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Roding

Portrait Adolf Kolping
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Schuster ? bleib bei Deinem Leisten!

veröffentlicht am

Was steckt eigentlich hinter einem Schuh? Einem richtig guten Schuh, nicht von der Stange, sondern in mühevoller Handarbeit gefertigt?
Marco Kleas, Schuhmacher- meister aus Leidenschaft, zeigte kürzlich einer Besuchergruppe der Kolpingsfamilie Roding, dass dahinter jede Menge Detailarbeit und viel Wissen steckt. Und das rechtfertigt auch einen höheren Preis, weil man dafür noch echte Qualität bekommt.
Wie entsteht nun so ein Schuh? Zunächst tritt der Kunde auf ein Blatt Papier, die sogenannte ?Trittspur?. Dann werden das Zehen- und Ballenmaß und weitere Maße erstellt sowie noch einige markante Punkte am Fuß auf diese Blatt markiert. Und allein schon das Bild, das auf dem Blatt entsteht, sagt vieles über den Fuß aus. Über die Verteilung des Gewichtes auf den Füssen, über die Stellung des Fußes selbst und mehr. Schließlich wird ein Leisten erstellt, aus Buchenholz in aller Regel, doch gibt es auch Schaumstoffleisten. Und allein das Material für das Paar Leisten, das im Eigentum des Kunden bleibt, kostet oft mehr als ein Paar Schuhe ?von der Stange?. Man merkt Marco Kleas an, dass ihm das Arbeiten mit und am Menschen großen Spaß macht. Geduldig beantwortet er die vielen Fragen, die die Gruppe stellt.
Sobald der Leisten fertig ist, wird ein Probeschuh aus Plastik erstellt. ?Man kann da Druckstellen am Fuß sehen, wo man noch etwas wegnehmen muss? so Kleas. Der Kunde kann sich aus einer Vielzahl von Leder und Lack ?sein Material? aussuchen, aus dem der Schaft für den Schuh gefertigt wird. Und da gibt es natürlich auch wieder große Unterschiede in der Qualität.
Mit dem Schaft geht es weiter. Er wird am Leisten befestigt, mit Nägeln und Kleber, besonderem Kleber natürlich. Nach dem Trocknen wird die Sohle erstellt. Und wieder sind es mehrere Schichten und Arbeitsgänge, die notwendig sind. Viele Stunden Handarbeit stecken in einem Schuh.
Ein guter handgefertigter Schuh hält dann lange Jahre, gerade auch mit der richtigen Pflege. So fertigt Marco Kleas richtige Kunstwerke. Damit er das kann, investierte er zunächst vier Jahre Lehrzeit, dreieinhalb Jahre so und ein weiteres halbes Jahr, seinem damaligen Chef zuliebe. Und es folgte noch ein Jahr auf der Meisterschule. Dann machte er sich als Meister in der Orthopädieschuhtechnik in Roding selbständig.
Adolph Kolping selbst war vor seiner Zeit als Priester auch Schuster und blieb nicht ?bei seinem Leisten? – Marco Kleas schon. Er macht Schuhe aus Begeisterung und Liebe zum Detail.
Handgefertigte Schuhe sind etwas sehr Besonderes ? das nahm die Gruppe mit, die zu Besuch beim ?Schuster? war. Und es war ein sehr informativer Besuch, der Allen viel Spaß machte. Michael Fleck bedankte sich abschließend bei Marco Kleas mit einer Einladung zum Kolpingball am 08. Februar 2014 und einer Flasche Kolpinglikör.
Weitere Bilder gibt’s in unserer Mediathek.

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