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Kolpingsfamilie

Kronach

Portrait Adolf Kolping
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Berlin für Jung und Alt

veröffentlicht am

Eine Reise nach Berlin stand auf dem Programm der Kolpingsfamilie in den Osterferien – hier der Bericht:
?So haben die Menschen in der DDR gelebt?? ? erstaunt schaut die 12-jährige Katharina Hoffmann aus dem Trabant im DDR-Museum nahe dem Alexanderplatz in Berlin.
Hautnah erlebt sie dort, zusammen mit 13 weiteren Kindern und Jugendlichen den Alltag im ehemaligen deutschen Nachbarland. Gemütlich sitzen sie alle in einem nachgebauten Wohnzimmer einer Plattenbauwohnung und hören gespannt zu, was die junge Museumsführerin über den Alltag jenseits der Grenze zu erzählen weiß. Vieles davon können sie sich nicht vorstellen, sind sie doch alle nach 1989 geboren und damit ?Kinder der Einheit?, wie es die Museumsführerin ausdrückt. Und das, obwohl ihre Heimatstadt Kronach ja nur fünf Kilometer vom ehemaligen Grenzstreifen entfernt liegt. Doch nicht nur die Erkundung des DDR-Museums steht auf dem Programm der Berlinfahrt der Kolpingsfamilie Kronach. Zusammen mit ihren mitgereisten Eltern, insgesamt 22 Erwachsenen, macht sich der Kolping-Nachwuchs auf, die Hauptstadt zu erkunden. Per U- und S-Bahn geht es quer durch das alte und neue Berlin. An bedeutenden Stellen steigt die Gruppe aus und bekommt Informationen zu den Sehenswürdigkeiten und zur Berliner Geschichte: von A wie Alexanderplatz über K wie Kreuzberg bis zu Z wie Bahnhof Zoo.

Das Reichstagsgebäude steht am nächsten Tag auf dem Programm und die gesamte Gruppe wird zu einer Führung durch den Plenarsaal eingeladen. MdB Hans Michelbach war zwar nicht persönlich in Berlin anwesend, hatte aber über sein Büro die Gruppe angemeldet und nach ausgiebigen Sicherheitskontrollen fanden sich alle auf einer der fünf Besuchertribünen des Plenarsaales wieder. ?Der sieht im Fernsehen viel größer aus?, stellt Katharina fest und diskutiert dann mit den anderen Jugendlichen, wer nun wo auf der Regierungsbank sitzt und ob wohl jeder von ihnen auch über das Rednerpult schauen könnte. ?Das kann man sicher höher und tiefer stellen? sind sie sich nach kurzer Diskussion einig und besteigen gemeinsam die Kuppel des Reichstagsgebäudes, von der aus ihnen Berlin zu Füßen liegt.

Nach einem Besuch in der Ausstellung über ?Helden im Kinderfilm? wird es Zeit für eine ausgiebige Shopping-Tour durch die Hauptstadt. Im Ampelmännchen-Shop schlagen die Herzen der jugendlichen Kunden höher: vom Bleistift bis zum Waschlappen lässt sich alles erwerben ? wahlweise mit einem grünen gehenden oder roten stehenden Ampelmann bedruckt. Natürlich darf auch das KaDeWe, das Kaufhaus des Westens, nicht auf der Route fehlen:  auf sieben Stockwerken findet sich dort alles, was das Herz begehrt. ?Das ist ja voll verwirrend? sind sich Katharina und ihre Freunde schnell einig und wundern sich nur noch über die Vielfalt im größten Kaufhaus Europas.

Deutsche Geschichte noch einmal hautnah erleben sie schließlich an der Mauer-Gedenkstätte ?Bernauer Straße?. Vor und hinter der ehemaligen Mauer können sie sich umsehen. Angesichts der Rest der ehemaligen Grenzbefestigungen kommen durchaus gemischte Gefühle über dieses Kapitel der innerdeutschen Teilung auf: ?Vor der riesigen Mauer fühlt man sich ja total klein!? bringt es Katharina auf den Punkt. Bei der abendlichen Lichterfahrt auf der Spree treffen sich Jung und Alt wieder. In getrennten Gruppen haben Jugendliche und Erwachsene die gleichen Stellen Berlins besucht und sich nun viel zu erzählen. Doch manchmal wird es auch ruhig auf dem Schiff, das auf der Spree Berlin durchquert und viele Gebäude nochmals aus einer ganz anderen Perspektive zeigt. Vorbei am Garten der Bundeskanzlerin geht es auf dem Wasser bis zum Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten. Die Nacht senkt sich über Berlin und fasziniert von den Lichtern der Großstadt diskutieren Jung und Alt die Erlebnisse ihres Besuchs in der Hauptstadt.
msi