Über Uns

Kolpingsfamilie

Ohne die Kolpingsfamilie bzw. Gesellenverein gäbe es kein Kolpinghaus damals nicht und auch heute noch nicht. Der Verein hat die Voraussetzungen, die Grundlage und natürlich die Notwendigkeit für den Bau eines solchen Bildungs und Vereinshauses, schon 16 Jahre nach seiner eigenen Gründung, geschaffen.
Nicht von Adolph Kolping selbst, wie in vielen anderen Städten, auch nicht von einem heimischen Priester, der vielleicht die Bedürfnisse der Zeit und die der Stadt übersehen und bewerten konnte, sondern von Handwerksgesellen selbst, die in anderen Städten schon Mitglied des Gesellenvereins geworden und nach Neheim von der beruflichen Wanderschaft zurückgekehrt waren, gründeten im Jahre 1879 in Neheim den Gesellenverein.
Da es ein Grundprinzip war, daß ein katholischer Priester Präses eines Vereins wurde, besprachen die Gesellen Gustaf Pietz, Wilhelm Haase und Wilhelm Wilmes die Angelegenheit mit dem Pfarrer Soreth und baten um Gründung eines Gesellenvereins. Dieser willigte ein und sagte: “Die Sache der Gesellenvereine ist offenbar eine sehr gute, wenn auch jetzt schon für Neheim ein Gesellenverein noch nicht nötig ist, so ist es bei dem voraussichtlich raschen Wachstum der Stadt vielleicht doch gut, wenn ein Gesellenverein für die Zukunft da ist.” Nach Klärung weiterer Regularien und nach entfernen von Mehlsäcken aus dem Saal der Gaststätte Bauerdick, Burgstraße, gründeten am zweiten Sonntag im Oktober, also am 09.10.1879 48 Gesellen den Gesellenverein Neheim. Präses wurde Pfarrer Soreth, Vizepräses Rektor Schäffer. Als erster Senior wurde Wilhelm Haase gewählt. Die Gründung meldete der Senior persönlich in Köln beim Generalpräses Schäffer an.
Adolph Kolping hatte für seine Gesellenvereine vier Kernsätze als Wahlspruch erarbeitet, an dem sich auch der neue Gesellenverein Neheim ausrichten mußte:

  • Religion und Tugend
  • Arbeitsamkeit und Fleiß
  • Eintracht und Liebe
  • Frohsinn und Scherz

Entsprechend dem Vereinszwecke: “Fortbildung und Unterhaltung der Mitglieder zur Anregung und Pflege eines kräftigen, religiösen und bürgerlichen Sinnes und Lebens, um dadurch einen tüchtigen und ehrenwerten Meisterstand heranzubilden”, wurden als Mittel zur Erreichung der Ziele ein Gesangverein gebildet und es gab wöchentlich Rechenund Zeichenunterricht. Am Sonntagabend zusätzlich hielt der Vizepräses religiöse und allgemeinbildende Vorträge. Dazu bildete sich bald eine eigene Theaterabteilung.
Der Zulauf verlangte nach immer anderen bzw. größeren Räumen. Für Gemeinschaftsveranstaltungen mußte der Rathaussaal angemietet werden. Der Verein wechselte bald in die Wirtschaft Lichte (Ecke Apothekerstraße / Möhnestraße). Das erste Stiftungsfest wurde im Gasthof Schnettler begangen. Sonst aber wurde in der Zeit nicht viel gefeiert. Der Vizepräses hielt seine Jungen “knapp”. Es gab noch keinen Ausflug und er erlaubte auch keinen Ball. Uhr geht zum Krieger oder Jägerfest, das will ich nicht verbieten, aber begnügt euch auch damit.”
Eine weitere Eigenart des Vereins: Mitglied konnten nur ledige männliche Handwerksgesellen und Fabrikarbeiter werden. Dies war der Personenkreis, den auch Kolping um sich geschart hatte, den er durch seine berufliche Tätigkeit kennen gelernt und als besonders gefährdet gesehen hatte. Doch ein Verein konnte von diesem Personenkreis nicht existieren. So wurden schon bald auch verheiratete Handwerksmeister als Ehrenmitglieder aufgenommen. Über 100 war es sofort, darunter “Bürgermeister Dinslage, sodann der gesamte wohllöbliche Magistrat und die Herren Stadtverordneten und eine Anzahl von Bürgern und Handwerker der Stadt Neheim, welche damals ungefähr 4000 Einwohner hatte”
Viel später, 1933, hat sich dies erst geändert, noch bis 1974 gab es eine Abteilung “Altkolping” und die eigentliche Arbeitsgruppe “Kolping”. Daneben gibt es auch heute noch die Gemeinschaft der Gruppe Jungkolping”.
Das Vereinsleben entwickelte sich sehr lebhaft. Die Bildungseinrichtungen waren gut besucht, das Theaterspielen wurde zu einer beständigen kulturellen Einrichtung und zu einer festen Vereinseinnahme. Die erste Vereinsfahne konnte 1880 zum Preis von 450,00 Mark gekauft werden.
Am 25. Oktober 1889 verstarb der 1. Präses des Vereins, Pfarrer Wilhelm Soreth. An seiner Beerdigung nahm der gesamte Gesellenverein teil.
Ein Schutzvorstand, der ein Gesellenhaus bauen sollte, wurde im selben Jahr gebildet, aber man kam zu keinem Ergebnis. Erst 1895, wie an anderer Stelle berichtet, konnte dieser Plan verwirklicht werden. 1900 wurde der “Katholische Handwerkerschutzvorstanff gerichtlich eingetragen, und die Geschichte des Hauses und die der Kolpingsfamilie trennen sich hiernach.
Obwohl Vereinslokale, Präsides und Senioren wechselten, 1904 konnte der Verein ein würdiges und von der Bevölkerung mitgetragenes 25. Stiftungsfest feiern. Gleichzeitig wurde eine Turnabteilung gegründet.
Welches Ansehen der Gesamtverein in ganz Deutschland zu dieser Zeit besaß mögen zwei Zitate beweisen.”Ich begleite die Bestrebungen der Gesellenvereine mit stetem Interesse und wünsche ihrer Tätigkeit reichen Segen. ” Kaiser Wilhelm II. am 14.12.1904.
“Unter den katholischen Standesvereinen ist der Katholische Gesellenverein einer der ältesten und sicher einer der solidesten.” Kardinal Erzbischof Fischer von Köln am 10.03.1905.
Bis zum ersten Weltkrieg verliefen das Vereinsleben und das der Abteilungen, allerdings hatte sich 1901 die Gesangsabteilung aufgelöst, in gewohnt guten aber auch wechselnden Bahnen. Zwischenzeitlich waren eine Bibliothek und eine eigene Vereinssparkasse vorhanden.
Ein Glücksfall für den Verein und das Haus war die Präsideszeit von Herrn Vikar Kleine, der von 1900 bis 1912 die Vereinsgeschichte entscheidend beeinflußt bzw. geprägt hat. Er aktivierte den Verein. Das Kölner Normalstatut wurde mit Änderungen als Vereinsstatut akzeptiert.
Der Verein bestand aus 97 Aktiven und 250 Ehrenmitgliedern. Er übertrug das Haus, das bis dahin auf den Namen des Präses eingetragen war, dem neu gegründeten “Katholischen Handwerkerschutzverein” und schenkte dem Verein eine selbst gefertigte Truhe.
Der erste Weltkrieg brachte auch für den Kolpingverein große Aufgaben und Verluste. Obwohl auch der Präses zum Heeresdienst eingezogen wurde, ging die Vereinsarbeit weiter und zu allen Gesellen wurde Verbindung gehalten. Die Chronik berichtet, daß 137 Mitglieder zum Wehrdienst eingezogen wurden und 32 gefallen sind. Das Vereinsleben und besonders das Haus mußten schwere Zeiten überstehen. Es gab aber auch immer wieder hoffnungsvolle Zeiten und Zeichen. Unter Präses Wilhelm, ein strenger aber beliebter Präses, der im Mai 1927 den Verein übernommen hatte, zählte der Verein 244 Mitglieder, die aktiv mitarbeiteten. So wurde im September 1929 ein dreitätiges 50. Stiftungsfest mit Festakt und Festzug in Anwesenheit des Generalpräses Prälat Hürth gefeiert.
Die folgenden Jahre waren die schwersten der Vereinsfamilie. Schon 1933 zum Gesellentag in München, mußte die Neheimer Delegation das Kolpingbanner unter dem Anzug tragen, um nicht verhaftet zu werden. EsbeganneinvölligerUmbruch. An Stelle öffentlicher Anerkennung und Unterstützung kam die Zeit der Ablehnung, der Verfolgung, die Zeit der Bedrängnis und Unterdrückung.
Ende 1933 wurde im Zuge der Zeit der Gesellenverein in Kolpingsfamilie umbenannt. Das “K” wurde auf Banner und Abzeichen geführt. Der Kolpingsfamille wurde jede Möglichkeit genommen, öffentlich aufzutreten, nach außen zu wirken. Die Tätigkeiten beschränkten sich hauptsächlich auf das religiöse Gebiet. 1941 wurde im Kolpinghaus ein Rüstungsbetrieb untergebracht und im Mal 1945 das Haus von den Amerikanern beschlagnahmt. Der schwere Weg des Kolpinghauses wird ausführlich an anderer Stelle beschrieben.
Präses Nolte, der 1941 den Verein übernahm und der Senior Karl Mönnighoff haben in dieser Zeit aufopferungsvoll gearbeitet und viel bewegt.
Doch das Vereinsleben begann sofort wieder nach dem Krieg. Da das Haus beschlagnahmt war, wurden die Morgenveranstaltungen in den Räumen der Firma Brökelmann, Jaeger und Busse abgehalten. Mit Hilfe der Stadt konnte 1947 eine Baracke, die als Isolierstation dem Krankenhaus gedient hatte, in Bremers Park aufgestellt werden. Die Vereins und Bildungsarbeit, Theaterspiel und Geselligkeit gingen weiter. Unvergeßlich schöne Stunden haben hier die Gesellen rund um den Kanonenofen sitzend, auf der durch Präses Kleine selbst geschnitzten Truhe verbracht.
Über die Theaterableilung muß hier nochmals gesondert berichtet werden. Sie, die 1904 gegründet worden war, hatte große Erfolge vor dem Krieg. So wurden Theaterstücke bis zu 17 Mal aufgeführt. Der Spieleifer und damit die Einnahmen, haben das Haus durch die Inflationszeit gerettet.
Auch nach dem 2. Weltkrieg, schon 1946, wurde, da das Kolpinghaus beschlagnahmt war, in der Turnhalle des St. Ursula Lyzeums erfolgreich Theater gespielt. Später im Kolpinghaus wurden Stücke wie “Söffken van Gievenbeck”, “Im weißen Rössl” und “Winzerliesel” aufgeführt. Besonders eindrucksvoll waren die “Passionsspiele” die fünf Mal gezeigt werden mußten. Aber auch Stiftungsfeste, Familienfeiern usw. wurden immer mit Sketchen der Theaterabteilung verschönt.
Doch, nachdem die Landesbühnen, auf Einladung der Volkshochschule, regelmäßig im Haus spielten und Kolping selbst Theaterfahrten nach Hagen und Dortmund organisierte, blieb das Laienspiel auf der Strecke. Besonders das Fernsehen hat einen Großteil “.Schuld” an dieser Entwicklung. Schade, denn das Spiel hat einen hohen erzieherischen und ethischen Wert.
Neben vielem Notwendigen fehlte besonders in dieser Zeit geeigneter Wohnungsraum. Denn durch Kriegszerstörungen und Beschlagnahme von privatem Wohnraum durch die Besatzungstruppen, war die Wohnungsnot das größte Problem in diesen Jahren. Aus diesen Gründen entschloß sich 1948 die Kolpingsfamilie einen sozialen Beitrag zur Wohnungsnot zu leisten und baute in der Wiesenstraße zwei Sechsfamilienhäuser. Auch dieser Vorgang wird an anderer Stelle beschrieben.
1954 wurde unter großer Beteiligung und Akzeptanz der Bevölkerung das 75jährige Stiftungsfest gefeiert. ‘Trieden und Freiheit” hieß das Motto und war Spiegel für die Wünsche dieser Zeit. Der Handwerkerfestzug war eines der bedeutendsten Ereignisse der Sommermonate und wird wohl nicht mehr zu wiederholen sein, denn die Anforderungen für eine solche Organisation kann heute vom Verein nicht mehr erbracht werden und vom Handwerk wohl auch nicht. Der Generalpräses Dr. Bernhard Ridder war Hauptzelebrant und Festprediger im Festhochamt, das in der überfüllten und mit rund 100 Kolping Fahnen geschmückten St. Johannes Kirche stattfand.
Das Fest gab dem Verein Auftrieb, doch die Strukturen änderten sich: keine beruflichen Kurse, später auch keine Theaterabteilung mehr, obwohl sie zwischenzeitlich nochmals aktiv war. Es ging hin zur Information und Bildungsarbeit.
Zahlreiche Veranstaltungen, oftmals in Seminarform und über mehrere Tage dauernd, sind durchgeführt worden und haben Mitgliedern und Interessenten Wissen und Informationen vermittelt.
Die Themen entsprachen der aktuellen Situation in Kirche, Politik und Gesellschaft.

  • Deutschlandseminare, mit Fahrten zur Grenze und zum Lager Friedland
  • Unsere Heimat, Besichtigungen von Kirchen und Anlagen in der näheren Umgebung
  • Europapolitik, Fahrt nach Luxemburg und Seminar über die Aufgaben und politischen Bedeutung eines geeinten Europas
  • Gespräche am runden Tisch, mit Rechtsanwalt Taprogge im wöchentlichen Rhythmus
  • Sozialpoltik, mit Fragen an die Politiker
  • Schulpolitik, Konfession oder Gemeinschaftsschule?
  • Berufswahlparty, Information und Ausstellungen im großen Saal
  • Unser Wirtschaftsraum, Industrien, Arbeitsplätze
  • Du und Deine Umwelt, Besichtigung von Klär und E Werken
  • Das Versicherungswesen, Seminar zu Versicherungs und Rentenrecht
  • Die Familie im Spiegel des Rechts, Seminar mit heimischen Juristen
  • Rationalisierung und Automation, Vorträge der Tarifpartner
  • Familie, das fünfte Rad am Wagen, Diskussionsveranstaltung
  • Die großen Religionen, mit wechselnden Referenten
  • Die soziale Marktwirtschaft, Seminar
  • Parteien zur Wahl, offene Podiumsdiskussionen.

Nicht unerwähnt dürfen die Jubiläumsfeiern bleiben. Zum 80. Stiftungsfest sprach im Rahmen eines Festaktes der prominente Bundestagsabgeordnete Dr. Rainer Barzel zum Thema: Kolpingssöhne Träger der Demokratie.
Im Jahr 1964, dem 85. Vereinsjahr, war der Sozialminister des Landes Nordrhein Westfalen, Konrad Grundmann, Festredner zum Jubiläum. “Soziale Verantwortung in unserer Zeit”, war sein Thema. Dr. Wilhelm Lenz, Fraktionsführer der CDU im Landtag, referierte zum Thema des 90. Stiftungsfestes: “Gibt es eine christliche Politik?”
Das 95. Vereinsjubiläum wurde gleichzeitig als Bezirkstag ausgerichtet und befaßte sich zum Thema: “Christliche Verantwortung für Freiheit und Fortschritt.” Mit den SozialEnzykliken der Päpste.
Das Kolpingwerk und somit auch die Kolpingsfamilie Neheim ist nicht nur eine Bildungs sondern auch eine Aktionsgemeinschaft.
Neben vielen anderen Aktionen erinnert sei an die Schulungen zur beruflichen Bildung sei hier nur auf die noch andauernde “Aktion Rumpelkammer” hingewiesen. Auf Vorschlag des Diözesanvorstandes wurde 1967 diese erfolgreiche Tätigkeit ins Leben gerufen. Zwei Mal im Jahr werden durch Mitglieder und mit Unterstützung von Unternehmen, die kostenlos Lastkraftwagen zur Verfügung stellen, Altpapier und Altkleider im gesamten Stadtgebiet Arnsberg gesammelt. Das ist nicht nur ein Beitrag zur Verbesserung der Umwelt, sondern auch eine handfeste wirtschaftliche Angelegenheit. Der Erlös geht über den Diözesanverband vollständig in die Koping Entwicklungsarbeit mit dem Schwerpunkt Südamerika. “Not in der Welt lindern, ” heißt das Motto die Kolpingaktion hilft wirklich.
Die Grundhaltungen bzw. Hauptaufgaben, die Kolping selbst prägte, sind in Gegensätzlichkeiten formuliert, die sich jedoch nicht widerstreben, sondern ergänzen, sie heißen:

  1. Gläubigkeit und Selbstvertrauen
  2. Lebensernst und Freude
  3. Verantwortung und Solidarität
  4. Geschichtsbewußsein und Fortschrittswillen.

Die Kolpinggemeinschaft will dennoch Antworten geben auf Sinnfragen des Lebens in der Gemeinschaft und verdeutlichen.
Daher wurde mit diesen Thesen auch das 100jährige Stiftungsfest 1979 mit einem ganzen Programmjahr festlich begangen. “Um den Menschen Willen” hieß das Motto und umfaßte Bildungs und Aktionstage. Höhepunkt war der Feststag am 16. September. Der Weihbischof von Paderborn Dr. Josef Paul Cordes, heute Rom, zelebrierte das Pontifikalamt und der Vorsitzende des Zentralverbandes Dr. Paul Hoffaker, MdB, hielt die Festansprache. Mit einer auf die vier Grundthemen durchgeführten Veranstaltungsreihe, wurde das Thema allseitig behandelt. Ein eigener Höhepunkt war dann als Abschluß eine zehntägige Romfahrt.
1980 bildete sich eine eigene Seniorengruppe, nachdem sich vorher schon ein Kolping Witwenkreis gegründet hatte. Josef Lenze, erster Altenobmann, lud alle Mitglieder ab 60 Jahren zu monatlichen Treffen ein, um über Politik , Familien und Kirchenthemen zu sprechen. Später, 1987, wurde der Kreis um die Ehefrauen ergänzt, die Treffen wurden aktiver. Gisbert Kemper ist heute der Altenobmann und neben den bewährten Programmpunkten werden auch Seminare, Bezirksveranstaltungen und Urlaube gemeinsam durchgeführt. Natürlich kommt auch die Geselligkeit nicht zur kurz aber auch nicht das Soziale denn gegenseitige Hilfe, Krankenbesuche und die Brückenfunktion zur Jugend sind Bestandteil der Arbeit. Die Seniorengruppe ist ein Aktivposten und gestaltet durch ihre Mitarbeit und Mitverantwortung das Leben in der Kolpingsfamilie entscheidend mit.
Friedenswallfahrt zum Borberg Von einer anderen Aktivität muß noch berichtet werden. Im Herbst 1982 fand im Kolpinghaus ein Bezirkstag statt. Thema: Franz Stock.
Aus dieser Veranstaltung entwickelte sich die große Kolping Friedens-Wallfahrt zum Borberg bei Brilon im September 1983. Diese Diözesanveranstaltung hatte ein inhaltvolles Rahmenprogramm. Ein festliches Essen im Kolpinghaus fand am 16. September statt. Ehrengäste neben vielen anderen: der Bischof von Chatr~s Michel Kuehn und der Bischof von Papua Keuguinea Karl Hesse. Sie waren auf Einladung der Kolpingsfamilie und des Bezirks anwesend.Der Präsident des Europaparlaments Pirre Pflimlin, der auf dem Borberg am Sonntag die Fest und Gedenkrede hielt, war ebenso anwesend.
Die wirkungsvollen Tage hatten viele Gäste angezogen, die vorn Franz Stock Komitee, das Mitveranstalter war, eingeladen und betreut wurden.
Im Jahre 1983 fanden die Feiern “625 Jahre Stadt Neheim” mit einem historischen Festzug statt. Mitglieder der Kolpingsfamilie hatten auch einen Festwagen zum Thema: “Handwerker und Zünfte”, gebaut, und beim Festzug begleitet.
Als Hochfest wird in den letzten Jahren das gut vorbereitete Stiftungsfest in großen Saal gefeiert. Hier finden dann auch die Ehrungen der Jubilare statt.
Eine “Kolpingfreundschaft” im beten Sinne verbindet seit 1988 die Kolpingsfamilie Neheim mit der Kolpingsfamilie Verl. Aus einer Fahrradtour sind anhaltende jährliche Besuche und Begegnungen, in beiden Richtungen gewachsen, die zum festen Programm gehören. Das 25. jährige Jubiläum dieser Freundchaft wurde im vergangenen Jahr bei einer gemeinsamen Veranstaltung im Biergarten unseres Kolpinghauses gebührend gefeiert.
Heute bilden vier Quartalsversammlungen der 187 Mitglieder starken Gruppe das Gerüst der Vereinsarbeit. Daneben werden verschiedene Veranstaltungen angeboten, die sich aus den Sachbereichen “Ehe und Familie”, “Kultur und Freizeit, “Gesellschaft und Politik” und “Beruf und Arbeitswelt” ergeben. Die politische Arbeit bildet hierbei einen Schwerpunkt. Aber auch die Information über aktuelle Themen. Betriebsbesichtigungen, internationale Reisen mit Begegnungen. Jugendarbeit, kirchliche Präsenz. Aktionen und vieles andere mehr gehören zum Tätigkeitsbereich.
Die Geselligkeit, die familienhafte Gemeinschaft von jung und alt, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, männlich und weiblich, sind unverzichtbare Bestandteile des Vereins.
Auch bei kritischer Betrachtung unseres Sozialverbandes bleibt die Existenzberechtigung nicht nur gegeben, sondern auch notwendig denn welcher Verein im Vorfeld von Kirche und Staat hat sich mehr der veränderten Situation gestellt und mitgestaltet, als das Kolpingwerk die Kolpingsfamilie Neheim. Sie weiß sich eingebunden in die Verantwortung für den Menschen, so wie es der selige Adolph Kolping fordert, in Kirche, Familie, Beruf und Gesellschaft.