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Impuls zur Alt-Handy-Spendenaktion

veröffentlicht am

Etwa 80 Personen kamen zum Themenabend der Alt-Handy-Spendenaktion ins Corona Kinoplex Kaufbeuren. Die Kolpingsfamilie Kaufbeuren hat in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk missio München die Aktion „Ran an die Alt-Handys!“ in Kaufbeuren ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Rohstoffe in den gespendeten Alt-Handys umwelt- und ressourcenschonend zu verwerten.
Über 124 Millionen ausgediente Handys liegen ungenutzt in deutschen Schubladen. In ihnen stecken wichtige Rohstoffe – Gold, Silber, Platin, Tantal und andere seltene Erden. missio München nimmt in Kooperation mit dem Unternehmen Mobile-Box in Köln solche alten Handys als Spende entgegen. Je nach Zustand werden sie wiederverwendet recycelt. Mit dem erzielten Gewinn unterstützt missio z.B. Projekte in der DR Kongo und das Kolpingwerk Deutschland die Bewusstseinsbildung für die Bekämpfung von Fluchtursachen.
Ulrich Fürst, der Initiator der Alt-Handy-Spendenaktion in Kaufbeuren, möchte mit der Aktion ein Nachdenken über das eigene Konsumverhalten und die Auswirkungen auf andere Menschen und die Umwelt anregen, denn die durchschnittliche Nutzungsdauer eines Handys liegt bei nur zweieinhalb Jahren.
Die Rohstoffe für Handys, Tablets und weitere elektronische Geräte werden in vielen Entwicklungsländern teils unter katastrophalen Bedingungen gewonnen, berichtet Christian Mazenik von missio München.
Aber nicht nur die Arbeitsbedingungen spielen eine wichtige Rolle für die Handy-Spendenaktion, sagt Walter Rung vom Kolpingwerk Deutschland. Indirekt geht es auch um die Bekämpfung von Bürgerkriegen wie im Kongo und damit um Fluchtursachen. Denn es sei Tatsache, erklärt Rung, “dass Konflikte befeuert werden, indem Milizen diese Rohstoffe verkaufen und dafür wieder Waffen besorgen. Und so heizt also unser Konsum Konflikte weltweit an.” Rung spricht aus Erfahrung von über 30 Jahren Entwicklungsarbeit.
Die Anwesenden konnten mit „Digital unterwegs? – Mobil und fair?“ und einer weiteren Kurzreportage zwei sehr informative und auch emotional berührende Dokumentarfilme sehen, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Rohstoff produzierenden Ländern aufzeigen. JEDER kann dazu beitragen, bewusster mit Ressourcen umzugehen. Viele sind dem Aufruf an diesem Abend ein Alt-Handy zu spenden nachgekommen und die Kolpingsfamilie Kaufbeuren bedankt sich hierfür ganz herzlich bei allen Spendern.
In den ersten vier Wochen der Aktion wurden knapp 500 Handys gesammelt. Über 80 Handys kamen am Abend noch dazu. Als Ziel hat Ulrich Fürst 1000 gespendete Handys ausgegeben. Unter der Website www.spendedeinalteshandy.de sind alle Sammelstellen in Kaufbeuren aufgelistet. Chris Illinger als Mitorganisatorin der gesamten Aktion, der Vorstand der Kolpingsfamilie Kaufbeuren und weitere freiwillige Helfer sorgen für die regelmäßige Leerung der Sammelboxen und die Versendung der Handys an ihren Bestimmungsort.