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Chorwanderung in den Chiemgau

veröffentlicht am

Die bereits seit 42 Jahren bestehende und inzwischen zur Tradition gewordene Chorwanderung führte uns in diesem Jahr nach Bernau am Chiemsee. Der Chiemsee wird auch das bayrische Meer genannt. Dreizehn wanderfreudige Chormitglieder machten sich also auf den Weg um einen Teil des Chiemgaus zu erkunden.

Mit der Bahn ginge es am 16. Mai in Konstanz los. Nach dreimaligem Umsteigen traf man am frühen Nachmittag in Bernau ein. In Bernau selbst brachte uns ein Taxi zum Gasthaus Alter Wirt, welcher für die nächsten Tage unsere Unterkunft war.

Die erste Wanderung führte uns durch ein wunderschön gelegenes Naturschutzgebiet am Chiemsee entlang nach Prien. Der Chiemsee ist das zweit größte Binnengewässer der Bundesrepublik. Von dort fuhren wir mit dem Schiff zur Insel Herren Chiemsee. Nach einer Rast im nahe gelegenen Biergarten fuhren die einen mit einer Pferdekutsche die anderen liefen zum Schloss Herrenchiemsee.

Schloss Herrenchiemsee wurde unter Ludwig dem II. nach dem Vorbild vom Schloss Versailles erbaut. Der Entwurf stammt von Georg von Dollmann. Die Ausführung wurde von Julius Hofmann übernommen. Leider ist das Schloss in weiten Teilen wegen Geldmangel nicht fertiggestellt worden. Nach dieser eindrucksvollen Besichtigung ging es wieder mit dem Schiff zurück nach Bernau.

Der zweite Tag unserer Wanderung führte uns nach Hohenaschau. Von dort ging es mit einer Seilbahn hinauf in das Gebiet der Kampenwand. Unser Ziel war die Steinlingsalm,( 1467m) welche über einen schönen Panoramaweg zu erreichen ist. Da aber der Wettergott am Vortag uns nicht wohlwollend gesinnt war, hatten wir teilweise einen mit Schnee bedeckten Weg, welcher für manchen Wanderer eine Herausforderung war. Nach diesem Härtetest erreichten wir alle wohlbehalten die Steinlingsalm wo eine etwas längere Pause eingelegt wurde. Die in der Nähe liegende Bergkapelle wurde von uns mit einem Besuch beehrt. Die Kapelle ist eine Gedenkstätte für die Gefallen der Kriege vom Chiemgau sowie für die Erbauer des Gipfelkreuzes der Kampenwand. Weiter führte uns der Weg hinab ins Tal über die Schlechtenberg Alm zur Glori-Alm. Auf der Glori-Alm wurde die nächste Rast eingelegt und für das leibliche Wohl gesorgt, so dass wir den restlichen Weg gut gestärkt zurücklegen konnten. Vorbei an wunderschönen Naturwiesen, mit den vielfältigsten Blumen, die die Natur uns gibt, ging es zurück nach Hohenaschau und von dort zurück nach Bernau. Mit einem reichhaltigen Nachtmahl und ein paar Liedern ging auch dieser Tag zu Ende.

Gestärkt durch erholsamen Schlaf und einem sehr guten Frühstück brachen wir auf zu unserer letzten Wanderung. Diese führte uns auf die Seiseralm. Bei einer Mariengrotte am Ortsende von Bernau sangen die Wanderer mit viel Inbrunst das Santa Maria. Weiter führte uns der teilweise etwas steilere Weg zum Ziel unserer Rast, die Seiseralm. Nach einem kurzen Aufenthalt und dem Versuch eines Umweges, welcher durch die Aufmerksamkeit von Heinzi scheiterte erreichten wir über schöne Waldwege die Abendmahlskapelle. Die Kapelle steht am Nordhang des Haindorfer Berg. Ein Vorgebirge der Kampenwand. Die erste Kapelle wurde bereits zu Beginn des 18. Jahrhundert erbaut und verdankt ihrer Entstehung einer heilkräftiger Quelle, welche heute noch neben der Kapelle besteht. Das Altarbild ist eine ehemalige Votivtafel von 1728.

Weiter führte uns der Weg nach Innerkoy in das Kaffee Pauli, wo eine weitere Vesperpause eingelegt wurde. Durch ein gut begehbares Moorgebiet ging es vorbei am Bärnsee. Im Moorgebiet des Bärnsee sahen wir seltene Blumen, z.B. das Knabenkraut den Sumpf-Porst und das schmalblättigre Wollgras. Über den Weiler Spöck, der kleinen Gemeinde Reitham und dem Ortsteil von Bernau, Hitzelsberg erreichten wir wohlbehalten unsere Unterkunft Alter Wirt.

Wer nun gedacht hatte man könne sich zur Ruhe setzen und bei einem Bier im Garten auf das Abendessen warten sah sich getäuscht. Unser Heinzi hat eine Sonderprobe angesetzt um unseren stimmgewaltigen Wanderchor auf das kleine Konzert am Abend einzustimmen. Nach dem Abendessen führte unser Wanderchor unter der Leitung von Heinzi ein paar schöne Lieder auf, welche von den anderen anwesenden Gästen mit Beifall bedacht wurde.

Da in Bernau an diesem Sonntag der Weiße Sonntag begangen wurde, kam es zu keinem weiteren Auftritt unseres Wanderchores in der Kirche von Bernau.

So fuhren wir wieder mit dreimaligem Umsteigen zurück an den Bodensee. Welchen wir müde aber glücklich und mit vielen neuen Eindrücken am frühen Abend erreichten.

Johann Müller