?Ein besonderer Mann, ein überzeugter Christ und ein großer Deutscher.? ? mit diesen Worten würdigte Bundespräsident Joachim Gauck am 2. Februar 2013 bei den Kölner Gesprächen den Gesellenvater Adolph Kolping. Er war ein Sozialreformer der ersten Stunde, einer der erfolgreichsten katholischen Publizisten des 19. Jahrhunderts und volksnaher Seelsorger ? am morgigen Sonntag würde er 200 Jahre alt werden.
Selbst einfachsten Familien stammend, Kolpings Vater war Schäfer und er lernte zunächst den Beruf des Schuhmachers, bekam er die Möglichkeit, Theologie zu studieren und Priester zu werden. Nach Gymnasium und Theologiestudium empfängt er am 13. April 1845 in der Kölner Minoritenkirche die Priesterweihe. Als Kaplan in Elberfeld lernt er den von Johann Gregor Breuer gegründeten Gesellenverein kennen und wird 1847 dessen Präses. In diesem Zusammenschluss von Gleichgesinnten erkennt Kolping ein geeignetes Mittel zur Bewältigung persönlicher Nöte und sozialer Probleme. Er lässt sich nach Köln versetzen, wo er am 6. Mai 1849 den Kölner Gesellenverein gründet, der sich zum Mittelpunkt eines überregional organisierten Verbandes entwickelt.
Hier findet Kolping seine eigentliche Lebensaufgabe: In seinen Gesellenvereinen will Kolping jungen Menschen in bedrängter Situation Hilfestellung leisten. Sozialer Wandel durch Veränderung des Menschen – so lässt sich Kolpings Anliegen zusammenfassend kennzeichnen. Innerhalb weniger Jahre gelingen ihm zahlreiche Neugründungen. Die ersten Vereine schließen sich 1850 zum Verband zusammen und 1961 wird schließlich auch in Kronach ein Gesellenverein ins Leben gerufen. Bis zu Kolpings Tod am 4. Dezember 1865 entstehen mehr als 400 Gesellenvereine in Deutschland und vielen Ländern Europas.
Damit ist Kolping ein Initiator der katholischen Sozialbewegung und Wegbereiter der katholischen Soziallehre. 1991 wird er durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Heute gibt es 450.000 Kolpingmitglieder in weltweit 61 Ländern.
Der 200. Geburtstag des Verbandsgründers ist bundesweit der Anlass, den alljährlichen Kolpinggedenktag noch feierlicher zu begehen. Die Kolpingsfamilie Kronach lädt daher alle Mitglieder und interessierten Gäste zu einer ?Geburtstagsparty? ins Pfarrzentrum St. Johannes in Kronach ein. Im Rahmen dieser Feier werden unter anderem zwölf Mitglieder für 40-jährige und drei Mitglieder für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Außerdem werden neue Mitglieder in die Kolpingsfamilie aufgenommen und auch der Nikolaus hat seinen Besuch angekündigt.
Im Anschluss an die Feier findet ein gemeinsamer Abendgottesdienst mit der Pfarrgemeinde statt, der von der Band ?Laudamus? aus Steinberg musikalisch gestaltet wird und den Diözsanpräses Pfr. Wilfried Wittmann aus Fürth mit der Kronacher Kolpingsfamilie feiern wird.
Die Feier beginnt am Sonntag, 08.12.2013 um 16 Uhr im Pfarrsaal, der Gottesdienst findet um 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche statt.
