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Dortmund-Bövinghausen

Portrait Adolf Kolping
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23. Ökumenische Podiumsdiskussion

veröffentlicht am

Welchen Beitrag leisten die Kirchen zum Klimaschutz?

Christen haben eine Verantwortung, die Schöpfung zu bewahren, wenn sie
bedroht ist, hob Pfarrer Friedrich Stiller vom Kirchenkreis Dortmund  auf einem
ökumenischen Forum hervor, das seit nunmehr 23 Jahren von der
Evangelischen Christus-Kirchengemeinde und der Kolping Familie Dortmund-
Bövinghausen veranstaltet wird.  Es handele sich deshalb um einen
„Generalauftrag“ der Kirchen. Bis zum Jahre 2040 will die Landeskirche in
Westfalen-Lippe „klimaneutral“ sein, d.h. mit allen ihren Lebensäußerungen
unter dem Strich keine klimaschädlichen  Gase mehr an die Umwelt abgeben.
Das bedeute für alle Organisationen und die Gläubigen einen „radikalen
Wandel unserer Konsum- und Lebensstile“, betonte Pfarrer Volker Rotthauwe,
der in der Ev. Landeskirche von Westfalen das Institut für Kirche und
Gesellschaft leitet.

Erforderlich sei deshalb, dass eine „ökologische Routine“ eingeübt werde,
wonach z.B. eine fleischlose Ernährung über die Woche „der Normalfall“ sein
müsse und dass es eine Art Wiederauferstehung des Sonntags mit dem
„Sonntagsbraten“ geben könnte. Die ökumenische Aktion „Klimafasten“
vereinigt seit vier Jahren zwischen Aschermittwoch und Ostern drei Bistümer
und elf Landeskirchen. Ebenso verhält es sich mit der Tradition des Pilgerns, wo
sich alljährlich Hunderte von Pilgern unter dem Motto „Geht doch!“ auf einen
langen Marsch z.B. von Dänemark nach Paris machen und dabei besondere
„Schmerzorte“ der Umweltbelastung aufsuchen.

Sehr lebensnah und -praktisch präsentierte Simone Goerigk, zuständig für
Jugend und Familie in der Katholischen Stadtkirche von Dortmund, einige
Beispiele für ökologisches  Handeln: Ersatz von Zahnpasta aus Tuben durch
Pastillen, Shampoo zum Selbermachen, nachhaltige Teebeutel aus Baumwoll-
stoff mit eigenen Kräuterkreationen oder Einwickelfolien aus Stoff,
mit Bienenwachs bestrichen.

Thomas Runte von den Urbanisten stellte den Umbau eines Pfarrgartens
der St. Urbanus-Gemeinde in Huckarde zu einem artenreichen Waldgarten
vor, von der Europäischen Union gefördert. Unter Mithilfe der Pfadfinder sind
Hochbeete entstanden, sollen ab April bienenfreundliche Pflanzen und ein
artenreicher Nutzgarten mit Streuobstwiese gebaut werden, als eine Art
Leuchtturm für „urbanes Gärtnern“, das mehr und mehr auch in den Groß-
städten Einzug halten müsse.

Das zur Zeit im Bau befindliche Verwaltungs- und Pfarrhaus St. Magdalena für
den Pastoralverbund im Westen wird nach Darstellung von Pfarrer Guido
Hoernchen alle Zutaten für nachhaltiges Bauen enthalten, u.a. ein Blockheiz-
kraftwerk, „grünes“ Dach, Photovoltaik, Fenster aus Holz, dreifach isoliert und
sogar eine Speichersäule für die Aufladung von Elektro-Autos und- Fahrrädern.
Soweit ist die Planung der benachbarten Christus-Gemeinde in Lütgen-
dortmund zwar noch nicht gediehen. Pfarrerin Bettina Wirsching versicherte
jedoch: Sollte der Bau eines neuen Gemeindezentrums gegenüber dem
heutigen Jugendheim in den nächsten Jahren spruchreif werden und
finanzierbar sein, so werde auch dieses Haus eine Reihe ökologischer
Standards enthalten, von der Solartechnik bis zur Regenwasser-Nutzung.

Unter der Leitung von Frank Bünte (Mitte) diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion in Dortmund-Bövinghausen die Frage „Welchen Beitrag leisten die Kirchen zum Klimaschutz“.

Simone Goerigk stellte die Aktionen der jungen Kirche Dortmund zum Klimaschutz vor.

Fotos im Beitrag: Michael Bodin / Erzbistum Paderborn

Links zur Pressemitteilung Erzbistum-Paderborn und zur Bildergalerie:

Pressemitteilung ErzbistumPaderborn

Bildergalerie 23. Podiumsdiskussion 2020