Unsere Kolpingsfamilie traf sich am 7. Oktober 2019 um sich dort vor Ort über die aktuelle Arbeit dieser Einrichtung zu informieren.
Frau Illmann und Frau Herbst führten locker durch den Infoabend mit einem Informationsgespräch, wo im Kreis der Teilnehmenden rege Diskussionen stattfanden
Unser Vorsitzender Klaus Bönsch begrüßte die Teilnehmenden und ging kurz auf die Entstehung und Einrichtung der Jugendbüros in Mülheim und Porz ein, die unter der Leitung des Kolping-Bildungswerkes stehen.
Die Kölner Kolpingsfamilien finanzieren eine halbe Stelle zusammen für die Jugendbüros Porz und Mülheim. Ein Teil der notwendigen finanziellen Mittel stammt aus der halbjährlich stattfindenden Gebrauchtkleidersammlung, an der sich auch unsere Kolpingsfamilie seit vielen Jahren beteiligt.
Während das Kolping-Jugendbüro in Köln-Mülheim bereits seit 18 Jahren besteht, kann auch das neu eingerichtete Jugendbüro in Porz, Friedrichstraße 19, bereits auf sechs Jahre reges Tun zurückblicken.
Dort hat es zwei unterschiedliche Zielgruppen für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren. Ein Großteil der zu beratenden Jugendlichen kommt aus einer Maßnahme des Jobcenters.
Hierzu steht das Jugendbüro allen Interessierten freitags in der Zeit von 8 bis 15 Uhr offen. Nach Absprache können auch Termine an anderen Wochentagen vereinbart werden.
Dieses Angebot wird gerne angenommen, Jugendliche finden aufgrund von eigener Information oder auch über Information aus Freundes- oder Familienkreis hierhin. Die Wünsche, Erwartungen der Jugendlichen seien sehr unterschiedlich, ebenso wie der jeweilige Lebenshintergrund der jeweiligen Personen.
Als wesentliche Aufgabe sieht das Jugendbüro die Hilfe von Jugendlichen bei der Suche nach einer Ausbildungsmöglichkeit sowie bei der beruflichen Orientierung. Dazu gehöre auch die Vermittlung von Praktika in örtlichen Unternehmen, mit denen man auch in Kontakt stehe.
Wichtige Hilfe wird hier bei der Erstellung von Unterlagen für eine Bewerbung bei potentiellen Ausbildungsbetrieben geboten. Dabei sei besonders zu beachten, dass Unternehmen auf unterschiedliche Wege kontaktiert werden wollen. Neben der schriftlichen Bewerbung nimmt die Online-Bewerbung an Bedeutung zu.
Jugendliche bräuchten hier Unterstützung bei der Nutzung der elektronischen Medien. Aber auch die Formulierung von Anschreiben und Lebenslauf wäre in heutiger Zeit von entscheidender Bedeutung, um eine Chance auf einen möglichen Einstieg ins Berufsleben zu erhalten.
Frau Illmann ging in diesem Zusammenhang auch darauf ein, dass ein guter Teil der Jugendlichen, die zum Jugendbüro kommen aus dem Kreis von Flüchtlingen komme, die sowohl sprachliche Probleme – je nach Aufenthaltsdauer – als auch fehlende Kenntnisse bei der Nutzung elektronischer Medien hätten. In Porz wohnen hauptsächlich Jesiden aus dem Irak.
Der Bildungshintergrund der Jugendlichen ist sehr unterschiedlich. So kämen sowohl Jugendliche mit fehlender Schulbildung, als auch Abiturienten. Dementsprechend muss auf jeden Einzelnen individuell eingegangen werden.
Gerade aus dem Kreis der Abiturienten wäre der Teil groß, die keine konkreten Vorstellungen hätten, wohin sie sich beruflich orientieren sollen.
Dabei sei es wichtig, dass das Jugendbüro nur Hilfestellung gibt, die notwendige Tat, ob nun schriftliche Bewerbung, Anruf oder persönliche Vorstellung bei einem Unternehmen vom Jugendlichen selbst kommen müsse. Hier wird entsprechende „Hilfe zur Selbsthilfe“ geleistet.
Für die Arbeit des Jugendbüros steht neben den „normalen“ Büroräumen auch ein Computerraum zur Verfügung, in dem die Jugendlichen selbstständig mit den elektronischen Medien arbeiten können. Die Mitarbeitenden stehen dabei helfend zur Seite und geben wertvolle Tipps.
Da viele der Jugendliche über Maßnahmen von Arbeitsagentur/Jobcenter zum Jugendbüro kommen, ist auch das Protokollieren der Jugendlichen über die unternommenen Aktionen (schriftliche Bewerbung, Anruf, Vorstellung) wichtig. Ebenso haben die Jugendlichen im EDV-Raum auch die Möglichkeit, die Angebote der Arbeitsagentur abzurufen und entsprechende Suchanfragen zu starten.
Zum Abschluss bat Frau Illmann um entsprechende Unterstützung des Kolping-Jugendbüros seitens der Teilnehmenden des Informationsabends, sei es in Form der Weitergabe der Information (zum Beispiel über entsprechende Infokarten) oder Ansprache von möglichen örtlichen Arbeitgebern mit Hinweis auf die Arbeit des Jugendbüros.
Infos zum Kolping-Jugendbüro Porz für Arbeit und Beruf: hier
Text: Michael Mihm/Am