Zeugen der Wahrheit in und aus Düsseldorf - Düsseldorfer Märtyrer und Widerstandskämpfer aus der NS - Zeit
5. Kaplan Johannes Flintrop (1904-1942)
Johannes Flintrop wurde am 23.05.1904 in Wuppertal-Barmen geboren; er wuchs in einem schlichten katholischen Elternhaus auf. Das Kolpingwerk hatte in der Zeit des Nationalsozialismus elf Märtyrer zu beklagen, einer von ihnen war Johannes Flintrop.
Nach seinen theologischen und philosophischen Studien wurde Kaplan Flintrop im Jahre 1927 im Hohen Dom zu Köln zum Priester geweiht.
Seine erste Kaplanstelle erhielt der Dreiundzwanzigjährige in Köln-Mülheim, wo er segensreich über vier Jahre in der Pfarre Herz Jesu wirkte. Es folgten volle zehn Jahre als erster Kaplan an St. Lambertus in Mettmann, wo er auch bald das Amt des Bezirkspräses innehatte.
Durch seine offenen Art sowie angesichts seiner Gegnerschaft zum Nationalsozialismus wurde die Gestapo bald auf ihn aufmerksam. Nach dem Beginn des Russlandfeldzuges 1941 hatte der Kaplan gegenüber Jugendlichen aus dem Arbeiterverein erklärt: “Den Krieg gegen Russland haben wir noch nicht gewonnen”. Wenig später hatte Flintrop bei einem Krankenbesuch einer Frau anvertraut, dass wir gewiss ebenso wie die Russen Gräueltaten verübten”. was sofort gemeldet wurde. Da seine Einstellung zu Hitler allseits bekannt war, wurde Flintrop bald nach Düsseldorf ins Gefängnis gesteckt. Die Briefe an seine Eltern, die noch erhalten sind, künden in einfacher Sprache von seiner unbefangenen Art, wissend, dass er eine Dummheit begangen hatte.
Am 1.5.1942 in das KZ Dachau überstellt, starb der junge Seelsorger bereits am folgenden 28.08. an Phlegmone, wie die offizielle Mitteilung lautete. Nachdem die Urne in Mettmann eingetroffen war, bereiteten die Gläubigen von St. Lambertus und darüber hinaus ihrem geschätzten Kaplan eine Beerdigung, die wegen der großen Beteiligung, der Predigt des Pfarrers und des eindrucksvollen Schweigens den Charakter eines stummen Protestes gegen den Naziterror annahm.