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Kolpingsfamilie

Neuss-Rosellen/St. Peter

Portrait Adolf Kolping
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Wie wird Kraut eigentlich sauer...?

veröffentlicht am

Sauerkraut – klar: Kennt jeder, schmeckt jedem, und ist leicht in jedem Supermarkt erhältlich. Doch wie entsteht eigentlich die rheinische Delikatesse? Am besten: einfach mal selber machen.
Ist etwas Arbeit und braucht viel Zeit. Aber in der Kolping-Gemeinschaft ist das alles kein Problem und macht nebenbei auch noch Spaß. Am Wochenende trafen sich traditionell unsere Weißkohl-Stampfer in der Produktionsstätte Wegers, um sich ihren Wintervorrat mit eigener Hände Kraft zuzubereiten.

54 Kilo Weißkohl wurden dazu eingekauft. „Von September bis zum ersten Frost ist Erntezeit“, sagt Gertrud Wegers, ihres Zeichens Sauerkraut-Produktionsleiterin der Kolpingsfamilie Neuss-Rosellen. „Es gibt allerdings nicht mehr viele Bauern in der Umgebung, die seit der Schließung der Neusser Sauerkraut-Fabrik noch Weißkohl anbauen.“ Auf dem Hof Robertz in Büttgen aber kann man sich reichlich mit dem frischen Vitaminbomber eindecken.

Und so geht’s:

  • Weißkohl waschen, halbieren und den Strunk entfernen
  • Mit dem Hobel zerkleinern.
  • Den gehobelten Weißkohl schichtweise in ein Steingut-Fass geben.
  • Auf jede Lage etwas Salz und Wacholderbeeren geben; anschließend stampfen – gerne auch mit tatkräftiger Faust.
  • Sobald eine Wasserlache entsteht: nächste Lage auftragen und von neuem beginnen – bis das Fass voll ist.
  • Zum Abschluss: Rand säubern, ein Kohlblatt oben auflegen und das Ganze mit zwei runden Steinhälften abdichten.
  • Deckel drauf und einlagern. „Die Fässer müssen nun vier bis fünf Tage lang in einem 20 bis 22 Grad warmen Raum stehen“, erklärt Gertrud Wegers. In der Zeit beginnt der Gährungs-Prozess: „Dann fängt das Kraut an zu blubbern.“
  • Danach weitere vier bis sechs Wochen lang das Sauerkraut bei einer Raumtemperatur von 11 bis 15 Grad ziehen lassen. „Je länger, desto aromatischer“, so Hauswirtschaftsmeisterin Gertrud Wegers.
  • Von einem Fass Sauerkraut kann man nun lange zehren. Dazu Bratwurst, Kassler oder Mettwurst – was auch immer dazu mundet.

Eine leckere Beilage aus regionaler Erzeugung für ein paar Euro und ein bisschen Muskelkraft – dafür muss man nicht in den Supermarkt.

 

Text + Fotos: A. Kaemmerer