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Kolpingtag 1949 in Köln - Dokumente, Fotos, Eindrücke

Fotos aus dem Nachlass von Ehrenmitglied Jean Früh. Das Protokollbuch vermerkt dazu:

3.-8. Juni: Kölner Kolpingtag 1949

Zu dem grossen Kölner Kolpingtag, der anläßlich des 100-jährigen Bestehens der Kolpingsfamilie Köln begangen wurde, hatten sich 11 Mann aus unserer KF gemeldet. Schon Wochen vorher wurden alle möglichen Vorbereitungen zu diesem einmaligen Feste getroffen, das über die Pfingsttage 1949 stattfand. Mit Spannung ersehnten die Teilnehmer den Tag, der sie in das Wirkungsfeld Vater Kolpings bringen sollte.

Am Freitag, den 3. Juni begann unsere Fahrt u. zwar um 15.00 Uhr mit dem Postauto bis Oberlauchringen, von dort mit dem Zug nach Basel - Freiburg. Um 04,30 startete dann der Sonderzug nach Köln, welcher in den grösseren Städten bis Mainz Halt machte, um die übrigen Kolpingssöhne aus unserer Diözese mitzunehmen. Der Weg führte über Offenburg, Karlsruhe, Mainz, Koblenz, Bonn, Köln. Die Fahrt durch das Rheintal (Lorelei, Rolandsbogen usw.) war für uns ein besonderes Erlebnis. Um 14.30 kamen wir dann in Köln an. Gleich nach der Ankunft wurden die einzelnen Quartiere aufgesucht, die allen gut gefielen. Am Abend fand dann vor dem Generalsekretariat die Begrüssung (durch) die einzelnen Vertreter von Stadt u. Verein statt. Zuerst sprach unser Generalpräses Dr. Ridder, der uns im Namen des intern. Kolpingswerkes begrüsste. Dann folgte der Bürgermeister von Köln Dr. Schwering, sowie der Zentralsenior u. die Vertreter der ausländischen Kolpingsfam.

Am Sonntag fand dann das Pontifikalamt im Kölner Dom statt, das der H.H. Kardinal-Erzbischof Dr. Frings hielt.

Am Nachmittag fand der grosse Bannerumzug mit den einzelnen Landsmannschaften u. Handwerkergruppen statt. Fast 4000 Banner sollen es gewesen sein. Anschliessend war dann eine grosse Kundgebung vor der Universität, in der Generalpräses Dr. Ridder eine Ansprache hielt. Um 18.00 Uhr wurde dann die Oper "Lohengrin" von Richard Wagner aufgeführt. Am Montag-Morgen wurde auf der Festwiese eine Singmesse abgehalten, in der ein H.H. Dominikanerpater eine Predigt hielt, in welcher er auf die Möglichkeiten der Kolpingsfam. hinwies, unser Volk in geistiger u. sittlicher (?) zu heben. Nachmittag um 15,00 Uhr begann dann die grosse Kundgebung. Zuerst sprach der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Arnold, der auch ein Mitglied der Kolpingsfam. ist. Nach seinen Ausführungen sprach dann unser Diözesanpräses Dr. Stiefvater, der uns in markanten u. uns so bekannten Worten das Motto des Kolpingstages "Frieden, Gerechtigkeit, tätige Liebe" anhand von zeitnahen Beispielen auseinanderlegte. Anschliessend wurde das Kölner Manifest von Generalsekretär Dr. Wothe verkündet, das durch Akklamation (?) angenommen wurde. Weiter hielt dann der H.H. Kardinal-Erzbischof Dr. Frings, der zugleich der Protektor des Kolpingswerkes ist, einige Worte an uns. Am Abend verbrachten wir ein gemütliches Zusammensein im Kolpingshaus. Insbesondere fielen hier die Bayern auf, die durch ihre Schuhplattler u. Jodler Stimmung in das Haus brachten.

Der Dienstag wurde von uns benutzt, die Sehenswürdigkeiten zu betrachten. Vorallendingen galt unser Augenmerk dem Dom. Der Eindruck war ein überwältigender. Weiter besuchten wir den Zoo, und eine Ausstellung in Köln-Deutz über Malerei, Plastik, Keramik, Architektur, usw. Um 17,50 fuhren wir wieder mit dem Sonderzug von Köln ab, der uns wieder in die Heimat brachte. Eine gewisse Wehmut beschlich uns und wir konnten es kaum fassen, dass die schönen Tage vorbei sein sollten.

Der Kölner Kolpingstag war ein voller Erfolg. Vorzüglich war die Organisation, die keinerlei Hemmungen (?) aufzuweisen hatte obwohl über 20.000 Kolpingssöhne zu betreuen waren. Besonders angenehm war die Gastfreundschaft der Bevölkerung, die alles daran setzte, uns die Tage zu verschönern.