Kolping & Werk

Kolping International

Weltweit gibt es 400.000 Kolpingmitglieder in 60 Ländern. Wo genau, darüber gibt die Internetseite von Kolping International Auskunft.

Neben Informationen zum Verband gibt es auch eine Übersicht über die Themenschwerpunkte und Projektarbeit, außerdem wird jedes Land einzeln vorgestellt. Infos aus der internationalen Kolpingwelt, Bilder, Filme und alles rund um die Spendenprojekte sowie einen Geschenkeshop findest Du auf www.kolping.net.

 

Unsere Projekte

 Hilfe zur Selbsthilfe

Seit über 50 Jahren hilft KOLPING INTERNATIONAL Menschen weltweit, sich mit eigener Kraft aus der Armut zu befreien. Dabei zielen unsere Projekte auf gesellschaftliche Veränderung, um die Strukturen der Armut zu überwinden.

 

Berufliche Zukunft sichern

Mitbildung gegen Armut

Armut und mangelnde Bildung sind oft eng miteinander verknüpft. Denn wem das Geld für eine Ausbildung fehlt, der hat später kaum Chancen auf gute Arbeit. KOLPING INTERNATIONAL ermöglicht jährlich mehr als 170.000 jungen Menschen eine berufliche Qualifikation und schafft so langfristig Wege aus der Armut.

Talente fördern, Menschen stärken

Jeder Mensch besitzt Talente und Fähigkeiten. Diese zu fördern ist das Ziel der KOLPING-Bildungsarbeit. Unsere Programme geben Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Chance, über das Erlernen eines Berufes den Einstieg in die Arbeitswelt zu schaffen. So können sie sich dauerhaft eine sichere Existenz aufbauen.

Bildung für alle

Unsere weltweiten Aus- und Weiterbildungen reichen von Kurzzeit-Lehrgängen bis hin zu mehrjährigen Kursen mit staatlich anerkanntem Abschluss – je nach Berufssparte und Bedarf vor Ort. Neben fachlicher Schulung erhalten die jungen Leute oft auch Basiswissen in Buchhaltung oder Marketing, damit sie sich später ein eigenes kleines Gewerbe aufbauen können. Denn in vielen Ländern des Globalen Südens gibt es auf dem formalen Arbeitsmarkt nicht genügend Jobs für alle.

KOLPING bietet aber nicht nur berufliche Bildung: Mit Kindergärten, Schulen, Alphabetisierungskursen für Erwachsene oder Seminaren zu Themen wie Gesundheit, Familie, Politik und Gesellschaft fördern wir die Bildung von Menschen aller Altersgruppen.

Programme für Benachteiligte

Dort, wo Jugendliche aus besonders schwierigen sozialen Verhältnissen kommen, hilft KOLPING ihnen zunächst, ihr Selbstvertrauen zu stärken. In speziellen, sogenannten “Work Opportunity Programmes” (WOP), bekommen sie grundlegende soziale Kompetenzen vermittelt, um sie fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Erst danach startet die fachliche Ausbildung.

Neben beruflicher Qualifikation erfahren die jungen Leute in den KOLPING-Bildungszentren aber auch Gemeinschaft, Wertschätzung und Solidarität – Werte, die sie für ihr ganzes Leben prägen und oft auch dazu motivieren, sich selbst für andere zu engagieren.

Menschenwürdige Arbeit

KOLPING unterstützt eine faire Globalisierung und setzt sich aktiv für soziale Standards in der Arbeitswelt ein, etwa bei der Internationalen Arbeitsorganisation ILO in Genf, wo KOLPING INTERNATIONAL einen Beraterstatus einnimmt.

Mit Kleinkrediten aus der Armut

Nachhaltige Starthilfen

Mit Kleinkrediten unterstützen wir Menschen dabei, sich ein kleines Gewerbe aufzubauen und so mit eigener Kraft aus der Armut zu befreien. Denn an Talenten, Tatkraft und guten Geschäftsideen mangelt es armen Menschen oft nicht. Was ihnen fehlt, ist Kapital, um ihre Potenziale nutzen zu können. Hier gibt KOLPING Starthilfe mit weltweit mehr als 23.000 Kleinkrediten pro Jahr.

Dauerhaft Einkommen sichern

Günstige Kleinkredite helfen Kleinunternehmern, ein eigenes Geschäft zu starten oder auszubauen. Oft reichen bereits 50 oder 80 Euro, damit eine indische Familie eine Garküche eröffnen oder sich ein Jugendlicher in Afrika eine Werkstatt einrichten kann. Diese Hilfe wird von den Menschen nicht als Almosen verstanden, sondern als Investition in ihre Fähigkeiten. Die Kleinunternehmer sind stolz, sich Schritt für Schritt mit eigener Kraft aus der Armut befreien zu können.

Am Anfang wird gespart

Vergeben werden die Kleinkredite durch Spargruppen, die es in vielen Kolpingfamilien gibt. Jeden Monat zahlen die Mitglieder kleine Beträge auf ein gemeinsames Sparbuch ein. Ist ein Mindestbetrag erreicht, unterstützt KOLPING die Gruppe mit einem Zuschuss. Aus diesem Fond werden dann günstige Kleinkredite vergeben. Wer welche Summe wofür erhält und wie die Darlehen zurückgezahlt werden – das alles regelt und überwacht die Kolpingsfamilie. Die erfolgreichen Sparanstrengungen und der Austausch untereinander stärken die Menschen dabei. Sie fördern ihr Selbstvertrauen und bringen viele positive Entwicklungen in Gang.

Erfolgreiche Kleinunternehmer

KOLPING ist kein reiner Finanzdienstleister. An die Kleinkredite sind immer auch Schulungen gekoppelt, die die Existenzgründer fit für den Markt machen sollen. Sie lernen zum Beispiel, wie man Buch hält, Preise kalkuliert oder Produkte richtig vermarktet. Einige Kolpingsfamilien organisieren auch gemeinsame Verkaufsveranstaltungen, um Kosten zu optimieren und sich gegenseitig zu unterstützen.

Ländliche Entwicklung fördern

Bessere Ernten für Kleinbauern

Viele Kolpingmitglieder weltweit leben von kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Oft reichen die Erträge ihrer kargen Äcker nicht aus, um die Familie zu ernähren. Dürren und sonstige Klimaextreme bedrohen die Ernten zusätzlich. KOLPING zeigt den Bauern Anbaumethoden, mit denen sie ihre Ernten steigern und sich dem Klimawandel anpassen können.

Fortschritt durch Viehzucht

In Schulungen zeigt KOLPING den Bauern, wie sie mit einfachen Mitteln ihre Ernten verbessern können. Zum Beispiel durch Kleinviehzucht: Aus dem Mist von Ziegen und Schweinen, die KOLPING als Starthilfe verteilt, lernen die Bauern einen organischen Dünger herzustellen, der ihre Böden fruchtbarer macht. So können sie ihre Ernten oft mehr als verdoppeln. Die Menschen haben genug zu essen und sogar Überschüsse, die sie verkaufen können.

Dem Klimawandel trotzen

Vielerorts werden die Regenzeiten immer unberechenbarer. Setzen sie zu spät ein, vertrocknet die Saat. KOLPING zeigt den Bauern daher, welches Saatgut in trockenen Böden am besten gedeiht und unterstützt sie mit resistentem Saatgut. Die Bauern lernen, ihre Äcker durch Bodendecker vor Trockenheit zu schützen. Starkregen lernen sie mit einer Terrassierung der Ackerflächen zu begegnen. Das verhindert, dass Erde weggespült wird. Die Tricks ermöglichen es den Bauern, trotz zunehmender Klimaextreme regelmäßig zu ernten.

Vom Bauern zum Kleinunternehmer

In Workshops lernen viele Bäuerinnen auch, wie sie überschüssige Ernteerträge weiterverarbeiten und gewinnbringend verkaufen können. Aus Süßkartoffelmehl lassen sich zum Beispiel Chips oder Gebäck herstellen. Obst kann als Marmelade länger haltbar gemacht werden. Durch den Verkauf dieser Produkte erhalten die Frauen eine zusätzliche Einnahmequelle, die sie stolz macht und die ihr Selbstvertrauen stärkt. Das verdiente Geld kommt der ganzen Familie zugute: für Arztkosten, Anschaffungen, Hausreparaturen oder den Schulbesuch der Kinder.

Wasser bringt Leben

Zisternen und Brunnen bauen

Wasser ist in vielen Regionen der Welt knapp. Oft fehlt es den Menschen dort nicht nur an sauberem Trinkwasser. Auch Felder und Vieh leiden unter den mittlerweile immer häufiger auftretenden Dürreperioden. KOLPING hilft mit Zisternen und Tanks zur Regenwasserspeicherung sowie neuen Brunnen.

Mit Wasser gegen Landflucht

Nur wer Wasser hat, kann überleben. Deshalb bohrt KOLPING in den Dürreregionen Afrikas und Brasiliens Brunnen oder baut Zisternen sowie Tanks zur Regenwasserspeicherung. Durch sie haben die Kleinbauern auch in der Trockenzeit genügend Wasser für Haus und Hof. Sogar die Felder können mit dem kostbaren Nass versorgt werden. Das ermöglicht regelmäßige Ernten und beugt der Landflucht vor. Denn wer genug Wasser hat, der bleibt in seinem Dorf und flieht nicht in die Stadt, um dort seine Zukunft zu suchen.

Mühsames Wasserholen entfällt

Die Zisternen und Tanks besitzen einen weiteren Vorteil: Sie stehen meist direkt neben dem Haus. Dadurch wird das tägliche Wasserholen vom Brunnen überflüssig. In Afrika ist dies traditionell die Aufgabe von Frauen und Kindern. Bereits Fünfjährige schleppen die schweren Kanister auf dem Kopf – oft kilometerweit und mehrere Stunden am Tag. In dieser Zeit können die Frauen nicht auf dem Feld arbeiten. Die Kinder gehen nicht zur Schule. Steht das Wasser direkt neben dem Haus, bleibt mehr Zeit für Feldarbeit und Schule.

Sauberes Wasser für alle

Durch die Brunnen, Zisternen und Tanks steigt zudem die Wasserqualität. Immer mehr Menschen erhalten durch KOLPING Zugang zu sauberem Wasser und können ihre Hygiene- und Gesundheitssituation erheblich verbessern. Das bestätigt Kleinbäuerin Jenita Damas aus Tansania: “Das Wasser aus der Zisterne ist sauber. Wir haben keinen Typhus mehr und auch Würmer und Durchfallerkrankungen sind sehr viel seltener geworden. Ich bin stolz, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die ein so bedeutendes Projekt ins Leben ruft.”