Grund ist der Preisverfall – Letzte Aktion am kommenden Samstag, 7. März – Aber: Gebrauchtkleider werden weiterhin angenommen
HERRIEDEN (re) – Der „Preisverfall beim Altpapier“ trifft die Kolpingsfamilie in Herrieden: Mit „großer Enttäuschung“ beklagt deren Sammlungsleiter, Josef Wahler, dass sich angesichts der weltweiten Marktlage kein Entsorger mehr für die Abnahme des Altpapiers finden lässt. Folglich wird die Sammlung, die Hilfsprojekten diente, „schweren Herzens“ eingestellt.
Eine derartige Situation habe er im Lauf seiner 43-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit nicht erlebt, beklagt Wahler. Zwar sei der Markt stets Schwankungen unterworfen gewesen, jedoch habe man immer Einnahmen erzielt. Ein Grund für die Entwicklung sei die chinesische Importrestriktion: China wolle ab 2021 kein Altpapier mehr einführen und setze auf aus Sicht der Umweltverträglichkeit hinterfragbare Produktionsstätten im Ausland sowie auf die Einfuhr von Fertigverpackungen. Bisher seien aus Europa bis zu acht Millionen Tonnen Altpapier nach China geliefert worden. Würde die Sammlung in Herrieden fortgeführt, dann müsste der Verein künftig dafür aus der eigenen Tasche zahlen, statt Erlöse zu erwirtschaften.
Nun findet die letzte Annahme von Altpapier am kommenden Samstag, 7. März, zwischen 9 und 12 Uhr am Winner Weg statt. Das mit der Entsorgung betraute Partnerunternehmen stellt die Sammelcontainer dafür „kostenneutral“ zur Verfügung, weshalb es schon keine Einnahmen mehr gibt.
Im Gegensatz zur Altpapiersammlung führt die Kolpingsfamilie allerdings ihre Gebrauchtkleidersammlung fort. Wie es heißt, wird auf die jeweiligen Termine öffentlich hingewiesen. Und sollte sich die Marktsituation beim Altpapier entspannen, wollen die Verantwortlichen auch über eine Wiederaufnahme dieser Aktion entscheiden.
Ihre Altpapier- und Gebrauchtkleider- Straßensammlung führt die Kolpingsfamilie seit 1976 stets zum Jahresbeginn in Herriedens gesamtem Stadtgebiet durch. Ergänzend dazu ist die Sammelstelle am Winner Weg einmal im Monat geöffnet. Aus den Erlösen wurden bisher nahezu 500000 Euro für Hilfsprojekte weltweit sowie für soziale Maßnahmen in der Region zur Verfügung gestellt.
Ehrenamtliche der Kolpingsfamilie bei einer ihrer Altpapiersammlungen: Angesichts der Situation auf dem Weltmarkt wird die Aktion jetzt eingestellt. Der letzte Abgabetermin ist am kommenden Samstag. Foto: Rudolf Eder