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Kolpingsfamilie

Hochheim

Portrait Adolf Kolping
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Wallfahrt nach Vilgertshofen mit Besuch der Passio

veröffentlicht am

Eine Wallfahrt ist eine traditionelle Reise, um ein heiliges Gebot zu erfüllen oder um einen Ort mit religiöser Bedeutung zu besuchen. Eine Wallfahrt war und ist auch immer ein soziales Ereignis, sie führt zu Begegnungen und Austausch zwischen Gläubigen, die sich sonst vielleicht nie getroffen hätten. (Quelle: Wikipedia)
 

Bereits seit über 40 Jahren gehen Mitglieder und Freunde der Kolpingfamilie Hochheim auf Wallfahrt. Unter der professionellen Leitung von Hans-Walter Schäfer machten sich 60 Pilger von Hochheim aus mit dem Bus auf den Weg ins Allgäu. Frühmorgens um 6 Uhr spendete Pfarrer Markus Schmidt in St. Bonifatius den Pilgersegen. Die geistliche Begleitung übernahmen Pfarrer Dr. Andreas Lelen und ein polnischer Mitbruder.
 

Im schwäbischen Barockwinkel wurde die Wallfahrtskirche Allerheiligen zu Scheppach zu Feier der Hl. Messe aufgesucht. Hier fühlten sich die Hochheimer Pilger ein bisschen wie zu Hause. Die Deckengemälde in dieser Kirche wurden von Johann Baptist Enderle angefertigt. Die nächste Station wurde in einer der schönsten Barockkirchen Deutschlands, in der Benediktinerabtei Ottobeuren gemacht.
 

Am nächsten Tag wurde das Ziel der Wallfahrt in Vilgertshofen erreicht. Nach der Messe erläuterte der 22-jährige Küster mit viel Herzblut die Besonderheiten der barocken Kirche, die der schmerzhaften Mutter geweiht wurde. 

Die geplante Feier einer Bergmesse auf dem Laberjoch bei Oberammergau musste leider dem dichten Nebel zum Opfer fallen. Am Nachmittag als der Nebel sich ein wenig verzogen hatte hielt Pfarrer Dr. Lelen eine kurze Andacht vor der imposanten Bergkulisse.
 

Vor dem Besuch der Passionsspiele in Oberammergau wurde das Welfenmünster in Steingaden besucht. In diesem Gotteshaus waren Elemente aus den Baustilen Romanik, Spätgotik, Renaissance, Barock und Rokoko deutlich zu sehen. Deshalb wird diese Kirche auch das Bilderbuch der Kunstgeschichte genannt.
 

Anschließend besuchte der überwiegende Teil der Pilger die Oberammergauer Passionsspiele. Das Mysterienspiel von Leiden und Sterben Jesu wird im 41. Spieljahr von Mitte Mai bis Anfang Oktober unter freiem Himmel aufgeführt. Die ca. 6stündige Aufführung begann am frühen Nachmittag und wurde von einer 3stündigen Pause unterbrochen.

Der Spielleiter Christian Stückl, der die Passionsspiele bereits zum dritten Male leitet (1990, 2000 und 2010) hat den über 200 Jahre alten Text zeitgemäß überarbeitet. Damit gelang Stückl die Darstellung von Jesus als Jude, der die Religion der Väter (das Judentum) erneuern wollte, indem er (Jesus) seine persönliche Beziehung zu Gott Vater als Kern seines religiösen Handelns herausstellt. Zwischen den einzelnen Szenen weisen Bilder, dargestellt mit lebenden Personen, auf Ereignisse aus dem Alten Testament hin und gleichzeitig kann man den Gesang des Chores hören. Hier bietet sich dem  Zuschauer die Gelegenheit, über die aktuellen Geschehnisse der Passion nachzudenken.
 

Vor der Heimreise wurde der Sonntagsgottesdienst auf dem Berghof, unserer Unterkunft gefeiert. Wie auf vielen Allgäuer Bauernhöfen, hatten die Wirtsleute eine kleine Kapelle auf ihren Anwesen errichtet, vor der Pfarrer Lelen, sein Mitbruder und die Pilger der Kolpingfamilie die heilige Messe feierten.
 

Zu erwähnen bleibt noch, dass nicht nur für das geistliche Wohl ausgezeichnet gesorgt war, auch für die Verpflegung bei den täglichen Picknicks und den Kaffeepausen war durch fleißige Helfer hervorragend gesorgt. Allen Helfern und Kuchenspendern sei hiermit nochmals gedankt, getreu dem Motto: ?Gutes Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen.?

Gisela Dorn-Pelzer