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Kolpingsfamilie

Kronach

Portrait Adolf Kolping
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A wengla gscheit schö

veröffentlicht am

Kronach ? Einen wunderschönen Abend mit tiefsinnigen und heiteren Texten wie dem Lied mit dem Schweinebraten präsentierte Wolfgang Buck als Gast der Kronacher Kolpingsfamilie, bei dem selbst dem Vegetarier das Wasser im Mund zusammen lief. A wengla gscheit schö wars, könnte man zusammenfassen.

Wolfgang Buck, der in diesem Jahr sein 25jähriges Bühnenjubiläum feiert, zog seine Zuhörer vom ersten Gitarrenakkord an in seinen Bann. Seine Lieder sang er auf fränkisch ebenso wie er die kleinen Anekdoten, die sein Programm abrunden, im Heimatdialekt erzählte. Dadurch fand er sofort einen Draht zum Publikum, das machte ihn sympathisch. Während der Lieder zeigte Buck auch einen tiefen Einblick in das Innerste des Franken. Mit unglaublich präziser Beobachtungsgabe beschrieb er dessen Eigenheiten an sich und verarbeitete sie gespickt mit zahlreichen Pointen und geschicktem Wortwitz in seinen Liedern. ?Ohne mei Ärbedd ich glaub ich stärbedd? wurde etwa der Fleiß der Franken deutlich.
Aber auch Persönliches zeigte Buck. So verlor er seine allererste Freundin an einen sportlichen Typen. Mit einem Anti-Sportler-Blues ging er gegen dieses Trauma vor. Ohnehin peilten die Franken ein Ziel nicht schnurgerade, sondern in Kurven, Kreisen und Bögen an.

Bei ?Du bist a Minenfeld? erklangen etwas kritischere Töne. Aber das Dramatische liege dem Franken nicht. Mit den Endsilben ?la, -le und ?li mache er alles kleiner und müsse sich so vor nichts mehr fürchten. Dabei bringe es der Franke fertig, schier gegensätzliches zu vereinbaren: nirgendwo sonst in Deutschland könne jemand ?gscheid blöd? sein, ?schnell amal wart?n?, ?sich langsam schicken? oder ?Hulz zsamm säg`n? anstatt auseinander. Das Publikum war begeistert, dem Künstler hatte es auch gefallen und so gab es noch drei Zugaben.

 ?Es ist der reine Zufall?, erklärte Wolfgang Buck,  dass das erste seiner fünf Jubiläumskonzerte in Kronach stattfand. Die Kronacher wollten ein Konzert im Juli und bekamen nun den Auftakt zu fünf ?Juli-läums-Konzerten?. Im Juli 1987 hatte der fränkische Musiker sein erstes Konzert mit einem ?Best of-Programm?.

Es war ein langer Weg bis dahin, erinnerte sich Wolfgang Buck. Lange Jahre machte er die Musik neben seinem Pfarrersberuf. Immer wieder fragten Pfarrerskollegen, ob er bei ihnen im Gemeindehaus spielen würde. Es wurden immer mehr Auftritte. ?Und irgendwann hat es sich dann professionalisiert?, erklärte Buck. ?Schließlich ging es nicht mehr parallel zur Tätigkeit als Pfarrer, schon allein von der Zeit her.? Damals ließ er sich als Pfarrer beurlauben.

So erreicht er seitdem die Menschen auf eine andere Art und Weise wie zuvor als Geistlicher. Herzlich machte er sich in der Pause mit Regionaldekan Thomas Teuchgräber bekannt. Der hatte Buck schon vor Jahren in Nürnberg erlebt. Schon immer ist für Wolfgang Buck die Ökumene etwas Schönes. ?Vor allem an der Basis verstehen wir uns gut.? Es werde viel miteinander gemacht, wie eben jetzt beim Konzert bei Kolping in Kronach. ?Nur ohm könnets nouch a wing besser laafn. Aber des kommt vielleicht an nouch.?
Text und Fotos: Rainer Glissnik (für NP Kronach)

Weitere Bilder unter www.np-coburg.de