Gedanken zum 3. Fastensonntag 2022

Im Sonntagsevangelium ist die Rede vom Feigenbaum der keine Frucht bringt.

Die ökonomische Lösung wäre, ihn umzuhauen. Im Weinberg-gärtner findet er aber einen Freund, der trotz allem an ihn glaubt. Der Weinberggärtner ist Jesus selbst. Er stellt sich schützend vor den Baum, er traut ihm etwas zu. Im Gleichnis vom Feigenbaum keimt Hoffnung auf, es sagt uns: Jesus hat Hoffnung für Dich und mich, für uns, auch wenn unsere Früchtebilanz nicht so berauschend ist, auch wenn ich mich manchmal so wenig veränderungsfähig erlebe. Jesus gibt uns nicht auf, schreibt uns nicht ab. Er ist der, der die neunundneunzig im Stall zurücklässt und dem einen Verlorenen nachgeht. Er ist der, der den geknickten Docht nicht auslöscht. Er ist der Heiland der Armen, der Notleidenden, der in Angst lebenden, der Leidenden, der Trauernden. Jesus liebt die Menschen, er hat sich für alle hin-gegeben. Er hat seine Arme am Kreuz ausgebreitet zum Zeichen seiner Liebe.

Wo Menschen sagen: „verloren“, da sagt er: „gefunden“! Wo Menschen sagen: „gerichtet“, da sagt er: „gerettet“! Wo alle sagen: „nein“, da sagt Jesus: „ja“!

In einem Lied heißt es:

„Sag ja zu mir, wenn alles nein sagt, weil ich so vieles falsch gemacht. Wenn Menschen nicht verzeihen können, nimm mich an, trotz aller Schuld.“

Und weiter:

„Wenn du ja sagst, kann ich leben, stehst du zu mir, dann kann ich gehen, dann kann ich neue Lieder singen und selbst ein Lied für andere sein.“

Es gibt einen der uns nicht fallen lässt, der an unserer Seite steht. Jesus traut uns zu, dass wir Früchte bringen, dazu braucht es unseren Willen zum Guten, es braucht Dein und mein – unser – Mittun.

Gott schenkt uns diese Gnadenzeit. Nutzen wir sie gemeinsam! Richten wir den Blick nach vorne! Trauen wir uns Früchte zu. Gott tut es auch!

Vergessen wir nicht:

Jeder Tag, den Gott uns schenkt, ist ein neuer Anfang!

So wünsche ich Euch und allen die Euch am Herzen liegen einen friedvollen und gesegneten 3. Fastensonntag.

Präses Diakon Dieter With