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Kolpingsfamilie

Kronach

Portrait Adolf Kolping
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Kolpingsfamilie Kronach feiert Josefstag

veröffentlicht am

Mit einem Gottesdienst und einer anschließenden Josefifeier im katholischen Pfarrzentrum beging der Ortsverband den Gedenktag des heiligen Josef – Schutzpatron aller Kolpingfamilien. Bundessekretär Ulrich Vollmer aus Köln sprach zum Thema ?200 Jahre Kolping?.

Der 19. März wird in der katholischen Kirche seit dem 12. Jahrhundert zu Ehren des heiligen Josef begangen, heute als Hochfest. Bis 1968 war er katholischer Feiertag. Für alle Kolpingfamilien ist dieser Tag jedoch noch von weiterer großer Bedeutung, wurde doch der ?Zimmermann? und Ehemann Marias bereits in der ersten Generalversammlung des Kolpingwerkes im Jahr 1850 zum Schutzpatron erwählt. Der Fest-Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche wurde zelebriert von Präses, Regionaldekan Thomas Teuchgräber. Sehr freute sich Matthias Simon, der mit Birgit Kestel der Kolpingsfamilie Kronach vorsteht, über die Anwesenheit von Ulrich Vollmer, Bundessekretär des Kolpingwerks Deutschland und Leiter des Bundessekretariats. Am 8. Dezember 2013 jährt sich der 200. Geburtstag des Verbandsgründers Adolph Kolping, so dass man heuer vom ?Kolpingjahr 2013? spricht. Kolping stammte aus ärmlichen Verhältnissen, arbeitete viele Jahre als Schuhmachergeselle und wechselte nach seinem Theologiestudium in den Priesterstand ? mit weitreichenden Folgen. Wie aktuell die Ideen und  Ziele des Wegbereiters für die katholische Sozialbewegung noch heute sind, veranschaulichte Vollmer in seinem interessanten Referat zum Thema ?200 Jahre Kolping ? eine Geschichte mit Zukunft?. 
?Adolph Kolping prägt unser Werk bis heute in besonderer Weise. An ihm orientieren wir uns – das bedeutet immer wieder, sein Wollen und Handeln in der Gegenwart wirksam zu machen? – Das war die Botschaft, die der Bundessekretär, der sich vor Eintritt in den hauptamtlichen Dienst 30 Jahre lang ehrenamtlich für das Kolpingwerk eingesetzt hatte, den Anwesenden mit auf den Weg gab. All den Ehrenamtlichen galt auch sein ausdrücklicher Dank. ?Die Ehrenamtlichen sind das eigentliche Stammkapital unseres Verbandes. Sie sind unbezahlbar und ein hohes Gut, auf das wir stolz sein dürfen?, betonte er. Stolz zeigte er sich auch, dass Anfang Februar 2013 Bundespräsident Joachim Gauck das Grab Kolpings besuchte – eine hohe Ehre für das Wirken Kolpings, aber auch des Kolpingwerks. Ein besonderer Mann sei er gewesen, ein überzeugter Christ und ein großer Deutscher, ein leidenschaftlicher Seelsorger und Priester – aber mit der gleichen Leidenschaft auch Zeitgenosse, der sich für die Menschen seiner Zeit interessiert habe ? So zitierte Vollmer die Aussagen des Bundespräsidenten über Kolping. Und auch der Bundessekretär würdigte die Persönlichkeit und das Wirken des Begründers des Kolpingwerks. Schwerpunkt der verbandlichen Arbeit sei das Engagement mit und für die Familie. Dass das Kolpingwerk eine ?Geschichte mit Zukunft? ist, belege insbesondere das Engagement seit über 160 Jahren gerade für junge Leute ? mit den vier Bereichen Kolpingjugend, Kolping Jugendgemeinschaftsdienste, Kolping Jugendwohnen sowie Kolping Bildungswerke und ?unternehmen. Damit biete man jungen Menschen die Möglichkeit, Glauben und Gemeinschaft zu erleben. Diese Erfahrungen befähigten zur aktiven Mitgestaltung von Gesellschaft und Kirche.
Die mehr als 250.000 Mitglieder in Deutschland in fast 2.600 Kolpingfamilien seien gefordert, Menschen für den Verband zu gewinnen. Gleichzeitig räumte er ein: ?Wir leben nicht auf einer Insel der Glückseligen. Wir müssen uns den Umbrüchen in der Gesellschaft und Kirche stellen.? Entgegen dem Trend seien die Mitgliederzahlen stabil. Es gebe Neuaufbrüche aber auch Kolpingfamilien, die nicht mehr wollten. In einem kurzen Rückblick ließ er wichtige Veränderungen in der Verbandsgeschichte Revue passieren ? so 1910 die Gründung erster Gesellenverbände ohne eigenes Vereinsheim sowie 1935 die Namensänderungen  des deutsche Zentralverbands in ?Deutsche Kolpingsfamilie? und des Gesamtverbands in ?Kolpingwerk?, wodurch man ein Verbot durch die Nationalsozialisten entging. Ein wichtiger Beschluss sei 1966 die Mitgliedschaft von Frauen gewesen. Seine Ausführungen schloss er mit seinem Kolping-Lieblingszitat ?Anfangen, wirklich anfangen, das istdie Hauptsache, anderen Mut machen, selber tapfer vorangehen und Gott wird helfen.?  
Matthias Simon dankte dem Referenten für seine ?weitblickenden, tiefblickenden und vorausblickenden Worte?. Sehr freute er sich über die Neuaufnahme sieben neuer Mitglieder. Die Neuaufnahmen erfolgen zwei Mal im Jahr. Neben dem Kolping-Gedenktag im Dezember, sei die Josefifeier hierfür ebenfalls ein würdiger Rahmen. Die Neuaufnahmen erfolgten durch Präses Thomas Teuchgräber, der ihnen das Kolpingzeichen ansteckte ? verbunden mit dem Wunsch und der Bitte, dass sie aktive und überzeugte Christen werden. Simon überreichte die Ausweise. Neu aufgenommen wurden ? soweit anwesend: Bennet Schaper, Christian Mitter, Elisabeth Bayer, Wolfgang und Marita Böhnlein (alle Kronach) sowie Peter und Petra Wich-Knoten (Marktrodach). Somit zählt die Kolpingsfamilie 234 Mitglieder.

Die Kolpingsfamilie Kronach freut sich über Neuaufnahmen. Das Bild zeigt (von links) Elisabeth Bayer, Präses Thomas Teuchgräber, Peter Wich-Knoten, Christian Mitter, Matthias Simon, Bundessekretär Ulrich Vollmer, Landesvorsitzender Wolfgang Simon sowie (vorne) der elfjährige Bennet Schaper.

Text und Fotos: Heike Schülein, freie Autorin, Wilhelmsthal-Steinberg