, ihnen verzeihen und vor allem. das Gute und Schöne in ihnen sehen, ihnen immer wieder neu vertrauen.  Jesus ist wirklich unser Frieden und unsere Versöhnung, die wir hier um seinen Altar immer wieder feiern.

Jesus hat uns in seiner Passion dazu schöne Beispiele gegeben. Er hat in diesem Unrecht und in dieser Gewalt seinen inneren Frieden und seine Ruhe nicht verloren und den reumütigen Verbrecher Frieden, Freude und Hoffnung geschenkt. Welch ein Trost und ein Ansporn für uns alle. Wir wollen uns auf die Suche machen und die vielen kleinen Zeichen des Friedens, der Liebenswürdigkeit, der Großzügigkeit in unserem Alltag entdecken. Wir wollen in der Nachfolge Jesu und entsprechend seinem Beispiel Boten und Brückenbauer des Friedens und der Versöhnung sein, uns daran freuen und Gott dafür danken. Amen.

Die Predigt wurde uns mit freundlicher Genehmigung der Kolpingsfamilie Luxemburg zur Verfügung gestellt.