Kurier

April 2011

April 2011

… stand Pate für die Kostüme der Kolpingsfamilie Odenkirchen im Veedelszoch am Tulpensonntag. Bei strahlendem Sonnenschein war die Stimmung prima. Wen verwundert es da, dass der Zug sehr langsam zog. Die Karnevalisten nutzten jeden Sonnenstrahl.

So kennen wir ihn …

…Gerd Engels: Das Mikro fest in der Hand. In seiner aktiven Zeit als Sitzungs-präsident war er für manchen Gag gut – und eigentlich ist er das heute noch (wenn auch nicht mehr mit Mikro). Dass er das Mikrofon noch einmal ergriff, hatte einen guten Grund. Er sagte Dank für eine Ehrung, die ihm zuteil wurde: Ihm wurde der Große Verdienstorden des BDK in Gold mit Brillanten verliehen. Die höchste Auszeichnung, die der Bund Deutscher Karnevalisten zu vergeben hat. Warum er diese Ehrung verdient hat, berichtete Gerd selbst:  65 Jahre Mitglied in Schwarz-Gold Odenkirchen, 55  Jahre im Vorstand, 35 Jahre Sitzungs-präsident und 5 Jahre Senatspräsident. Wir gratulieren unserem langjährigen Mitglied herzlich.

Während der Karnevalsparty der Odenkirchener Schwarz-Goldenen

… trafen wir unter den fleißigen Helfern Ralf Schmitz. Ralf ist Malermeister und als solcher beschäftigt im Kolping-Bildungswerk Aachen, Betriebsstätte Schwalmtal-Amern. Er wohnt in Odenkirchen (Roggenweg). Ralf engagiert sich als Mitglied im Winterbrauchtum, während zwei seiner Töchter die Tanzgarden verstärken.

Und dass wir die Karnevalsparty unserer ehemaligen Abteilung besucht haben war doch klar.

Viel zu erzählen hat auch unser langjähriges Kolpingmitglied Gerd Engels:

Als er nach dem Krieg (und Gerds Erzählungen aus dieser Zeit gehen einem schon unter die Haut) Ende 1946 aus Tschechien zu Fuß nach Hause heimgekehrt war, wurde er von Willi Pöstges – dem damaligen Senior – angesprochen, doch zum Gesellenverein nach Odenkirchen zu kommen, wo sich die Gründungsmitglieder und auch die Kriegs-heimkehrer nach und nach wieder zusammen-fanden. Damals gab es noch keine offiziellen Versammlungen; dankbar, in der Heimat zu sein, saß man sonntags nach der Messe noch locker zusammen und besprach weitere Aktivitäten. So wurde Anfang der 50er Jahre die Theatergruppe wieder aktiviert, und in einer alten Scheune in Hockstein wurde das erste Stück  „Hedwig, die Banditenbraut“ uraufgeführt: Mit Zinneimer, Kabel und Blechplatten wurden Beleuchtung und Gewitter inszeniert, für Hans Winkens als Bandit wurde Maria als „Braut“ engagiert, woraufhin diese beiden sich auch für das spätere Leben fanden.

Nach diesem Erfolg entwickelte sich die karnevalistische Abteilung immer weiter fort: Ob bei „Engels“ in Geistenbeck, ob mit Akkordeon „Auf de Schwäbsche Eisenbahne“ oder mit den OKOSIS (bestehend aus Hans-Karl Winzen, Heinz Kemper, Hans Winkens und Gerd) – dies waren die Ursprünge der Karnevals-abteilung Schwarz-Gold, in der Gerd von 1950-1985 das Amt des Senats-präsidenten innehatte. Seine Nachfolge in Person von Wolfgang Klüttermann wurde übrigens spontan in 2.500 m Höhe eingeschneit abgemacht.

Zu den wichtigen Dingen im Leben des Gerd Engels zählt somit der Kolping-Karneval, aber auch die Bergfreunde Rheydt, der Skiklub und natürlich seine Trude, mit der er im Juni seit 54 Jahren verheiratet ist. Sein 9-jähriger Enkel Lukas fragt ihn gerne um Rat und kann mit „Opa“ herrlich fachsimpeln.  Dank-bar, im Leben neben manchen Tief-schlägen doch oft Glück gehabt zu haben, ist sein Motto: „Et is wie et is, et kütt wie et kütt, und et is noch immer joot jejange.“

Dass dies noch viele Jahre für ihn gelten möge, wünschen

Bärbel Thomaßen und Werner Erkens

Im Gespräch mit…                       

… Karl Langen.

Anlässlich des  80. Geburtstages von Maria Winkens haben wir ihn wiedergesehen: Karl Langen, seit 1955 Mitglied der Kolpingsfamilie Odenkirchen, der das goldene Kolpingabzeichen stolz an seiner Brust trägt.

Seit der Schulzeit ist er mit Hans Winkens befreundet. Nach anfänglichen Treffen der katholischen Jugend bei Kaplan Niesemann wechselte Karl später über in den Gesellenverein. Unter Senior Willi Pöstges erlebte er u. a. mit Josef Esser, Hans Winkens  und Josef Koch (letzterer damals noch Jungkolping) so manch lustige Episoden. So erinnert er sich spontan an ein Hexen im Hause Matheisen: Er hatte einen Hasen gewonnen, der laut Absprache direkt vom Koch „für die Jungs“ zubereitet werden sollte. Als sich herausstellte, dass dieses Mahl niemand gemocht hätte, spendete er das unverarbeitete Tier direkt zu einer weiteren Hex-Runde, und – gewann es wieder. Auch im dritten Durchgang ging derselbe Preis an ihn.  So hat er den Hasen halt mit nach Hause nehmen müssen.

Die Arbeit und Schule in der Landwirtschaft verschlugen Karl Langen nach Kelzenberg, Grevenbroich und Otzenrath, bis er schließlich 1967 nach Rath-Anhoven zog und bei der Post 30 Jahre lang als Briefträger arbeitete. Dort hat er für das Leben gelernt „Augen und Ohren offen, den Mund aber geschlossen zu halten“, und: „Die Arbeit, die man macht, muss man gerne machen!“

Schon lange wohnt Karl mit seinen Söhnen Ulrich und Ralf sowie der Schwieger-tochter im gemeinsamen Haus in Rheindahlen. Gesundheitlich angeschlagen ist es ihm schwer möglich, unsere Veranstaltungen zu besuchen, aber er telefoniert regelmäßig mit seinen Kolpingfreunden, ihm ist wichtig, „den Humor nicht zu verlieren“, und vielleicht treffen wir den 82-Jährigen auf dem nächsten Kolping-Gedenktag ?!?

Wir freuen uns darauf,

Bärbel Thomaßen und Werner Erkens