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Kolpingsfamilie

Hannover-Ricklingen

Portrait Adolf Kolping
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Corona Erfahrungsberichte

veröffentlicht am

Corona – jeder erlebt die Krise anders.

Wir haben im Programmheft der Kolpingsfamilien eine Serie gestartet, bei der Mitglieder unserer Kolpingsfamilie Ihre Erfarungen aufgeschrieben haben.

Auf unsere Serie haben wir sehr viel Positive Resonanz bekommen, daher sind hier die einzelnen Beitäge noch einmal zum nachlesen.

Auch die Kirchenzeitung hat sich interessiert und mit einzelnen Autoren Interwievs geführt und veröffentlicht.  Auch diese sind hier nachzulesen.

Achterbahnfahrt der Gefühle (von Maria Kellner)

Corona-Erfahrungsbericht eines Singles im Homeoffice Ich bin es gewohntalleine zu leben … aber nur, weil ich nie alleine bin! Mein Privatleben ist –nennen wir es –„bewegt“. Wassergymnastik, Band, Chor, Kolping, Pfarrgemeinderat, Treffen mit Freunden, Kollegen, Reisen –gerne mal übers Wochenende, Vollzeitarbeiten inkl. 2x monatlich auf Dienstreise gehen … nein, normalerweise bin ich fast nie alleine.Und dann kam Corona! Gleich zu Beginn musste ich mich zwei Wochen in Quarantäne begeben, weil ich Kontakt mit einem Positiv-Getesteten hatte. Von max. einem freien Abend pro Woche zu 7×24 Stunden zu Hause innerhalb eines Tages.Am Anfang fand ich die Ruhe großartig, weil ich so was eigentlich nie habe. Ich habe gelesen, gemalt, Musik gehört, in meinem Strandkorb gesessen, im Garten gewerkelt, … tagsüber im Homeoffice gearbeitet und mit den Kollegen per Skype gesprochen. Der Shutdown sorgte im Büro für eine Art Schockstarre, es gab weniger zu tun. Und die Kombination aus „Kein Kontakt zur Außenwelt“ und „Nichts zutun“ ist ganz schlecht für meine Psyche. Dasmusste ich lernen. Denn ich fiel in ein ziemlich tiefes Loch. Irgendwie musste ich da wieder rauskommen. Und ich begann, jeden Morgen nach dem Frühstück, ein Lied laut zu singen. Das hellt die Stimmung auf! Dann kam die Anfrage vom Kolpinghaus, dass sieMundschutz-Masken brauchen. Ich habe eine Nähmaschine, ich habe Baumwollstoff, Gummiband und eine Anleitung im Internet. Einen Versuch ist es wert. Die erste Maske dauerte über zwei Stunden. Aber Übung macht den Meister. Die ersten 15 Masken waren schnellfertig. Ich erzählte meinen Kollegen davon, die die Idee hatten, dass ich doch auch für unser Team Masken nähen könnte. Gesagt –getan. Sie spendeten Geld für einen guten Zweck, den ich mir aussuchen konnte. Und so entstand eine Beschäftigung verbunden mit dem guten Gefühl, etwas Gutes zu tun. Aber es ist auch wieder erlaubt, Freunde zu treffen. Das Leben nimmt langsam wieder Fahrt auf. Gott sei Dank!

Corona und Armkissen Interview der Kirchenzeitung mit mit Maria Kellner (Hier klicken)

Mensch ärgere Dich nicht (von Familie Hellmann)
„Damals“, als „Corona“ noch ein Phänomen aus Asien war und wir uns nicht vorstellen konnten, dass der Virus auch für uns eine Relevanz hat. „Damals“ waren wir eine ganz normale 5-köpfige Familie, sowohl wir Eltern als auch unsere 14, 16 und 17 jährigen Kinder hatten viele Termine. Jeder für sich oder auch zusammen. Aber auch „damals“haben wir schon gerne zusammen gespielt.
Dann kam Corona über uns. Die Kinder hatten von jetzt auf gleich Ferien und gingen davon aus, dass es im April mit der Schule wieder los geht. Meine Frau als Krankenschwester hat sich schnell dazu entschlossen, Ihre Arbeitszeit zu erhöhen, da sie jetztja „systemrelevant“ war. Plötzlich klatschten die Leute abends unter anderem für die Krankenschwestern. Auch wenn davon kein(e) Pfleger/in die Familie ernähren kann,
wurde die soziale Arbeit immerhin beachtet. Aber natürlich kam alles anders. Der Lockdown war nicht im April beendet. „Home Office“ und „Home Schooling“ zog in unseren „neuen“ Alltag ein und plötzlich hatten wir alle viel Zeit, die wir gemeinsam zu Hause verbringen durften (und mussten). Die Corona-Welle rollte nur sehr gemäßigt auf uns zu und Virologen waren die neuen Stars in den Nachrichten. Die Krankenhäuser waren nur zur Hälfte gefüllt und statt „Mehr Arbeit“ waren plötzlich auch Krankenschwester/pfleger in Kurzarbeit. Uns traf es zum Glück nicht. Meine Frau konnte Ihre zusätzlichen Stunden gut mit Arbeit füllen, für mich gab es in der Keksfabrik auch genug zu tun und die Kinder gewöhnten sich daran, Aufgaben per E-Mail zu bekommen und zu Hause zu lernen. Doch das schöne an Corona ist und war, dass wir von März an, viel zusammen gespielt haben und viel Zeit miteinander verbringen durften. Auch nach der dritten Revanche pro Tag kommen wir gerne im Wohnzimmer zusammen für eine Partie „Mensch ärgere Dich nicht“. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Zum Glück ist unser Spiele-Schrank gut gefüllt!

Weitere Erfahrungsberichte sind auf der Startseite unserer Homepage abrufbar!