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Portrait Adolf Kolping
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"Kolpinggedanken" zur Coronakrise

veröffentlicht am

“Die Zeit wird euch lehren, was zu tun ist.”

Ist dieser Satz von Adolf Kolping eine Vision oder ist er in die Zukunft gesprochen?

Tatsächlich sind diese Worte aus der Erfahrung damaliger Lebensumstände gesprochen worden. Die Nöte der Zeit hatten für den Gesellenvater einen belehrenden Charakter.

Seine Zeit war geprägt vom völligen Zusammenbruch der sozialen Verhältnisse. Aus der Leibeigenschaft befreite Menschen der vorindustriellen Gesellschaft geraten in die Massenarmut, die soziale Sicherheit ging verloren, mit all ihren Folgen. Adolf Kolping wächst in diese Zeit hinein und erlebt die Nöte hautnah mit. Damit beginnt sein sozialer, politischer und kirchlicher Einsatz. Man kann sagen, die Kirche auf Höhe der Zeit.

Adolf Kolping ist ein Vertreter der katholischen Bewegung, der im Kern die Fragen der Zeit analysiert und nach Lösungen sucht zur Linderung von Not und von Hilfsangeboten.

Wer den Ideen von Adolf Kolping und damit auch dem Auftrag aus dem Evangelium gerecht werden will, hat die Verpflichtung auf die Nöte der Zeit zu reagieren. Alles andere wäre katholische Folklore.

Es geht um die Wahrnehmung der heutigen Herausforderungen.

Lassen wir uns durch die Nöte unserer Zeit die Augen öffnen, werden wir sensibel für das, was Menschen wirklich in Konflikte und ausweglose Situationen bringt. Dann stehen wir mitten im Evangelium, in der Nachfolge Christi.

Die Eckpunkte von Adolf Kolping waren die konkreten Situationen des Mitmenschen, besonders der notleidenden Menschen. Jetzt ist nicht Routine gefragt, sondern Kreativität.

Wir sollten kritisch sein gegenüber Vorurteilen, wenn es um Verlierer unserer Gesellschaft geht und denen eine Stimme geben, denen es die Stimme verschlagen hat.

Jede und Jeder kann sich fragen, wo jetzt Hilfe notwendig ist, was kann ich tun um Not zu lindern?

In unserem gemeinsamen Bestreben müssen wir auch mit Misserfolg und Kritik rechnen. Von jedem Widerspruch können wir etwas lernen, aber lassen wir uns nicht vom Pessimismus entmutigen.

Uns als Kolpingfamilie reicht es nicht zu wissen was getan werden soll, nein, wir wollen es auch tun. Das ist im Sinn des Evangeliums und auch im Sinn solcher Praktiker wie Adolf Kolping. Ja, die Nöte unserer Tage werden uns auch heute lehren was zu tun ist und wir tun es gemeinsam.

Ein herzliches Vergelts Gott für jede helfende Tat, für jedes tröstende Wort, auch für jede Spende.

Nun wünsche ich Euch und Euren Familien eine gesegnete Zeit, bleibts gsund und lassts da Not koan Schwung.

” Geduld hat bittere Wurzeln, aber süße Früchte.”

Diakon Dieter Wirth – Präses der Kolpingsfamilie Oberschleißheim